Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die fünffte Betrachtung. willig in den Tod zu wagen und spricht: OHErr/ ich bin dein Knecht/ ich bin dein Knecht/ deiner Magd Sohn/ du hast mei- ne Bande zurissen/ v. 16. Ist so viel gesa- get; weil du mich von meinen Banden errettet/ so bistu mein HErr/ und ich bin dein Knecht/ und achte mich schuldig dir zu leben/ auch den Tod willig zu leiden/ und weiß wohl/ du wirst auch deinen Knecht im Tode nicht lassen. Sihe/ wie begierig ein Knecht Gottes ist/ auch mit To- des-Leiden seine willige Schuldigkeit zu bezeigen! Sihe/ wie getrost er ist/ eben darum/ daß er ein Knecht GOttes ist! Denn GOtt wird seinen Knecht nicht verlassen. So mercke hie den Ehren-Titul der Heili- Mut-
Die fünffte Betrachtung. willig in den Tod zu wagen und ſpricht: OHErr/ ich bin dein Knecht/ ich bin dein Knecht/ deiner Magd Sohn/ du haſt mei- ne Bande zuriſſen/ v. 16. Iſt ſo viel geſa- get; weil du mich von meinen Banden errettet/ ſo biſtu mein HErr/ und ich bin dein Knecht/ und achte mich ſchuldig dir zu leben/ auch den Tod willig zu leiden/ und weiß wohl/ du wirſt auch deinen Knecht im Tode nicht laſſen. Sihe/ wie begierig ein Knecht Gottes iſt/ auch mit To- des-Leidẽ ſeine willige Schuldigkeit zu bezeigen! Sihe/ wie getroſt er iſt/ eben darum/ daß er ein Knecht GOttes iſt! Denn GOtt wird ſeinen Knecht nicht verlaſſen. So mercke hie den Ehren-Titul der Heili- Mut-
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Die fünffte Betrachtung.
willig in den Tod zu wagen und ſpricht: O
HErr/ ich bin dein Knecht/ ich bin dein
Knecht/ deiner Magd Sohn/ du haſt mei-
ne Bande zuriſſen/ v. 16. Iſt ſo viel geſa-
get; weil du mich von meinen Banden errettet/
ſo biſtu mein HErr/ und ich bin dein Knecht/
und achte mich ſchuldig dir zu leben/ auch den
Tod willig zu leiden/ und weiß wohl/ du wirſt
auch deinen Knecht im Tode nicht laſſen. Sihe/
wie begierig ein Knecht Gottes iſt/ auch mit To-
des-Leidẽ ſeine willige Schuldigkeit zu bezeigen!
Sihe/ wie getroſt er iſt/ eben darum/ daß er ein
Knecht GOttes iſt! Denn GOtt wird ſeinen
Knecht nicht verlaſſen.
So mercke hie den Ehren-Titul der Heili-
gen; Ich bin dein Knecht/ deiner Magd
Sohn. Wer iſt die Mutter/ die Magd deß
HErrn? Höret was Paulus ſagt zun Gala-
tern am 4. v. 26: Das Jeruſalem das dro-
ben iſt/ das iſt die Freye/ die iſt unſer aller
Mutter. Das geiſtliche Zion/ die Kirche JE-
ſu C Hriſti iſt eine Magd deß HErrn/ denn ſie
dienet GOtt ihrem HErrn. Sie iſt aber auch
die Braut und das Weib ſeines Sohns/ unſers
Heilandes JEſu CHriſti/ die ihm viele Kinder
zeiget durch die Predigt deß Worts und durch
die heiligen Sacramenten/ und alſo iſt ſie eine
Mut-
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