Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Die dritte Betrachtung.

triumphiren/ so beweiset GOtt/ daß er das Horn
seiner Heiligen groß gemachet/ salbet sie mit
frischen Oele/ und läst ihnen Lust an ihren Fein-
den sehen. Ein Exempel gibt uns Israel in der
Egyptischen Bedrängniß. War Israel nicht
ein geplagtes Häufflein? Meinte Pharao nicht
er hätte schon gewonnen Spiel? Aber was that
GOtt? Ein Exempel gibt JEsus CHristus
selbst. Triumphirten seine Feinde nicht in sei-
nem Tode? aber wie lange währte es?

Fürchtet euch ihr Gewaltigen/ und hütet euch/
daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht wider ei-
nen heiligen Gottes. Grünet ihr in euer Ge-
walt/ so grünet ihr doch nur als Graß/ und müst
noch in Gefahr dabey stehen/ daß ihr vertilget
werdet immer und ewiglich. Drum nochmahl
hütet euch/ daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht
wider einen Heiligen GOttes.

Ihr aber/ die ihr euch an GOtt haltet/ seyd
getrost/ denn weil eure Glückseligkeit in GOtt
gegründet ist/ ist sie fest gegründet. Eure Stärck
habet ihr in GOtt/ drum ist eure Stärck unü-
berwindlich; Eure Freud habt ihr in GOtt/
drum ist eure Freud unvergänglich; Euren
Trost habt ihr in GOtt/ drum ist euer Trost e-
wig; Euren Schutz habt ihr in GOtt/ drum ist
euer Schutz gewiß und trieget nicht. Laß dich

nicht

Die dritte Betrachtung.

triumphiren/ ſo beweiſet GOtt/ daß er das Horn
ſeiner Heiligen groß gemachet/ ſalbet ſie mit
friſchen Oele/ und läſt ihnen Luſt an ihren Fein-
den ſehen. Ein Exempel gibt uns Iſrael in der
Egyptiſchen Bedrängniß. War Iſrael nicht
ein geplagtes Häufflein? Meinte Pharao nicht
er hätte ſchon gewonnen Spiel? Aber was that
GOtt? Ein Exempel gibt JEſus CHriſtus
ſelbſt. Triumphirten ſeine Feinde nicht in ſei-
nem Tode? aber wie lange währte es?

Fürchtet euch ihr Gewaltigen/ und hütet euch/
daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht wider ei-
nen heiligen Gottes. Grünet ihr in euer Ge-
walt/ ſo grünet ihr doch nur als Graß/ und müſt
noch in Gefahr dabey ſtehen/ daß ihr vertilget
werdet immer und ewiglich. Drum nochmahl
hütet euch/ daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht
wider einen Heiligen GOttes.

Ihr aber/ die ihr euch an GOtt haltet/ ſeyd
getroſt/ denn weil eure Glückſeligkeit in GOtt
gegründet iſt/ iſt ſie feſt gegründet. Eure Stärck
habet ihr in GOtt/ drum iſt eure Stärck unü-
berwindlich; Eure Freud habt ihr in GOtt/
drum iſt eure Freud unvergänglich; Euren
Troſt habt ihr in GOtt/ drum iſt euer Troſt e-
wig; Euren Schutz habt ihr in GOtt/ drum iſt
euer Schutz gewiß und trieget nicht. Laß dich

nicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0562" n="539"/><fw place="top" type="header">Die dritte Betrachtung.</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
triumphiren/ &#x017F;o bewei&#x017F;et GOtt/ daß er das Horn<lb/>
&#x017F;einer Heiligen groß gemachet/ &#x017F;albet &#x017F;ie mit<lb/>
fri&#x017F;chen Oele/ und lä&#x017F;t ihnen Lu&#x017F;t an ihren Fein-<lb/>
den &#x017F;ehen. Ein Exempel gibt uns I&#x017F;rael in der<lb/>
Egypti&#x017F;chen Bedrängniß. War I&#x017F;rael nicht<lb/>
ein geplagtes Häufflein? Meinte Pharao nicht<lb/>
er hätte &#x017F;chon gewonnen Spiel? Aber was that<lb/>
GOtt? Ein Exempel gibt JE&#x017F;us CHri&#x017F;tus<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t. Triumphirten &#x017F;eine Feinde nicht in &#x017F;ei-<lb/>
nem Tode? aber wie lange währte es?</p><lb/>
          <p>Fürchtet euch ihr Gewaltigen/ und hütet euch/<lb/>
daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht wider ei-<lb/>
nen heiligen Gottes. Grünet ihr in euer Ge-<lb/>
walt/ &#x017F;o grünet ihr doch nur als Graß/ und mü&#x017F;t<lb/>
noch in Gefahr dabey &#x017F;tehen/ daß ihr vertilget<lb/>
werdet immer und ewiglich. Drum nochmahl<lb/>
hütet euch/ daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht<lb/>
wider einen Heiligen GOttes.</p><lb/>
          <p>Ihr aber/ die ihr euch an GOtt haltet/ &#x017F;eyd<lb/>
getro&#x017F;t/ denn weil eure Glück&#x017F;eligkeit in GOtt<lb/>
gegründet i&#x017F;t/ i&#x017F;t &#x017F;ie fe&#x017F;t gegründet. Eure Stärck<lb/>
habet ihr in GOtt/ drum i&#x017F;t eure Stärck unü-<lb/>
berwindlich; Eure Freud habt ihr in GOtt/<lb/>
drum i&#x017F;t eure Freud unvergänglich; Euren<lb/>
Tro&#x017F;t habt ihr in GOtt/ drum i&#x017F;t euer Tro&#x017F;t e-<lb/>
wig; Euren Schutz habt ihr in GOtt/ drum i&#x017F;t<lb/>
euer Schutz gewiß und trieget nicht. Laß dich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[539/0562] Die dritte Betrachtung. triumphiren/ ſo beweiſet GOtt/ daß er das Horn ſeiner Heiligen groß gemachet/ ſalbet ſie mit friſchen Oele/ und läſt ihnen Luſt an ihren Fein- den ſehen. Ein Exempel gibt uns Iſrael in der Egyptiſchen Bedrängniß. War Iſrael nicht ein geplagtes Häufflein? Meinte Pharao nicht er hätte ſchon gewonnen Spiel? Aber was that GOtt? Ein Exempel gibt JEſus CHriſtus ſelbſt. Triumphirten ſeine Feinde nicht in ſei- nem Tode? aber wie lange währte es? Fürchtet euch ihr Gewaltigen/ und hütet euch/ daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht wider ei- nen heiligen Gottes. Grünet ihr in euer Ge- walt/ ſo grünet ihr doch nur als Graß/ und müſt noch in Gefahr dabey ſtehen/ daß ihr vertilget werdet immer und ewiglich. Drum nochmahl hütet euch/ daß ihr eure Gewalt nicht mißbraucht wider einen Heiligen GOttes. Ihr aber/ die ihr euch an GOtt haltet/ ſeyd getroſt/ denn weil eure Glückſeligkeit in GOtt gegründet iſt/ iſt ſie feſt gegründet. Eure Stärck habet ihr in GOtt/ drum iſt eure Stärck unü- berwindlich; Eure Freud habt ihr in GOtt/ drum iſt eure Freud unvergänglich; Euren Troſt habt ihr in GOtt/ drum iſt euer Troſt e- wig; Euren Schutz habt ihr in GOtt/ drum iſt euer Schutz gewiß und trieget nicht. Laß dich nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/562
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/562>, abgerufen am 25.11.2024.