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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 33. Psalm


de/ und alle Natur. Denn das unsichtbare We-
sen/ wie Paulus redet/ GOttes ewige Krafft
wird er sehen/ so man das wahr nimmt an
den Wercken/ nemlich an der Schöpffung
der Welt.
Rom. 1, 20,

Die gantze sichtbare Natur wird abgetheilet
in das oberste und unterste. Das oberste Theil
ist der Himmel/ und begreifft in sich die Woh-
nung der Sternen/ und die Lufft; Der unterste
Theil begreifft in sich die Erde samt dem Was-
ser. Diß alles zeuget von Gottes Macht.

Wohlan zu Ehren deines Schöpffers ver-
such/ meine Seele/ ob du nicht etwas finden kön-
nest/ im Himmel/ das dir die Macht und Maje-
stät deines Gottes zeige. Was du hie finden
wirst/ ist alles durch das Wort deines Schöpf-
fers geordnet: Der Himmel ist durch das
Wort des HErrn gemacht/ und alle seine
Heer durch den Geist seines Mundes.
Das
Heer des Himmels seynd/ Sonn und Mond/
samt allen andern Sternen/ die hat Gott der gros-
se König gleich in freyem Felde auff einem öf-
fentlichen Platz als seine Soldaten auffgestel-
let/ daß sie für Gott streiten und seinen Willen
außrichten. An diesem himmlischen Heer merc-
ken wir zu erst/ eine überauß grosse Menge.
Wenn Gott dem Abraham andeuten wil/ wie

groß

über den 33. Pſalm


de/ und alle Natur. Denn das unſichtbare We-
ſen/ wie Paulus redet/ GOttes ewige Krafft
wird er ſehen/ ſo man das wahr nimmt an
den Wercken/ nemlich an der Schöpffung
der Welt.
Rom. 1, 20,

Die gantze ſichtbare Natur wird abgetheilet
in das oberſte und unterſte. Das oberſte Theil
iſt der Himmel/ und begreifft in ſich die Woh-
nung der Sternen/ und die Lufft; Der unterſte
Theil begreifft in ſich die Erde ſamt dem Waſ-
ſer. Diß alles zeuget von Gottes Macht.

Wohlan zu Ehren deines Schöpffers ver-
ſuch/ meine Seele/ ob du nicht etwas finden kön-
neſt/ im Himmel/ das dir die Macht und Maje-
ſtät deines Gottes zeige. Was du hie finden
wirſt/ iſt alles durch das Wort deines Schöpf-
fers geordnet: Der Himmel iſt durch das
Wort des HErrn gemacht/ und alle ſeine
Heer durch den Geiſt ſeines Mundes.
Das
Heer des Himmels ſeynd/ Sonn und Mond/
ſamt allen andern Sternẽ/ die hat Gott der groſ-
ſe König gleich in freyem Felde auff einem öf-
fentlichen Platz als ſeine Soldaten auffgeſtel-
let/ daß ſie für Gott ſtreiten und ſeinen Willen
außrichten. An dieſem himmliſchen Heer merc-
ken wir zu erſt/ eine überauß groſſe Menge.
Wenn Gott dem Abraham andeuten wil/ wie

groß
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[30/0053] über den 33. Pſalm de/ und alle Natur. Denn das unſichtbare We- ſen/ wie Paulus redet/ GOttes ewige Krafft wird er ſehen/ ſo man das wahr nimmt an den Wercken/ nemlich an der Schöpffung der Welt. Rom. 1, 20, Die gantze ſichtbare Natur wird abgetheilet in das oberſte und unterſte. Das oberſte Theil iſt der Himmel/ und begreifft in ſich die Woh- nung der Sternen/ und die Lufft; Der unterſte Theil begreifft in ſich die Erde ſamt dem Waſ- ſer. Diß alles zeuget von Gottes Macht. Wohlan zu Ehren deines Schöpffers ver- ſuch/ meine Seele/ ob du nicht etwas finden kön- neſt/ im Himmel/ das dir die Macht und Maje- ſtät deines Gottes zeige. Was du hie finden wirſt/ iſt alles durch das Wort deines Schöpf- fers geordnet: Der Himmel iſt durch das Wort des HErrn gemacht/ und alle ſeine Heer durch den Geiſt ſeines Mundes. Das Heer des Himmels ſeynd/ Sonn und Mond/ ſamt allen andern Sternẽ/ die hat Gott der groſ- ſe König gleich in freyem Felde auff einem öf- fentlichen Platz als ſeine Soldaten auffgeſtel- let/ daß ſie für Gott ſtreiten und ſeinen Willen außrichten. An dieſem himmliſchen Heer merc- ken wir zu erſt/ eine überauß groſſe Menge. Wenn Gott dem Abraham andeuten wil/ wie groß

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/53>, abgerufen am 25.11.2024.