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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die siebende Betrachtung.
welche unter den geistlichen Hauffen die Für-
sten seynd/ die die Kirche regieren/ die bringen
Geschenck/ wann sie viel zum Glauben bekehren.

Nim hie wahr/ wem ein Christ Geschencke
bringen soll? Denn viele bringen die Gabe der
eitelen Ehre/ die sie GOtt bringen solten.
Wenn jmand was gutes thut/ thuts aber nicht
in Demuth/ auß Liebe zu GOTT/ so heist es
nicht/ daß er GOtt Geschencke zugeführet ha-
be. Nim hie auch war/ warum man dem Herrn
Geschencke zuführet? Nemlich/ weil das Wort
Gottes zu Jerusalem ist auffgegangen/ wer-
den auch viele unter den Heyden darüber froh
seyn/ und ihre Geschenck herzu führen. Wie
im Alten Testament auch fremde Könige Ge-
schencke zu dem Tempel Jerusalem gebracht/
weil sie vernommen/ daß es deß grossen GOttes
Haus wäre; Also wenn die Kinder der fremden
Völcker hören von der Heiligkeit deß Hauses
im geistlichen Jerusalem/ werden sie dadurch
bewogen dem HErrn dieses Hauses Geschenck
zubringen/ das Geschenck nehmen sie auß dem
Tempel/ und bringen es zu dem Tempel. Der
Tempel GOttes ist heilig/ das seynd wir selbst/
denn GOtt durch seine gnädige Beywohnung
uns zu seinem Tempel gemacht hat. Auß dem-
selben Tempel wird das Opffer genommen/

und

Die ſiebende Betrachtung.
welche unter den geiſtlichen Hauffen die Für-
ſten ſeynd/ die die Kirche regieren/ die bringen
Geſchenck/ wann ſie viel zum Glauben bekehren.

Nim hie wahr/ wem ein Chriſt Geſchencke
bringen ſoll? Denn viele bringen die Gabe der
eitelen Ehre/ die ſie GOtt bringen ſolten.
Wenn jmand was gutes thut/ thuts aber nicht
in Demuth/ auß Liebe zu GOTT/ ſo heiſt es
nicht/ daß er GOtt Geſchencke zugeführet ha-
be. Nim hie auch war/ warum man dem Herrn
Geſchencke zuführet? Nemlich/ weil das Wort
Gottes zu Jeruſalem iſt auffgegangen/ wer-
den auch viele unter den Heyden darüber froh
ſeyn/ und ihre Geſchenck herzu führen. Wie
im Alten Teſtament auch fremde Könige Ge-
ſchencke zu dem Tempel Jeruſalem gebracht/
weil ſie vernommen/ daß es deß groſſen GOttes
Haus wäre; Alſo wenn die Kinder der fremden
Völcker hören von der Heiligkeit deß Hauſes
im geiſtlichen Jeruſalem/ werden ſie dadurch
bewogen dem HErrn dieſes Hauſes Geſchenck
zubringen/ das Geſchenck nehmen ſie auß dem
Tempel/ und bringen es zu dem Tempel. Der
Tempel GOttes iſt heilig/ das ſeynd wir ſelbſt/
denn GOtt durch ſeine gnädige Beywohnung
uns zu ſeinem Tempel gemacht hat. Auß dem-
ſelben Tempel wird das Opffer genommen/

und
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[395/0418] Die ſiebende Betrachtung. welche unter den geiſtlichen Hauffen die Für- ſten ſeynd/ die die Kirche regieren/ die bringen Geſchenck/ wann ſie viel zum Glauben bekehren. Nim hie wahr/ wem ein Chriſt Geſchencke bringen ſoll? Denn viele bringen die Gabe der eitelen Ehre/ die ſie GOtt bringen ſolten. Wenn jmand was gutes thut/ thuts aber nicht in Demuth/ auß Liebe zu GOTT/ ſo heiſt es nicht/ daß er GOtt Geſchencke zugeführet ha- be. Nim hie auch war/ warum man dem Herrn Geſchencke zuführet? Nemlich/ weil das Wort Gottes zu Jeruſalem iſt auffgegangen/ wer- den auch viele unter den Heyden darüber froh ſeyn/ und ihre Geſchenck herzu führen. Wie im Alten Teſtament auch fremde Könige Ge- ſchencke zu dem Tempel Jeruſalem gebracht/ weil ſie vernommen/ daß es deß groſſen GOttes Haus wäre; Alſo wenn die Kinder der fremden Völcker hören von der Heiligkeit deß Hauſes im geiſtlichen Jeruſalem/ werden ſie dadurch bewogen dem HErrn dieſes Hauſes Geſchenck zubringen/ das Geſchenck nehmen ſie auß dem Tempel/ und bringen es zu dem Tempel. Der Tempel GOttes iſt heilig/ das ſeynd wir ſelbſt/ denn GOtt durch ſeine gnädige Beywohnung uns zu ſeinem Tempel gemacht hat. Auß dem- ſelben Tempel wird das Opffer genommen/ und

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/418>, abgerufen am 25.11.2024.