Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die dritte Betrachtung. Denn wir/ die wir leben/ werden immer-dar in den Tod gegeben um JEsus willen/ auff daß auch das Leben JEsu offenbar werde an unserm sterblichen Fleische. Wir wissen/ daß der/ so den HErrn JEsum hat aufferwecket/ wird uns auch aufferwecken durch JEsum/ und wird uns darstellen samt euch/ v. 8. 14. Das redet er auß dem Geist/ auß welchen David in diesem 116. Psalm saget: Sey zu frieden/ meine Seele/ der HErr thut dir gutes/ denn du hast meine Seele auß dem Tode gerissen/ meine Au- gen von den Threnen/ meinen Fuß vom Gleiten. Wie Paulus und David einen Geist haben/ so haben sie auch einerley Glau- ben/ und thun einerley Bekäntniß. Wer nicht bekennet/ was er gläubet/ der hat den Geist deß Glaubens nicht/ davon geschrieben stehet: Ich gläube/ darum rede ich. Ein treff- lich Exempel eines freudigen Bekäntniß findet man bey den dreyen Männern/ welchen mit den feurigen Ofen gedräuet ward/ wenn sie nicht würden einen Abgott anbeten/ Dan. 3, 14. Es hatte einen wohl erschrecken mögen/ da ein grosser König sie also anredete: Wie? wolt ihr meinen GOtt nicht ehren? Schicket euch/ so bald ihr hören werdet den Schall der
Die dritte Betrachtung. Denn wir/ die wir leben/ werden immer-dar in den Tod gegeben um JEſus willen/ auff daß auch das Leben JEſu offenbar werde an unſerm ſterblichen Fleiſche. Wir wiſſen/ daß der/ ſo den HErrn JEſum hat aufferwecket/ wird uns auch aufferwecken durch JEſum/ und wird uns darſtellen ſamt euch/ v. 8. 14. Das redet er auß dem Geiſt/ auß welchen David in dieſem 116. Pſalm ſaget: Sey zu frieden/ meine Seele/ der HErr thut dir gutes/ denn du haſt meine Seele auß dem Tode geriſſen/ meine Au- gen von den Threnen/ meinen Fuß vom Gleiten. Wie Paulus und David einen Geiſt haben/ ſo haben ſie auch einerley Glau- ben/ und thun einerley Bekäntniß. Wer nicht bekennet/ was er gläubet/ der hat den Geiſt deß Glaubens nicht/ davon geſchrieben ſtehet: Ich gläube/ darum rede ich. Ein treff- lich Exempel eines freudigen Bekäntniß findet man bey den dreyen Männern/ welchen mit den feurigen Ofen gedräuet ward/ wenn ſie nicht würden einen Abgott anbeten/ Dan. 3, 14. Es hatte einen wohl erſchrecken mögen/ da ein groſſer König ſie alſo anredete: Wie? wolt ihr meinen GOtt nicht ehren? Schicket euch/ ſo bald ihr hören werdet den Schall der
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Die dritte Betrachtung.
Denn wir/ die wir leben/ werden immer-
dar in den Tod gegeben um JEſus willen/
auff daß auch das Leben JEſu offenbar
werde an unſerm ſterblichen Fleiſche. Wir
wiſſen/ daß der/ ſo den HErrn JEſum hat
aufferwecket/ wird uns auch aufferwecken
durch JEſum/ und wird uns darſtellen
ſamt euch/ v. 8. 14. Das redet er auß dem
Geiſt/ auß welchen David in dieſem 116. Pſalm
ſaget: Sey zu frieden/ meine Seele/ der
HErr thut dir gutes/ denn du haſt meine
Seele auß dem Tode geriſſen/ meine Au-
gen von den Threnen/ meinen Fuß vom
Gleiten. Wie Paulus und David einen
Geiſt haben/ ſo haben ſie auch einerley Glau-
ben/ und thun einerley Bekäntniß. Wer
nicht bekennet/ was er gläubet/ der hat den
Geiſt deß Glaubens nicht/ davon geſchrieben
ſtehet: Ich gläube/ darum rede ich. Ein treff-
lich Exempel eines freudigen Bekäntniß findet
man bey den dreyen Männern/ welchen mit
den feurigen Ofen gedräuet ward/ wenn ſie
nicht würden einen Abgott anbeten/ Dan. 3, 14.
Es hatte einen wohl erſchrecken mögen/ da ein
groſſer König ſie alſo anredete: Wie? wolt
ihr meinen GOtt nicht ehren? Schicket
euch/ ſo bald ihr hören werdet den Schall
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