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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 68. Psalm
haben/ er wird gesätigt werden/ und so viel See-
len gewinnen/ daß er zu frieden ist: Ich wil
ihm grosse Menge zur Beute geben
/ spricht
der HErr. Das ist geweissaget/ und ist auch
GOtt Lob erfüllet.

Was nun der heilige Geist von der zerstreue-
ten Macht der Feinde Christi zuvor gesaget/
haben wir kürtzlich betrachtet. Es wird ja nicht
außbleiben/ wenn Christus auff Erden wil eine
Kirche bauen/ so wird der Satan sich wider-
setzen/ und eine Macht wider Christum zu sam-
men bringen/ er wird aber seinen Willen nicht
haben müssen. Christus wird diese Rotte schel-
ten/ und zerstreuen/ dagegen werden die un-
ter deß Feindes Gewalt waren/ Christum als
ihren HErrn erkennen/ und mit grosser Lust
auffnehmen.

Das lehret uns/ daß der Feind die Kirche
Christi nimmermehr überwältigen werde/ auch
so gar nicht/ daß dieselbe auch unter der Ver-
folgung wächset und starck wird. Aber das ist
kein menschlich/ sondern GOttes Werck.
Menschen Witz und Krafft kan Christi Kirch
nicht erhalten/ GOTT muß es allein thun/
Matth. am 16. c. v. 28. stehet ein Wort: Auff
diesem Felsen wil ich bauen meine Gemei-
ne/ und die Pforten der Höllen sollen sie

nicht

über den 68. Pſalm
haben/ er wird geſätigt werden/ und ſo viel See-
len gewinnen/ daß er zu frieden iſt: Ich wil
ihm groſſe Menge zur Beute geben
/ ſpricht
der HErr. Das iſt geweiſſaget/ und iſt auch
GOtt Lob erfüllet.

Was nun der heilige Geiſt von der zerſtreue-
ten Macht der Feinde Chriſti zuvor geſaget/
haben wir kürtzlich betrachtet. Es wird ja nicht
außbleiben/ wenn Chriſtus auff Erden wil eine
Kirche bauen/ ſo wird der Satan ſich wider-
ſetzen/ und eine Macht wider Chriſtum zu ſam-
men bringen/ er wird aber ſeinen Willen nicht
haben müſſen. Chriſtus wird dieſe Rotte ſchel-
ten/ und zerſtreuen/ dagegen werden die un-
ter deß Feindes Gewalt waren/ Chriſtum als
ihren HErrn erkennen/ und mit groſſer Luſt
auffnehmen.

Das lehret uns/ daß der Feind die Kirche
Chriſti nimmermehr überwältigen werde/ auch
ſo gar nicht/ daß dieſelbe auch unter der Ver-
folgung wächſet und ſtarck wird. Aber das iſt
kein menſchlich/ ſondern GOttes Werck.
Menſchen Witz und Krafft kan Chriſti Kirch
nicht erhalten/ GOTT muß es allein thun/
Matth. am 16. c. v. 28. ſtehet ein Wort: Auff
dieſem Felſen wil ich bauen meine Gemei-
ne/ und die Pforten der Höllen ſollen ſie

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[412/0435] über den 68. Pſalm haben/ er wird geſätigt werden/ und ſo viel See- len gewinnen/ daß er zu frieden iſt: Ich wil ihm groſſe Menge zur Beute geben/ ſpricht der HErr. Das iſt geweiſſaget/ und iſt auch GOtt Lob erfüllet. Was nun der heilige Geiſt von der zerſtreue- ten Macht der Feinde Chriſti zuvor geſaget/ haben wir kürtzlich betrachtet. Es wird ja nicht außbleiben/ wenn Chriſtus auff Erden wil eine Kirche bauen/ ſo wird der Satan ſich wider- ſetzen/ und eine Macht wider Chriſtum zu ſam- men bringen/ er wird aber ſeinen Willen nicht haben müſſen. Chriſtus wird dieſe Rotte ſchel- ten/ und zerſtreuen/ dagegen werden die un- ter deß Feindes Gewalt waren/ Chriſtum als ihren HErrn erkennen/ und mit groſſer Luſt auffnehmen. Das lehret uns/ daß der Feind die Kirche Chriſti nimmermehr überwältigen werde/ auch ſo gar nicht/ daß dieſelbe auch unter der Ver- folgung wächſet und ſtarck wird. Aber das iſt kein menſchlich/ ſondern GOttes Werck. Menſchen Witz und Krafft kan Chriſti Kirch nicht erhalten/ GOTT muß es allein thun/ Matth. am 16. c. v. 28. ſtehet ein Wort: Auff dieſem Felſen wil ich bauen meine Gemei- ne/ und die Pforten der Höllen ſollen ſie nicht

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/435>, abgerufen am 25.11.2024.