Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 92. Psalm am 43. v. 10: Sie erbitterten/ und entrüste-ten seinen heiligen Geist/ darum ward er ihr Feind und streitet wider sie. Es ist zwar der Welt-Kinder Meinung nicht/ wenn sie ihren fleischlichen Lüsten nach wandeln/ daß sie es Gott wollen zu widern thun/ doch aber weil sie es wis- sen/ daß es GOtt zu widern ist/ auch darum nicht sorgfältig seyn/ ob ihr Fürhaben und Thun Gott zu widern sey oder nicht/ so erklären sie sich für Feinden Gottes/ und machen ihnen Gott zu wi- dern. Absonderlich aber hält GOtt für seine Feinde/ die seine Heiligen angreiffen/ und einer gottseligen Seelen Leid thun. Denn was ihr gethan habt einem unter meinen geringsten Brüdern/ spricht der HErr/ das habt ihr mir gethan/ Matth. 25, 40. Und abermahl/ wer sie ängstet/ der ängstet ihn auch/ Es. 63, 9. Und nochmahl/ wer euch antastet/ der tastet mei- nen Augapffel an/ Zach. 2, 8. Dieser Name kan den Ubelthätern schon zuvor sagen/ was ih- nen in künfftig widerfahren werde/ denn welche Creatur kan unglückseliger seyn/ als der dessen Feind ist/ von dem alles Gutes muß herkommen? Sihe deine Feinde/ HErr/ sihe deine Feinde werden umkommen/ und alle Ubelthäter müssen zustreuet werden. Sie kommen um zeitlich und ewig. Sie werden zerstreuet durch den Unfall gleich
über den 92. Pſalm am 43. v. 10: Sie erbitterten/ und entrüſte-ten ſeinen heiligen Geiſt/ darum ward er ihr Feind und ſtreitet wider ſie. Es iſt zwar der Welt-Kinder Meinung nicht/ wenn ſie ihren fleiſchlichen Lüſten nach wandeln/ daß ſie es Gott wollen zu widern thun/ doch aber weil ſie es wiſ- ſen/ daß es GOtt zu widern iſt/ auch darum nicht ſorgfältig ſeyn/ ob ihr Fürhaben und Thun Gott zu widern ſey oder nicht/ ſo erklären ſie ſich für Feinden Gottes/ und machen ihnen Gott zu wi- dern. Abſonderlich aber hält GOtt für ſeine Feinde/ die ſeine Heiligen angreiffen/ und einer gottſeligen Seelen Leid thun. Denn was ihr gethan habt einem unter meinen geringſten Brüdern/ ſpricht der HErr/ das habt ihr mir gethan/ Matth. 25, 40. Und abermahl/ wer ſie ängſtet/ der ängſtet ihn auch/ Eſ. 63, 9. Und nochmahl/ wer euch antaſtet/ der taſtet mei- nen Augapffel an/ Zach. 2, 8. Dieſer Name kan den Ubelthätern ſchon zuvor ſagen/ was ih- nen in künfftig widerfahren werde/ denn welche Creatur kan unglückſeliger ſeyn/ als der deſſen Feind iſt/ von dem alles Gutes muß herkom̃en? Sihe deine Feinde/ HErr/ ſihe deine Feinde werden umkommen/ und alle Ubelthäter müſſen zuſtreuet werden. Sie kommen um zeitlich und ewig. Sie werden zerſtreuet durch den Unfall gleich
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über den 92. Pſalm
am 43. v. 10: Sie erbitterten/ und entrüſte-
ten ſeinen heiligen Geiſt/ darum ward er ihr
Feind und ſtreitet wider ſie. Es iſt zwar der
Welt-Kinder Meinung nicht/ wenn ſie ihren
fleiſchlichen Lüſten nach wandeln/ daß ſie es Gott
wollen zu widern thun/ doch aber weil ſie es wiſ-
ſen/ daß es GOtt zu widern iſt/ auch darum nicht
ſorgfältig ſeyn/ ob ihr Fürhaben und Thun Gott
zu widern ſey oder nicht/ ſo erklären ſie ſich für
Feinden Gottes/ und machen ihnen Gott zu wi-
dern. Abſonderlich aber hält GOtt für ſeine
Feinde/ die ſeine Heiligen angreiffen/ und einer
gottſeligen Seelen Leid thun. Denn was ihr
gethan habt einem unter meinen geringſten
Brüdern/ ſpricht der HErr/ das habt ihr mir
gethan/ Matth. 25, 40. Und abermahl/ wer ſie
ängſtet/ der ängſtet ihn auch/ Eſ. 63, 9. Und
nochmahl/ wer euch antaſtet/ der taſtet mei-
nen Augapffel an/ Zach. 2, 8. Dieſer Name
kan den Ubelthätern ſchon zuvor ſagen/ was ih-
nen in künfftig widerfahren werde/ denn welche
Creatur kan unglückſeliger ſeyn/ als der deſſen
Feind iſt/ von dem alles Gutes muß herkom̃en?
Sihe deine Feinde/ HErr/ ſihe deine Feinde
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