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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 116. Psalm
also wird sie dadurch in ihre Ruhe geführet/ der-
halben redet sie ihr selbst bey Empfindung der
gnädigen Hülff GOttes also zu: Sey nun wie-
der zu Frieden meine Seele/ denn der HErr
thut dir Gutes/ v. 7. Wie treulich GOtt der
Nothleidenden gläubigen Seelen beygestan-
den/ hat sie in diesem Psalm vorhin bekannt: Der
HErr höret meine Stimme und mein Flehen/
seine Ohren neiget er zu mir. Der HErr be-
hütet die Einfältigen/ und wenn ich unterliege/
so hilfft er mir. Nun spricht sie weiter: Der
HErr thut mir Gutes/ denn du hast meine
Seele auß dem Tode gerissen/ mein Auge
von den Threnen/ meinen Fuß vom Glei-
ten. Ich wil wandeln vor dem HErrn im
Lande der Lebendigen/ v. 7. 8. 9.

In gemein ist die gläubige Seele dessen ver-
sichert/ der HErr thue ihr Gutes. Wie das
Jüdische Volck unserm HErrn Christo dieses
Ehren-Lied nachgesungen: Er hat alles wohl ge-
macht/ also kan eine iegliche gläubige Seele in
der Wahrheit rühmen: Der HErr thut mir
Gutes. Es muß alles gut seyn/ was mir von
der Hand deß HErrn widerfähret. Es wird
von einem Christen erfodert/ daß er sich gäntzlich
in den Willen GOttes lasse/ und allenthalben
sage: Wie es mein GOtt wil/ so geschehe es.

Wie

über den 116. Pſalm
alſo wird ſie dadurch in ihre Ruhe geführet/ der-
halben redet ſie ihr ſelbſt bey Empfindung der
gnädigen Hülff GOttes alſo zu: Sey nun wie-
der zu Frieden meine Seele/ denn der HErr
thut dir Gutes/ v. 7. Wie treulich GOtt der
Nothleidenden gläubigen Seelen beygeſtan-
den/ hat ſie in dieſem Pſalm vorhin bekañt: Der
HErr höret meine Stimme und mein Flehen/
ſeine Ohren neiget er zu mir. Der HErr be-
hütet die Einfältigen/ und wenn ich unterliege/
ſo hilfft er mir. Nun ſpricht ſie weiter: Der
HErr thut mir Gutes/ denn du haſt meine
Seele auß dem Tode geriſſen/ mein Auge
von den Threnen/ meinen Fuß vom Glei-
ten. Ich wil wandeln vor dem HErrn im
Lande der Lebendigen/ v. 7. 8. 9.

In gemein iſt die gläubige Seele deſſen ver-
ſichert/ der HErr thue ihr Gutes. Wie das
Jüdiſche Volck unſerm HErrn Chriſto dieſes
Ehren-Lied nachgeſungen: Er hat alles wohl ge-
macht/ alſo kan eine iegliche gläubige Seele in
der Wahrheit rühmen: Der HErr thut mir
Gutes. Es muß alles gut ſeyn/ was mir von
der Hand deß HErrn widerfähret. Es wird
von einem Chriſten erfodert/ daß er ſich gäntzlich
in den Willen GOttes laſſe/ und allenthalben
ſage: Wie es mein GOtt wil/ ſo geſchehe es.

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[578/0601] über den 116. Pſalm alſo wird ſie dadurch in ihre Ruhe geführet/ der- halben redet ſie ihr ſelbſt bey Empfindung der gnädigen Hülff GOttes alſo zu: Sey nun wie- der zu Frieden meine Seele/ denn der HErr thut dir Gutes/ v. 7. Wie treulich GOtt der Nothleidenden gläubigen Seelen beygeſtan- den/ hat ſie in dieſem Pſalm vorhin bekañt: Der HErr höret meine Stimme und mein Flehen/ ſeine Ohren neiget er zu mir. Der HErr be- hütet die Einfältigen/ und wenn ich unterliege/ ſo hilfft er mir. Nun ſpricht ſie weiter: Der HErr thut mir Gutes/ denn du haſt meine Seele auß dem Tode geriſſen/ mein Auge von den Threnen/ meinen Fuß vom Glei- ten. Ich wil wandeln vor dem HErrn im Lande der Lebendigen/ v. 7. 8. 9. In gemein iſt die gläubige Seele deſſen ver- ſichert/ der HErr thue ihr Gutes. Wie das Jüdiſche Volck unſerm HErrn Chriſto dieſes Ehren-Lied nachgeſungen: Er hat alles wohl ge- macht/ alſo kan eine iegliche gläubige Seele in der Wahrheit rühmen: Der HErr thut mir Gutes. Es muß alles gut ſeyn/ was mir von der Hand deß HErrn widerfähret. Es wird von einem Chriſten erfodert/ daß er ſich gäntzlich in den Willen GOttes laſſe/ und allenthalben ſage: Wie es mein GOtt wil/ ſo geſchehe es. Wie

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/601>, abgerufen am 22.11.2024.