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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die dritte Betrachtung.
führen/ das wil Er auch thun/ das vermag die
Verheissung/ Esaiae am 43. v. 2: Wenn du
durchs Wasser gehest/ wil ich bey dir seyn/
daß dich die Ströme nicht sollen ersäuffen.
Und so du ins Feuer gehest/ solt du nicht
brennen/ und die Flamme soll dich nicht an-
zünden.
Was bedeuts/ daß GOtt den Abra-
ham geführet auß Ur in Chaldea? (denn Ur
heist ein Feuer) was bedeuts/ daß GOtt Mosen/
da er noch ein unvermögenes Kind war/ auß dem
Wasser gezogen? Das bedeuts/ daß Er seine
Knechte durch Feuer und Wasser ziehen und
außführen wil. Die nicht GOtt/ sondern dem
Satan dienen/ werden nicht außgeführet/ son-
dern vergehen drinnen/ aber die Knechte GOt-
tes haben die gewisse Hoffnung/ daß sie auß ge-
führet werden/ wenn sie schon in Feuer und Was-
ser fallen. 2. Erqvicket GOtt auch/ Er erqvic-
ket uns mit lebendigem Trost/ wenn wir noch in
der Noth stecken. Er erqvicket uns auch nach
dem Leiden/ indem Er uns wieder erfreuet/ da
geschicht uns/ als wann ein Lastträger eine schwe-
re Last ableget/ darunter er matt und müde ge-
worden/ denn da kriegt er wieder Luft zum Hert-
zen. Allermeist wird diese Erqvickung empfun-
den werden im künfftigen Leben. Es gönnet
GOtt uns auch hie auff Erden eine Erlabung/

daß
P

Die dritte Betrachtung.
führen/ das wil Er auch thun/ das vermag die
Verheiſſung/ Eſaiæ am 43. v. 2: Wenn du
durchs Waſſer geheſt/ wil ich bey dir ſeyn/
daß dich die Ströme nicht ſollen erſäuffen.
Und ſo du ins Feuer geheſt/ ſolt du nicht
brennen/ und die Flamme ſoll dich nicht an-
zünden.
Was bedeuts/ daß GOtt den Abra-
ham geführet auß Ur in Chaldea? (denn Ur
heiſt ein Feuer) was bedeuts/ daß GOtt Moſen/
da er noch ein unvermögenes Kind war/ auß dem
Waſſer gezogen? Das bedeuts/ daß Er ſeine
Knechte durch Feuer und Waſſer ziehen und
außführen wil. Die nicht GOtt/ ſondern dem
Satan dienen/ werden nicht außgeführet/ ſon-
dern vergehen drinnen/ aber die Knechte GOt-
tes haben die gewiſſe Hoffnung/ daß ſie auß ge-
führet werden/ wenn ſie ſchon in Feuer und Waſ-
ſer fallen. 2. Erqvicket GOtt auch/ Er erqvic-
ket uns mit lebendigem Troſt/ wenn wir noch in
der Noth ſtecken. Er erqvicket uns auch nach
dem Leiden/ indem Er uns wieder erfreuet/ da
geſchicht uns/ als wann ein Laſtträger eine ſchwe-
re Laſt ableget/ darunter er matt und müde ge-
worden/ denn da kriegt er wieder Luft zum Hert-
zen. Allermeiſt wird dieſe Erqvickung empfun-
den werden im künfftigen Leben. Es gönnet
GOtt uns auch hie auff Erden eine Erlabung/

daß
P
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[225/0248] Die dritte Betrachtung. führen/ das wil Er auch thun/ das vermag die Verheiſſung/ Eſaiæ am 43. v. 2: Wenn du durchs Waſſer geheſt/ wil ich bey dir ſeyn/ daß dich die Ströme nicht ſollen erſäuffen. Und ſo du ins Feuer geheſt/ ſolt du nicht brennen/ und die Flamme ſoll dich nicht an- zünden. Was bedeuts/ daß GOtt den Abra- ham geführet auß Ur in Chaldea? (denn Ur heiſt ein Feuer) was bedeuts/ daß GOtt Moſen/ da er noch ein unvermögenes Kind war/ auß dem Waſſer gezogen? Das bedeuts/ daß Er ſeine Knechte durch Feuer und Waſſer ziehen und außführen wil. Die nicht GOtt/ ſondern dem Satan dienen/ werden nicht außgeführet/ ſon- dern vergehen drinnen/ aber die Knechte GOt- tes haben die gewiſſe Hoffnung/ daß ſie auß ge- führet werden/ wenn ſie ſchon in Feuer und Waſ- ſer fallen. 2. Erqvicket GOtt auch/ Er erqvic- ket uns mit lebendigem Troſt/ wenn wir noch in der Noth ſtecken. Er erqvicket uns auch nach dem Leiden/ indem Er uns wieder erfreuet/ da geſchicht uns/ als wann ein Laſtträger eine ſchwe- re Laſt ableget/ darunter er matt und müde ge- worden/ denn da kriegt er wieder Luft zum Hert- zen. Allermeiſt wird dieſe Erqvickung empfun- den werden im künfftigen Leben. Es gönnet GOtt uns auch hie auff Erden eine Erlabung/ daß P

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/248>, abgerufen am 22.11.2024.