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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die achte Betrachtung.
wir betrachteten/ was für eine Freude Christus
daran hat/ wenn wir unser Hertz ihm ergeben!
Christliche Fürsten würden auch wohl thun/
wenn sie ihr Reichthum dahin wendeten/ daß ge-
schickte Leute gehalten würden/ die sich an frem-
de Oerter begeben/ da Christus noch nicht be-
kant ist/ und durch ihre Christliche Gesellschafft
und vernünfftige Unterweisung/ Christum be-
kant machten/ ich meine Christus habe es üm sie
wohl verschuldet. Wer Christum liebet/ dem
ist nichts liebers/ als daß Christus groß werde/
bey uns in unserm Hertzen und bey allen Men-
schen auff Erden.

1.
WO ist nun deine Macht/
Du stoltzer Belial/
Die du erhebst mit Pracht
Auff diesem Erden-Ball?
Es ist gar auß mit dir:
Du kanst uns nichtes schaden/
Weil wir bey GOtt in Gnaden/
Der stürtzet dein Begier.
2. Ihr Reichen in der Welt/
Ob ihr uns stets nachtracht/
Und euch verlasst auffs Geld/
So wirds doch nicht geacht;
Es

Die achte Betrachtung.
wir betrachteten/ was für eine Freude Chriſtus
daran hat/ wenn wir unſer Hertz ihm ergeben!
Chriſtliche Fürſten würden auch wohl thun/
wenn ſie ihr Reichthum dahin wendeten/ daß ge-
ſchickte Leute gehalten würden/ die ſich an frem-
de Oerter begeben/ da Chriſtus noch nicht be-
kant iſt/ und durch ihre Chriſtliche Geſellſchafft
und vernünfftige Unterweiſung/ Chriſtum be-
kant machten/ ich meine Chriſtus habe es üm ſie
wohl verſchuldet. Wer Chriſtum liebet/ dem
iſt nichts liebers/ als daß Chriſtus groß werde/
bey uns in unſerm Hertzen und bey allen Men-
ſchen auff Erden.

1.
WO iſt nun deine Macht/
Du ſtoltzer Belial/
Die du erhebſt mit Pracht
Auff dieſem Erden-Ball?
Es iſt gar auß mit dir:
Du kanſt uns nichtes ſchaden/
Weil wir bey GOtt in Gnaden/
Der ſtürtzet dein Begier.
2. Ihr Reichen in der Welt/
Ob ihr uns ſtets nachtracht/
Und euch verlaſſt auffs Geld/
So wirds doch nicht geacht;
Es
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[415/0438] Die achte Betrachtung. wir betrachteten/ was für eine Freude Chriſtus daran hat/ wenn wir unſer Hertz ihm ergeben! Chriſtliche Fürſten würden auch wohl thun/ wenn ſie ihr Reichthum dahin wendeten/ daß ge- ſchickte Leute gehalten würden/ die ſich an frem- de Oerter begeben/ da Chriſtus noch nicht be- kant iſt/ und durch ihre Chriſtliche Geſellſchafft und vernünfftige Unterweiſung/ Chriſtum be- kant machten/ ich meine Chriſtus habe es üm ſie wohl verſchuldet. Wer Chriſtum liebet/ dem iſt nichts liebers/ als daß Chriſtus groß werde/ bey uns in unſerm Hertzen und bey allen Men- ſchen auff Erden. 1. WO iſt nun deine Macht/ Du ſtoltzer Belial/ Die du erhebſt mit Pracht Auff dieſem Erden-Ball? Es iſt gar auß mit dir: Du kanſt uns nichtes ſchaden/ Weil wir bey GOtt in Gnaden/ Der ſtürtzet dein Begier. 2. Ihr Reichen in der Welt/ Ob ihr uns ſtets nachtracht/ Und euch verlaſſt auffs Geld/ So wirds doch nicht geacht; Es

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/438>, abgerufen am 25.11.2024.