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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 66. Psalm
uns gutes thue/ was kan uns denn schaden? Es
muß uns ja alles zum besten dienen. Wenn Er
durch viel Trübsal sein Werck außgerichtet/ so
führet Er uns auß/ und erqvicket uns. Das ist
die Summa dieses Psalms. Zum Beschluß
zeigen die Gläubigen in demselben an/ was es
für ein Mittel ist/ daran sie sich in der Trübsal
halten/ und herauß reissen/ und gewiß seyn/ daß
GOtt sie einmahl erretten werde.

Die Seele die in dieser Kunst geübet ist/ ladet
andere abermahl ein zur Schule; Und ist begie-
rig mitzutheilen/ was sie in ihrer Kunst erfahren
hat: Kommt her/ höret zu/ alle die ihr Gott
fürchtet/ ich wil erzehlen/ was Er an meiner
Seelen gethan hat.
v. 16. Es kan diesen Psalm
niemand beten/ ohne der in Trübsal wohl geü-
bet/ und darin GOttes wunderbahre Hülff und
Beystand wohl erfahren hat. Der kan erzeh-
len/ was der Herr an der gläubigen Seele thut/
und ist begierig/ daß alle Menschen es möchten
erkennen. Eine solche geübte Seele ruffet hie
auß/ was sie hat erfahren. Sie ladet aber ein
die Gottesfürchtigen: Kommt her/ höret zu
alle die ihr GOtt fürchtet.
Die GOtt nicht
fürchten und nur nach ihrem eignen Kopff wan-
deln/ haben sich hie nichts zu trösten/ die aber
GOtt fürchten/ können eben das an GOttes

Güte

über den 66. Pſalm
uns gutes thue/ was kan uns denn ſchaden? Es
muß uns ja alles zum beſten dienen. Wenn Er
durch viel Trübſal ſein Werck außgerichtet/ ſo
führet Er uns auß/ und erqvicket uns. Das iſt
die Summa dieſes Pſalms. Zum Beſchluß
zeigen die Gläubigen in demſelben an/ was es
für ein Mittel iſt/ daran ſie ſich in der Trübſal
halten/ und herauß reiſſen/ und gewiß ſeyn/ daß
GOtt ſie einmahl erretten werde.

Die Seele die in dieſer Kunſt geübet iſt/ ladet
andere abermahl ein zur Schule; Und iſt begie-
rig mitzutheilen/ was ſie in ihrer Kunſt erfahren
hat: Kommt her/ höret zu/ alle die ihr Gott
fürchtet/ ich wil erzehlen/ was Er an meiner
Seelen gethan hat.
v. 16. Es kan dieſen Pſalm
niemand beten/ ohne der in Trübſal wohl geü-
bet/ und darin GOttes wunderbahre Hülff und
Beyſtand wohl erfahren hat. Der kan erzeh-
len/ was der Herr an der gläubigen Seele thut/
und iſt begierig/ daß alle Menſchen es möchten
erkennen. Eine ſolche geübte Seele ruffet hie
auß/ was ſie hat erfahren. Sie ladet aber ein
die Gottesfürchtigen: Kommt her/ höret zu
alle die ihr GOtt fürchtet.
Die GOtt nicht
fürchten und nur nach ihrem eignen Kopff wan-
deln/ haben ſich hie nichts zu tröſten/ die aber
GOtt fürchten/ können eben das an GOttes

Güte
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[250/0273] über den 66. Pſalm uns gutes thue/ was kan uns denn ſchaden? Es muß uns ja alles zum beſten dienen. Wenn Er durch viel Trübſal ſein Werck außgerichtet/ ſo führet Er uns auß/ und erqvicket uns. Das iſt die Summa dieſes Pſalms. Zum Beſchluß zeigen die Gläubigen in demſelben an/ was es für ein Mittel iſt/ daran ſie ſich in der Trübſal halten/ und herauß reiſſen/ und gewiß ſeyn/ daß GOtt ſie einmahl erretten werde. Die Seele die in dieſer Kunſt geübet iſt/ ladet andere abermahl ein zur Schule; Und iſt begie- rig mitzutheilen/ was ſie in ihrer Kunſt erfahren hat: Kommt her/ höret zu/ alle die ihr Gott fürchtet/ ich wil erzehlen/ was Er an meiner Seelen gethan hat. v. 16. Es kan dieſen Pſalm niemand beten/ ohne der in Trübſal wohl geü- bet/ und darin GOttes wunderbahre Hülff und Beyſtand wohl erfahren hat. Der kan erzeh- len/ was der Herr an der gläubigen Seele thut/ und iſt begierig/ daß alle Menſchen es möchten erkennen. Eine ſolche geübte Seele ruffet hie auß/ was ſie hat erfahren. Sie ladet aber ein die Gottesfürchtigen: Kommt her/ höret zu alle die ihr GOtt fürchtet. Die GOtt nicht fürchten und nur nach ihrem eignen Kopff wan- deln/ haben ſich hie nichts zu tröſten/ die aber GOtt fürchten/ können eben das an GOttes Güte

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/273>, abgerufen am 24.11.2024.