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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die erste Betrachtung.
ist/ der ich in der Höhe und im Heiligthum
wohne/ und bey denen/ so zuschlagenes und
demüthiges Geistes sind
/ Es 57. v. 15. Paulus
spricht: Wisset ihr nicht/ daß ihr GOttes
Tempel seyd/ und der Geist GOttes in euch
wohnet: Der Tempel GOttes ist heilig/ der
seyd ihr
/ 1. Cor. 3. v. 16. Ach wie ein groß und
herrlich Ding muß es um die gläubige Seele
seyn/ da sie ist der Tempel und Wohnung deß
grossen GOttes deß HErrn Zebaoth! Da muß
es ja freylich heissen nach der Weise/ wie Salo-
mon saget: Das Haus/ das JEsus Christus
bauen wil/ muß groß seyn/ denn unser GOtt ist
grösser denn alle Götter. Wenn nun viele gläu-
bige Seelen zusammen kommen/ verbunden im
Geist Christi/ entstehet darauß ein groß Haus/
das man nennet die Kirche Christi/ und GOttes
Reich. An derselben hat sich die Herrligkeit Got-
tes verbunden/ wenn sie spricht: Ich wil meine
Wohnung unter euch haben/ und meine
Seele soll euch nicht verwerffen/ und wil un-
ter euch wandeln/ und wil euer GOtt seyn/
so solt ihr mein Volck seyn
/ Lev. 26. v. 11.
Wenn iemand auß diesem Hauffen in den Him-
mel auffgenommen wird/ so kommt er in das Haus/
davon der HErr spricht: In meines Vaters
Hause seynd viel Wohnungen/ und ich gehe

hin
E e ij

Die erſte Betrachtung.
iſt/ der ich in der Höhe und im Heiligthum
wohne/ und bey denen/ ſo zuſchlagenes und
demüthiges Geiſtes ſind
/ Eſ 57. v. 15. Paulus
ſpricht: Wiſſet ihr nicht/ daß ihr GOttes
Tempel ſeyd/ und der Geiſt GOttes in euch
wohnet: Der Tempel GOttes iſt heilig/ der
ſeyd ihr
/ 1. Cor. 3. v. 16. Ach wie ein groß und
herrlich Ding muß es um die gläubige Seele
ſeyn/ da ſie iſt der Tempel und Wohnung deß
groſſen GOttes deß HErrn Zebaoth! Da muß
es ja freylich heiſſen nach der Weiſe/ wie Salo-
mon ſaget: Das Haus/ das JEſus Chriſtus
bauen wil/ muß groß ſeyn/ denn unſer GOtt iſt
gröſſer denn alle Götter. Wenn nun viele gläu-
bige Seelen zuſammen kommen/ verbunden im
Geiſt Chriſti/ entſtehet darauß ein groß Haus/
das man nennet die Kirche Chriſti/ und GOttes
Reich. An derſelben hat ſich die Herrligkeit Got-
tes verbunden/ wenn ſie ſpricht: Ich wil meine
Wohnung unter euch haben/ und meine
Seele ſoll euch nicht verwerffen/ und wil un-
ter euch wandeln/ und wil euer GOtt ſeyn/
ſo ſolt ihr mein Volck ſeyn
/ Lev. 26. v. 11.
Wenn iemand auß dieſem Hauffen in den Him-
mel auffgenommen wird/ ſo kom̃t er in das Haus/
davon der HErr ſpricht: In meines Vaters
Hauſe ſeynd viel Wohnungen/ und ich gehe

hin
E e ij
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[435/0458] Die erſte Betrachtung. iſt/ der ich in der Höhe und im Heiligthum wohne/ und bey denen/ ſo zuſchlagenes und demüthiges Geiſtes ſind/ Eſ 57. v. 15. Paulus ſpricht: Wiſſet ihr nicht/ daß ihr GOttes Tempel ſeyd/ und der Geiſt GOttes in euch wohnet: Der Tempel GOttes iſt heilig/ der ſeyd ihr/ 1. Cor. 3. v. 16. Ach wie ein groß und herrlich Ding muß es um die gläubige Seele ſeyn/ da ſie iſt der Tempel und Wohnung deß groſſen GOttes deß HErrn Zebaoth! Da muß es ja freylich heiſſen nach der Weiſe/ wie Salo- mon ſaget: Das Haus/ das JEſus Chriſtus bauen wil/ muß groß ſeyn/ denn unſer GOtt iſt gröſſer denn alle Götter. Wenn nun viele gläu- bige Seelen zuſammen kommen/ verbunden im Geiſt Chriſti/ entſtehet darauß ein groß Haus/ das man nennet die Kirche Chriſti/ und GOttes Reich. An derſelben hat ſich die Herrligkeit Got- tes verbunden/ wenn ſie ſpricht: Ich wil meine Wohnung unter euch haben/ und meine Seele ſoll euch nicht verwerffen/ und wil un- ter euch wandeln/ und wil euer GOtt ſeyn/ ſo ſolt ihr mein Volck ſeyn/ Lev. 26. v. 11. Wenn iemand auß dieſem Hauffen in den Him- mel auffgenommen wird/ ſo kom̃t er in das Haus/ davon der HErr ſpricht: In meines Vaters Hauſe ſeynd viel Wohnungen/ und ich gehe hin E e ij

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/458>, abgerufen am 25.11.2024.