Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die vierdte Betrachtung. gam: Ich komm/ meine Schwester/ liebe Braut/ in meinen Garten/ Ich habe meine Myrrhen sampt meinen Würtzen abgebro- chen. Es kan kein Garte so lustig seyn einem Menschen/ GOtt belustiget sich noch vielmehr über die Seelen seiner Gläubigen. Last uns auch zum andern sehen auff den zen M m
Die vierdte Betrachtung. gam: Ich komm/ meine Schweſter/ liebe Braut/ in meinen Garten/ Ich habe meine Myrrhen ſampt meinen Würtzen abgebro- chen. Es kan kein Garte ſo luſtig ſeyn einem Menſchen/ GOtt beluſtiget ſich noch vielmehr über die Seelen ſeiner Gläubigen. Laſt uns auch zum andern ſehen auff den zen M m
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Die vierdte Betrachtung.
gam: Ich komm/ meine Schweſter/ liebe
Braut/ in meinen Garten/ Ich habe meine
Myrrhen ſampt meinen Würtzen abgebro-
chen. Es kan kein Garte ſo luſtig ſeyn einem
Menſchen/ GOtt beluſtiget ſich noch vielmehr
über die Seelen ſeiner Gläubigen.
Laſt uns auch zum andern ſehen auff den
Bau deß Gartens/ auff was Art die Pflantzen
in dieſem Garten kommen. Es wächſt hie nichts
von ſich ſelbſt/ ſondern alles wird durch die Hand
deß Gärtners hinein gepflantzet. Der Gärt-
ner iſt GOtt ſelbſt/ von dem ſpricht CHriſtus:
Alle Pflantzen/ die mein himmliſcher Vater
nicht pflantzet/ die werden außgereut/ Matth.
15, 13. Und abermahl: Ich bin ein rechter
Weinſtock/ und mein Vater ein Weingärt-
ner. Einen jeglichen Reben an mir/ der nicht
Frucht bringet/ wird er wegnehmen/ und ei-
nen jeglichen/ der da Frucht bringet/ wird
er reinigen/ daß er mehr Frucht bringet/
Johan. 14, 1. So kommt nun keine Seele zu die-
ſem Garten von ihr ſelbſt/ ſondern ſie wird durch
Gottes Hand hinein gebracht/ und/ wie die
Schrifft ſaget/ verſetzet. Zun Coloſſern am 1. v.
13: Gott hat uns errettet von der Obrigkeit
der Finſterniß/ und hat uns verſetzet in das
Reich ſeines lieben Sohns. Wir ſeynd Pflant-
zen
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