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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 84. Psalm


nem Jesu/ so habe ich die Verheissung; Mein
Jesus wil mir trincken geben von dem Brunn
deß lebendigen Wassers. In der Offenbahrung
am 21. v. 6: Ich bin das A und O/ der An-
fang und das Ende. Ich wil dem Dürsti-
gen geben von dem Brunn deß lebendigen
Wassers umsonst.
Nach diesem Brunnen
dürstet mich/ nach meinem JEsu verlanget
mich. Ich stehe vor meinem GOtt und spreche:
Du bist meine Stärcke und mein Trost/ und
deine Wege seynd in meinem Hertzen. Mei-
nes Hertzens-Lust ist/ daß ich wandele nach dei-
nem Wohlgefallen. Also hat GOtt einen offe-
nen Weg in meine Seele/ und ich stehe bey mei-
nem GOtt in seinem Tempel.

Wohl mir/ wenn ich also im Hause deß Herrn
wohne/ so lobe ich GOtt immerdar. Kein Un-
glück ist so groß/ ich habe genugsam Trost und
Stärcke in GOtt. Denn was kan meine Seele
mehr trösten und stärcken/ als wenn ich die Liebe
JEsu Christi in meinem Hertzen empfinde? so
kan ich verachten und verlachen/ was in der
Welt ist. Bin ich in Noth/ so redet mir GOtt
tröstlich zu: Ich bin bey dir in der Noth/ Ich wil
dir außhelffen/ fürchte dich nicht/ Ich bin bey
dir/ Ps. 91, 15. Es. 41, 13. Und ich im guten Glauben
antworte/ ich fürchte mich nicht/ denn du HErr

bist

über den 84. Pſalm


nem Jeſu/ ſo habe ich die Verheiſſung; Mein
Jeſus wil mir trincken geben von dem Brunn
deß lebendigen Waſſers. In der Offenbahrung
am 21. v. 6: Ich bin das A und O/ der An-
fang und das Ende. Ich wil dem Dürſti-
gen geben von dem Brunn deß lebendigen
Waſſers umſonſt.
Nach dieſem Brunnen
dürſtet mich/ nach meinem JEſu verlanget
mich. Ich ſtehe vor meinem GOtt und ſpreche:
Du biſt meine Stärcke und mein Troſt/ und
deine Wege ſeynd in meinem Hertzen. Mei-
nes Hertzens-Luſt iſt/ daß ich wandele nach dei-
nem Wohlgefallen. Alſo hat GOtt einen offe-
nen Weg in meine Seele/ und ich ſtehe bey mei-
nem GOtt in ſeinem Tempel.

Wohl mir/ wenn ich alſo im Hauſe deß Herrn
wohne/ ſo lobe ich GOtt immerdar. Kein Un-
glück iſt ſo groß/ ich habe genugſam Troſt und
Stärcke in GOtt. Denn was kan meine Seele
mehr tröſten und ſtärcken/ als wenn ich die Liebe
JEſu Chriſti in meinem Hertzen empfinde? ſo
kan ich verachten und verlachen/ was in der
Welt iſt. Bin ich in Noth/ ſo redet mir GOtt
tröſtlich zu: Ich bin bey dir in der Noth/ Ich wil
dir außhelffen/ fürchte dich nicht/ Ich bin bey
dir/ Pſ. 91, 15. Eſ. 41, 13. Und ich im guten Glaubẽ
antworte/ ich fürchte mich nicht/ denn du HErr

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[472/0495] über den 84. Pſalm nem Jeſu/ ſo habe ich die Verheiſſung; Mein Jeſus wil mir trincken geben von dem Brunn deß lebendigen Waſſers. In der Offenbahrung am 21. v. 6: Ich bin das A und O/ der An- fang und das Ende. Ich wil dem Dürſti- gen geben von dem Brunn deß lebendigen Waſſers umſonſt. Nach dieſem Brunnen dürſtet mich/ nach meinem JEſu verlanget mich. Ich ſtehe vor meinem GOtt und ſpreche: Du biſt meine Stärcke und mein Troſt/ und deine Wege ſeynd in meinem Hertzen. Mei- nes Hertzens-Luſt iſt/ daß ich wandele nach dei- nem Wohlgefallen. Alſo hat GOtt einen offe- nen Weg in meine Seele/ und ich ſtehe bey mei- nem GOtt in ſeinem Tempel. Wohl mir/ wenn ich alſo im Hauſe deß Herrn wohne/ ſo lobe ich GOtt immerdar. Kein Un- glück iſt ſo groß/ ich habe genugſam Troſt und Stärcke in GOtt. Denn was kan meine Seele mehr tröſten und ſtärcken/ als wenn ich die Liebe JEſu Chriſti in meinem Hertzen empfinde? ſo kan ich verachten und verlachen/ was in der Welt iſt. Bin ich in Noth/ ſo redet mir GOtt tröſtlich zu: Ich bin bey dir in der Noth/ Ich wil dir außhelffen/ fürchte dich nicht/ Ich bin bey dir/ Pſ. 91, 15. Eſ. 41, 13. Und ich im guten Glaubẽ antworte/ ich fürchte mich nicht/ denn du HErr biſt

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/495>, abgerufen am 22.11.2024.