Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die erste Betrachtung. Wohnungen deß HErrn/ nach den Vorhöfenunsers GOttes. Warum das? denn sie seynd lieb- lich/ und sehr freudenreich? sie seynd der Seelen Nestlein. Denn der Vogel hat ein Haus funden/ und die Schwalbe ihr Nest/ da sie Jungen hecken. Nemlich deine Altar/ HErr Zebaoth/ mein König und mein GOtt/ v. 4. Sihe/ mit was lieblichen Namen/ die gläubige Seele ihren GOtt anredet: Mein König und mein GOtt. Weil er mein König ist/ so regieret er und schützet mich; Weil er a- ber mein GOtt ist/ thut er mir alles gutes. Denn was ist GOtt? ein vollkommen überflüssiges Gut. Und dasselbe vollkommene überflüssige Gut ist mein/ mein König und mein GOtt! Dieser mein König und mein GOtt hat ei- mag/
Die erſte Betrachtung. Wohnungen deß HErrn/ nach den Vorhöfenunſers GOttes. Warum das? deñ ſie ſeynd lieb- lich/ und ſehr freudenreich? ſie ſeynd der Seelen Neſtlein. Denn der Vogel hat ein Haus funden/ und die Schwalbe ihr Neſt/ da ſie Jungen hecken. Nemlich deine Altar/ HErr Zebaoth/ mein König und mein GOtt/ v. 4. Sihe/ mit was lieblichen Namen/ die gläubige Seele ihren GOtt anredet: Mein König und mein GOtt. Weil er mein König iſt/ ſo regieret er und ſchützet mich; Weil er a- ber mein GOtt iſt/ thut er mir alles gutes. Denn was iſt GOtt? ein vollkommen überflüſſiges Gut. Und daſſelbe vollkommene überflüſſige Gut iſt mein/ mein König und mein GOtt! Dieſer mein König und mein GOtt hat ei- mag/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0466" n="443"/><fw place="top" type="header">Die erſte Betrachtung.</fw><lb/> Wohnungen deß HErrn/ nach den Vorhöfen<lb/> unſers GOttes. Warum das? deñ ſie ſeynd lieb-<lb/> lich/ und ſehr freudenreich? ſie ſeynd der Seelen<lb/> Neſtlein. <hi rendition="#fr">Denn der Vogel hat ein Haus<lb/> funden/ und die Schwalbe ihr Neſt/ da ſie<lb/> Jungen hecken. Nemlich deine Altar/ HErr<lb/> Zebaoth/ mein König und mein GOtt</hi>/<lb/> v. 4. Sihe/ mit was lieblichen Namen/ die<lb/> gläubige Seele ihren GOtt anredet: <hi rendition="#fr">Mein<lb/> König und mein GOtt.</hi> Weil er mein König<lb/> iſt/ ſo regieret er und ſchützet mich; Weil er a-<lb/> ber mein GOtt iſt/ thut er mir alles gutes. Denn<lb/> was iſt GOtt? ein vollkommen überflüſſiges<lb/> Gut. Und daſſelbe vollkommene überflüſſige<lb/> Gut iſt mein/ mein König und mein<lb/> GOtt!</p><lb/> <p>Dieſer mein König und mein GOtt hat ei-<lb/> nen Altar. Zu Davids Zeiten waren zween Al-<lb/> tare/ der eine zu Zion für der Bundes-Lade;<lb/> Der ander zu Gibeon im Tabernakel/ 2. <hi rendition="#aq">Sam.<lb/> 6, 17. 2. Chr.</hi> 1, 5. Jetzo haben wir nur einen/<lb/> und zwar einen unſichtbaren Altar/ den gecreu-<lb/> tzigten JEſum. Auff demſelben verſöhne ich<lb/> mich; Bey demſelben ſchlachte ich/ und tödte den<lb/> alten Menſchen mit ſeinen Lüſten uñ Begierdẽ;<lb/> Bey demſelben opffere ich/ und hebe und trage<lb/> GOtt für mein Leib und Seel/ und was ich ver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mag/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [443/0466]
Die erſte Betrachtung.
Wohnungen deß HErrn/ nach den Vorhöfen
unſers GOttes. Warum das? deñ ſie ſeynd lieb-
lich/ und ſehr freudenreich? ſie ſeynd der Seelen
Neſtlein. Denn der Vogel hat ein Haus
funden/ und die Schwalbe ihr Neſt/ da ſie
Jungen hecken. Nemlich deine Altar/ HErr
Zebaoth/ mein König und mein GOtt/
v. 4. Sihe/ mit was lieblichen Namen/ die
gläubige Seele ihren GOtt anredet: Mein
König und mein GOtt. Weil er mein König
iſt/ ſo regieret er und ſchützet mich; Weil er a-
ber mein GOtt iſt/ thut er mir alles gutes. Denn
was iſt GOtt? ein vollkommen überflüſſiges
Gut. Und daſſelbe vollkommene überflüſſige
Gut iſt mein/ mein König und mein
GOtt!
Dieſer mein König und mein GOtt hat ei-
nen Altar. Zu Davids Zeiten waren zween Al-
tare/ der eine zu Zion für der Bundes-Lade;
Der ander zu Gibeon im Tabernakel/ 2. Sam.
6, 17. 2. Chr. 1, 5. Jetzo haben wir nur einen/
und zwar einen unſichtbaren Altar/ den gecreu-
tzigten JEſum. Auff demſelben verſöhne ich
mich; Bey demſelben ſchlachte ich/ und tödte den
alten Menſchen mit ſeinen Lüſten uñ Begierdẽ;
Bey demſelben opffere ich/ und hebe und trage
GOtt für mein Leib und Seel/ und was ich ver-
mag/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |