Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die erste Betrachtung. Wer kan mit Gedancken ersinnen alle das und J i jv
Die erſte Betrachtung. Wer kan mit Gedancken erſinnen alle das und J i jv
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Die erſte Betrachtung.
Wer kan mit Gedancken erſinnen alle das
Gut/ das der HErr unſer GOtt in unſerm
gantzen Leben uns erzeiget? Was wil ich mehr
von einer gütigen Natur haben/ als daß ſie mir
etwas von ihrer Güte mittheile? Was theilet
Mir GOtt mit? Sihe/ da ſtehet der groſſe
GOtt/ und ſpricht: Ich gebe dir nicht allein
was ich habe/ ſondern ich ſelbſt wil dein eigen
ſeyn. Ich bin dein Theil und ſehr groſſer Lohn.
Wo ſoll ich doch diß mein Theil und meinen
Reichthum hinlegen? wo ſoll ichs verwahren?
O es iſt nicht ein Schatz/ der auſſer deinem
Hertzen in Kiſten und Kaſten liegt/ er iſt ſo gar
dein eigen/ daß er mit deiner Seelen vereiniget
iſt/ wohin du geheſt/ ſo trägſt du deinen Schatz
bey dir. Heiſt das nicht gütig ſeyn? Was ſoll
mir GOtt mehr geben als Er bereits gegeben
hat. Habe ich GOtt ſelbſt/ ſo hab ich in GOtt
alles. Was ſolte mir mangeln? Ich warte auff
nichts als nur auff die Offenbarung. Wie aber/
wenn du unter deß deinen Schatz würdeſt ver-
lieren? An GOttes Seiten hats keine Noth/
Verwerff ich Ihn nicht/ weichet Er nimmer
von mir. Er iſt nicht allein gütig/ ſondern auch
warhafftig und getreu/ der ſeinen Gnaden-
Bund in Chriſto JEſu/ und alle ſeine gnädige
Verheiſſung gewiß hält. Ich bin ein Sünder/
und
J i jv
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/526>, abgerufen am 16.02.2025. |