Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die fünffte Betrachtung. übel gemeinet; die gläubige Seele kans ma-chen/ daß GOtt Freud und Wonne daran sie- het. Sie seynd in ihrem Kampff ein Lustig Schauspiel für GOtt/ wie frölich kanstu deinen lieben Heiland machen/ wenn er deinen gläu- bigen Kampff ansihet. Wie sihet er auff dich/ wenn du mit dem Tod und schwerem Unglück/ antrittst/ wie froh wird er/ wenn du in den Kampff auß Liebe gegen ihm/ dich wagest. Er stehet aber nicht von ferne als ein müssiger Zuseher; sondern stehet dir zur Seiten/ spricht dir tröst- lich zu/ und hilfft dir; Wie er einmal den Tod ü- berwunden an seinem eignen Leibe/ also muß er noch täglich mit dem Tode streiten in seinen Heiligen/ und denselben überwinden/ wie ist das Christo so ein angenehmer Streit? Und wenn der Kampff wohl abläufft/ krönet der liebe Heiland in uns nach seiner grossen Liebe/ was er selbst gewircket hat. Er arbeitet durch seinen Geist/ gibt Muth und Stärck/ wir werden ge- krönet. Selig seynd/ die da Leid tragen/ denn sie sollen getröstet werden. Selig seynd/ die um Gerechtigkeit willen verfol- get werden/ denn das Himmelreich ist ihr. Selig seyd ihr/ wenn euch die Menschen um meinet willen schmähen/ und verfolgen/ und reden allerley Ubels wider euch/ so sie R r v
Die fünffte Betrachtung. übel gemeinet; die gläubige Seele kans ma-chen/ daß GOtt Freud und Wonne daran ſie- het. Sie ſeynd in ihrem Kampff ein Luſtig Schauſpiel für GOtt/ wie frölich kanſtu deinen lieben Heiland machen/ wenn er deinen gläu- bigen Kampff anſihet. Wie ſihet er auff dich/ wenn du mit dem Tod und ſchwerem Unglück/ antrittſt/ wie froh wird er/ weñ du in den Kampff auß Liebe gegen ihm/ dich wageſt. Er ſtehet aber nicht von ferne als ein müſſiger Zuſeher; ſondern ſtehet dir zur Seiten/ ſpricht dir tröſt- lich zu/ und hilfft dir; Wie er einmal den Tod ü- berwunden an ſeinem eignen Leibe/ alſo muß er noch täglich mit dem Tode ſtreiten in ſeinen Heiligen/ und denſelben überwinden/ wie iſt das Chriſto ſo ein angenehmer Streit? Und wenn der Kampff wohl abläufft/ krönet der liebe Heiland in uns nach ſeiner groſſen Liebe/ was er ſelbſt gewircket hat. Er arbeitet durch ſeinen Geiſt/ gibt Muth und Stärck/ wir werden ge- krönet. Selig ſeynd/ die da Leid tragen/ denn ſie ſollen getröſtet werden. Selig ſeynd/ die um Gerechtigkeit willen verfol- get werden/ denn das Himmelreich iſt ihr. Selig ſeyd ihr/ wenn euch die Menſchen um meinet willen ſchmähen/ und verfolgen/ und reden allerley Ubels wider euch/ ſo ſie R r v
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Die fünffte Betrachtung.
übel gemeinet; die gläubige Seele kans ma-
chen/ daß GOtt Freud und Wonne daran ſie-
het. Sie ſeynd in ihrem Kampff ein Luſtig
Schauſpiel für GOtt/ wie frölich kanſtu deinen
lieben Heiland machen/ wenn er deinen gläu-
bigen Kampff anſihet. Wie ſihet er auff dich/
wenn du mit dem Tod und ſchwerem Unglück/
antrittſt/ wie froh wird er/ weñ du in den Kampff
auß Liebe gegen ihm/ dich wageſt. Er ſtehet
aber nicht von ferne als ein müſſiger Zuſeher;
ſondern ſtehet dir zur Seiten/ ſpricht dir tröſt-
lich zu/ und hilfft dir; Wie er einmal den Tod ü-
berwunden an ſeinem eignen Leibe/ alſo muß er
noch täglich mit dem Tode ſtreiten in ſeinen
Heiligen/ und denſelben überwinden/ wie iſt
das Chriſto ſo ein angenehmer Streit? Und
wenn der Kampff wohl abläufft/ krönet der liebe
Heiland in uns nach ſeiner groſſen Liebe/ was er
ſelbſt gewircket hat. Er arbeitet durch ſeinen
Geiſt/ gibt Muth und Stärck/ wir werden ge-
krönet. Selig ſeynd/ die da Leid tragen/
denn ſie ſollen getröſtet werden. Selig
ſeynd/ die um Gerechtigkeit willen verfol-
get werden/ denn das Himmelreich iſt ihr.
Selig ſeyd ihr/ wenn euch die Menſchen um
meinet willen ſchmähen/ und verfolgen/
und reden allerley Ubels wider euch/ ſo
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