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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
als mit einem Strom/ wie im 36. Psalm v.
9. geschrieben stehet. Im 27. v. 13. tröstet sich
dessen nicht allein die gläubige Seele/ daß sie in
diesem Hause und Lande wohnen werde/ sondern
zeiget auch an/ was sie darinnen erwarte/ und
spricht: Ich gläube aber doch/ daß ich sehen
werde das Gute deß HErrn im Lande der
Lebendigen.
Was haben wir nun zu erwarten
im Lande der Lebendigen? Mit einem Worte/
das Gute deß HErrn
/ das ist ein unendliches
grosses Gut. Darauff sihet die Seel/ da sie
mitten unter dem bösen Beginnen der Feinden
schwebet. Darauff sehe ich auch/ und gläube/ daß
ich wandeln werde im Lande der Lebendigen;
Da muß es mir wohlgehen/ denn ich habe alle-
zeit meinen GOtt bey mir. So lange ich hie
im Glauben lebe/ habe ich Trost/ Fried und
Freude in Christo/ und muß mir das Liecht
scheinen in der Finsterniß; Wenn ich von der
Welt scheide/ so wird recht das Leben in mir
offenbar/ und werde den Tod nimmer sehen.
Wer zum Lande der Lebendigen gehöret/ der
kan nicht sterben/ denn Christus ist sein Leben/
Joh. 11. v. 25. 26. spricht mein HErr JEsus:
Wer an mich gläubet/ der wird leben/ ob
er gleich stürbe/ und wer da lebet und gläu-
bet an mich/ der wird nimmermehr sterben.

Im

Die andere Betrachtung.
als mit einem Strom/ wie im 36. Pſalm v.
9. geſchrieben ſtehet. Im 27. v. 13. tröſtet ſich
deſſen nicht allein die gläubige Seele/ daß ſie in
dieſem Hauſe und Lande wohnen werde/ ſondern
zeiget auch an/ was ſie darinnen erwarte/ und
ſpricht: Ich gläube aber doch/ daß ich ſehen
werde das Gute deß HErrn im Lande der
Lebendigen.
Was haben wir nun zu erwarten
im Lande der Lebendigen? Mit einem Worte/
das Gute deß HErrn
/ das iſt ein unendliches
groſſes Gut. Darauff ſihet die Seel/ da ſie
mitten unter dem böſen Beginnen der Feinden
ſchwebet. Darauff ſehe ich auch/ und gläube/ daß
ich wandeln werde im Lande der Lebendigen;
Da muß es mir wohlgehen/ denn ich habe alle-
zeit meinen GOtt bey mir. So lange ich hie
im Glauben lebe/ habe ich Troſt/ Fried und
Freude in Chriſto/ und muß mir das Liecht
ſcheinen in der Finſterniß; Wenn ich von der
Welt ſcheide/ ſo wird recht das Leben in mir
offenbar/ und werde den Tod nimmer ſehen.
Wer zum Lande der Lebendigen gehöret/ der
kan nicht ſterben/ denn Chriſtus iſt ſein Leben/
Joh. 11. v. 25. 26. ſpricht mein HErr JEſus:
Wer an mich gläubet/ der wird leben/ ob
er gleich ſtürbe/ und wer da lebet und gläu-
bet an mich/ der wird nimmermehr ſterben.

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[587/0610] Die andere Betrachtung. als mit einem Strom/ wie im 36. Pſalm v. 9. geſchrieben ſtehet. Im 27. v. 13. tröſtet ſich deſſen nicht allein die gläubige Seele/ daß ſie in dieſem Hauſe und Lande wohnen werde/ ſondern zeiget auch an/ was ſie darinnen erwarte/ und ſpricht: Ich gläube aber doch/ daß ich ſehen werde das Gute deß HErrn im Lande der Lebendigen. Was haben wir nun zu erwarten im Lande der Lebendigen? Mit einem Worte/ das Gute deß HErrn/ das iſt ein unendliches groſſes Gut. Darauff ſihet die Seel/ da ſie mitten unter dem böſen Beginnen der Feinden ſchwebet. Darauff ſehe ich auch/ und gläube/ daß ich wandeln werde im Lande der Lebendigen; Da muß es mir wohlgehen/ denn ich habe alle- zeit meinen GOtt bey mir. So lange ich hie im Glauben lebe/ habe ich Troſt/ Fried und Freude in Chriſto/ und muß mir das Liecht ſcheinen in der Finſterniß; Wenn ich von der Welt ſcheide/ ſo wird recht das Leben in mir offenbar/ und werde den Tod nimmer ſehen. Wer zum Lande der Lebendigen gehöret/ der kan nicht ſterben/ denn Chriſtus iſt ſein Leben/ Joh. 11. v. 25. 26. ſpricht mein HErr JEſus: Wer an mich gläubet/ der wird leben/ ob er gleich ſtürbe/ und wer da lebet und gläu- bet an mich/ der wird nimmermehr ſterben. Im

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/610>, abgerufen am 22.11.2024.