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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.
führet/ die all ihr Theil an den reichen Gütern
Christi finden. Kürtzlich das Evangelium behält
den Sieg über das abgöttische Reich deß Satans:
Die Abgötterey der Heyd enschafft muß dem
Evangelio weichen/ und die Gläubige sich lassen
freuen über die reiche Schätze Christi.

Wenn aber die Gläubigen wolten sagen:
Was wollen wir arme Aschenpüsters außrich-
ten/ die wir nichts geachtet/ unterdrückt und
verfolget werden/ und allem Unglück überge-
ben seyn; So begegnet ihnen der heilige Geist
mit folgendem Trost: Wenn ihr zu Felde li-
get/ so gläntzts als der Tauben Flügel/ die
wie Silber und Gold schimmern/ wenn der
Allmächtige hin und wieder unter ihnen Kö-
nige setzt/ so wird es helle/ wo es dunckel ist.

v. 14. 15. Nach dem Haupt-Tert würde es so heis-
sen: Wenn ihr schon werdet ligen unter den
Töpffen/ (im Rauch/ in der Asche und Kohlen/)
so gläntzt ihr doch als der Tauben Flügel/
die wie Silber und Gold schimmern. Wenn
der Allmächtige ihrent wegen die Köni-
ge wird zerstreuen/ so machters schneeweiß
in Salmon. Der Prophetische Geist füh-
ret hie eine hohe Sprache. Er redet von dem
Heer der Sängerin und Evangelisten sammt
den Haus-Mütterchen/ die den Raub außthei-

len/
X jv

Die vierdte Betrachtung.
führet/ die all ihr Theil an den reichen Gütern
Chriſti finden. Kürtzlich das Evangelium behält
den Sieg über das abgöttiſche Reich deß Satans:
Die Abgötterey der Heyd enſchafft muß dem
Evangelio weichen/ und die Gläubige ſich laſſen
freuen über die reiche Schätze Chriſti.

Wenn aber die Gläubigen wolten ſagen:
Was wollen wir arme Aſchenpüſters außrich-
ten/ die wir nichts geachtet/ unterdrückt und
verfolget werden/ und allem Unglück überge-
ben ſeyn; So begegnet ihnen der heilige Geiſt
mit folgendem Troſt: Wenn ihr zu Felde li-
get/ ſo gläntzts als der Tauben Flügel/ die
wie Silber und Gold ſchimmern/ wenn der
Allmächtige hin und wieder unter ihnen Kö-
nige ſetzt/ ſo wird es helle/ wo es dunckel iſt.

v. 14. 15. Nach dem Haupt-Tert würde es ſo heiſ-
ſen: Wenn ihr ſchon werdet ligen unter den
Töpffen/ (im Rauch/ in der Aſche und Kohlen/)
ſo gläntzt ihr doch als der Tauben Flügel/
die wie Silber und Gold ſchimmern. Wenn
der Allmächtige ihrent wegen die Köni-
ge wird zerſtreuen/ ſo machters ſchneeweiß
in Salmon. Der Prophetiſche Geiſt füh-
ret hie eine hohe Sprache. Er redet von dem
Heer der Sängerin und Evangeliſten ſammt
den Haus-Mütterchen/ die den Raub außthei-

len/
X jv
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[327/0350] Die vierdte Betrachtung. führet/ die all ihr Theil an den reichen Gütern Chriſti finden. Kürtzlich das Evangelium behält den Sieg über das abgöttiſche Reich deß Satans: Die Abgötterey der Heyd enſchafft muß dem Evangelio weichen/ und die Gläubige ſich laſſen freuen über die reiche Schätze Chriſti. Wenn aber die Gläubigen wolten ſagen: Was wollen wir arme Aſchenpüſters außrich- ten/ die wir nichts geachtet/ unterdrückt und verfolget werden/ und allem Unglück überge- ben ſeyn; So begegnet ihnen der heilige Geiſt mit folgendem Troſt: Wenn ihr zu Felde li- get/ ſo gläntzts als der Tauben Flügel/ die wie Silber und Gold ſchimmern/ wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Kö- nige ſetzt/ ſo wird es helle/ wo es dunckel iſt. v. 14. 15. Nach dem Haupt-Tert würde es ſo heiſ- ſen: Wenn ihr ſchon werdet ligen unter den Töpffen/ (im Rauch/ in der Aſche und Kohlen/) ſo gläntzt ihr doch als der Tauben Flügel/ die wie Silber und Gold ſchimmern. Wenn der Allmächtige ihrent wegen die Köni- ge wird zerſtreuen/ ſo machters ſchneeweiß in Salmon. Der Prophetiſche Geiſt füh- ret hie eine hohe Sprache. Er redet von dem Heer der Sängerin und Evangeliſten ſammt den Haus-Mütterchen/ die den Raub außthei- len/ X jv

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/350>, abgerufen am 22.11.2024.