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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die vierdte Betrachtung.

Zum Beschluß halt ich dir für das Gelübd
deß frommen Jacobs/ da er in die Fremde reisen
muste: Er nahm einen Stein/ darauff er die
Nacht geruhet/ und richtet ihn auff zu ei-
nem Maal/ und thät ein Gelübd und sprach:
So GOtt wird mit mir seyn/ und mich be-
hüten auff dem Wege/ den ich reise/ und
Brodt zu essen geben/ und Kleider anzuzie-
hen/ und mit frieden wieder heim zu meinem
Vater bringen/ so soll der HErr mein Gott
seyn/ und dieser Stein/ den ich auffgerichtet
habe zu einem Maal/ soll ein GOttes Haus
werden
/ Gen. 28. v. 18. Siehe/ du bist auff der
Reise/ was Jacob bittet/ hast du erlanget. Er
gibt dir nicht allein Nahrung und Kleidung/ son-
dern bereitet dir einen richtigen Weg zum himm-
lischen Vaterland/ und bewahret dich/ und füh-
ret dich mit frieden heim. Was solst du thun?
thue dem HErrn dein Gelübd? HErr du solst
mein GOtt seyn/ und außm Stein wil ich ein
GOttes Haus machen. Dein Hertz ist ein
Stein/ an ihm selbst und von Natur hart und
unbeweglich zum Dienst Gottes. Diß harte
Hertz muß deß HErrn Tempel werden. Diß
Gelübd wiederhole offt/ und gehe hinein in die-
sen Tempel mit feistem Brand-Opffer/ und be-
zahle dem HErrn dein Gelübd. Dem der über-

schwenck-
Q jv
Die vierdte Betrachtung.

Zum Beſchluß halt ich dir für das Gelübd
deß frommen Jacobs/ da er in die Fremde reiſen
muſte: Er nahm einen Stein/ darauff er die
Nacht geruhet/ und richtet ihn auff zu ei-
nem Maal/ und thät ein Gelübd und ſprach:
So GOtt wird mit mir ſeyn/ und mich be-
hüten auff dem Wege/ den ich reiſe/ und
Brodt zu eſſen geben/ und Kleider anzuzie-
hen/ und mit frieden wieder heim zu meinem
Vater bringen/ ſo ſoll der HErr mein Gott
ſeyn/ und dieſer Stein/ den ich auffgerichtet
habe zu einem Maal/ ſoll ein GOttes Haus
werden
/ Gen. 28. v. 18. Siehe/ du biſt auff der
Reiſe/ was Jacob bittet/ haſt du erlanget. Er
gibt dir nicht allein Nahrung und Kleidung/ ſon-
dern bereitet dir einen richtigen Weg zum him̃-
liſchen Vaterland/ und bewahret dich/ und füh-
ret dich mit frieden heim. Was ſolſt du thun?
thue dem HErrn dein Gelübd? HErr du ſolſt
mein GOtt ſeyn/ und außm Stein wil ich ein
GOttes Haus machen. Dein Hertz iſt ein
Stein/ an ihm ſelbſt und von Natur hart und
unbeweglich zum Dienſt Gottes. Diß harte
Hertz muß deß HErrn Tempel werden. Diß
Gelübd wiederhole offt/ und gehe hinein in die-
ſen Tempel mit feiſtem Brand-Opffer/ und be-
zahle dem HErrn dein Gelübd. Dem der über-

ſchwenck-
Q jv
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[247/0270] Die vierdte Betrachtung. Zum Beſchluß halt ich dir für das Gelübd deß frommen Jacobs/ da er in die Fremde reiſen muſte: Er nahm einen Stein/ darauff er die Nacht geruhet/ und richtet ihn auff zu ei- nem Maal/ und thät ein Gelübd und ſprach: So GOtt wird mit mir ſeyn/ und mich be- hüten auff dem Wege/ den ich reiſe/ und Brodt zu eſſen geben/ und Kleider anzuzie- hen/ und mit frieden wieder heim zu meinem Vater bringen/ ſo ſoll der HErr mein Gott ſeyn/ und dieſer Stein/ den ich auffgerichtet habe zu einem Maal/ ſoll ein GOttes Haus werden/ Gen. 28. v. 18. Siehe/ du biſt auff der Reiſe/ was Jacob bittet/ haſt du erlanget. Er gibt dir nicht allein Nahrung und Kleidung/ ſon- dern bereitet dir einen richtigen Weg zum him̃- liſchen Vaterland/ und bewahret dich/ und füh- ret dich mit frieden heim. Was ſolſt du thun? thue dem HErrn dein Gelübd? HErr du ſolſt mein GOtt ſeyn/ und außm Stein wil ich ein GOttes Haus machen. Dein Hertz iſt ein Stein/ an ihm ſelbſt und von Natur hart und unbeweglich zum Dienſt Gottes. Diß harte Hertz muß deß HErrn Tempel werden. Diß Gelübd wiederhole offt/ und gehe hinein in die- ſen Tempel mit feiſtem Brand-Opffer/ und be- zahle dem HErrn dein Gelübd. Dem der über- ſchwenck- Q jv

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/270>, abgerufen am 28.11.2024.