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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 116. Psalm
Wölffe/ Luc. 6. v. 21. Ihr müsset gehas-
set werden von iedermann um meines Na-
mens willen/ wer aber biß ans Ende be-
harret/ der wird selig. Wer sein Leben
findet/ der wirds verlieren/ und wer seyn
Leben verleuret um meinet willen/ der
wirds finden
Matth. 10. v. 22. 39. Der Herr
JEsus ist ein Kauff-Mann/ und träget herum
Fried und Freud/ den Himmel/ Leben und
Seligkeit. Fried giebt Er für Ungemach/
Freude für Leid/ das Himmelreich für Armuth/
das Leben für den Tod/ die Seligkeit für Hert-
zenleid. Das Büchlein der Weißheit urthei-
let gar fein vom Unglück der Heiligen/ wenn es
also spricht: Ob sie wohl für den Menschen
viel Leidens haben/ so sind sie doch gewis-
ser Hoffnung/ daß sie nimmermehr ster-
ben. Sie werden ein wenig gestäupt/
aber viel gutes wird ihnen widerfahren/
denn GOtt versucht sie/ und findet sie/ daß
sie sein werth sind. Er prüfet sie/ wie Gold
im Ofen/ und nimmet sie an/ wie ein völli-
ges Opffer
/ Sap. 3, 4.

Wann ich denn weiß/ wie köstlich mein Lei-
den für GOtt ist/ wie begierig solte ich dazu
seyn/ daß ich nur etwas GOtt zu Ehren leiden
könte? Wie freudig solte ich mitten im Tode

seyn.

über den 116. Pſalm
Wölffe/ Luc. 6. v. 21. Ihr müſſet gehaſ-
ſet werden von iedermañ um meines Na-
mens willen/ wer aber biß ans Ende be-
harret/ der wird ſelig. Wer ſein Leben
findet/ der wirds verlieren/ und wer ſeyn
Leben verleuret um meinet willen/ der
wirds finden
Matth. 10. v. 22. 39. Der Herr
JEſus iſt ein Kauff-Mann/ und träget herum
Fried und Freud/ den Himmel/ Leben und
Seligkeit. Fried giebt Er für Ungemach/
Freude für Leid/ das Himmelreich für Armuth/
das Leben für den Tod/ die Seligkeit für Hert-
zenleid. Das Büchlein der Weißheit urthei-
let gar fein vom Unglück der Heiligen/ wenn es
alſo ſpricht: Ob ſie wohl für den Menſchen
viel Leidens haben/ ſo ſind ſie doch gewiſ-
ſer Hoffnung/ daß ſie nimmermehr ſter-
ben. Sie werden ein wenig geſtäupt/
aber viel gutes wird ihnen widerfahren/
denn GOtt verſucht ſie/ und findet ſie/ daß
ſie ſein werth ſind. Er prüfet ſie/ wie Gold
im Ofen/ und nimmet ſie an/ wie ein völli-
ges Opffer
/ Sap. 3, 4.

Wann ich denn weiß/ wie köſtlich mein Lei-
den für GOtt iſt/ wie begierig ſolte ich dazu
ſeyn/ daß ich nur etwas GOtt zu Ehren leiden
könte? Wie freudig ſolte ich mitten im Tode

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[644/0667] über den 116. Pſalm Wölffe/ Luc. 6. v. 21. Ihr müſſet gehaſ- ſet werden von iedermañ um meines Na- mens willen/ wer aber biß ans Ende be- harret/ der wird ſelig. Wer ſein Leben findet/ der wirds verlieren/ und wer ſeyn Leben verleuret um meinet willen/ der wirds finden Matth. 10. v. 22. 39. Der Herr JEſus iſt ein Kauff-Mann/ und träget herum Fried und Freud/ den Himmel/ Leben und Seligkeit. Fried giebt Er für Ungemach/ Freude für Leid/ das Himmelreich für Armuth/ das Leben für den Tod/ die Seligkeit für Hert- zenleid. Das Büchlein der Weißheit urthei- let gar fein vom Unglück der Heiligen/ wenn es alſo ſpricht: Ob ſie wohl für den Menſchen viel Leidens haben/ ſo ſind ſie doch gewiſ- ſer Hoffnung/ daß ſie nimmermehr ſter- ben. Sie werden ein wenig geſtäupt/ aber viel gutes wird ihnen widerfahren/ denn GOtt verſucht ſie/ und findet ſie/ daß ſie ſein werth ſind. Er prüfet ſie/ wie Gold im Ofen/ und nimmet ſie an/ wie ein völli- ges Opffer/ Sap. 3, 4. Wann ich denn weiß/ wie köſtlich mein Lei- den für GOtt iſt/ wie begierig ſolte ich dazu ſeyn/ daß ich nur etwas GOtt zu Ehren leiden könte? Wie freudig ſolte ich mitten im Tode ſeyn.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/667>, abgerufen am 22.11.2024.