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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die dritte Betrachtung.
ser Haupt fahren/ wir sind in Feuer und
Wasser kommen/ aber du hast uns außge-
führet und erqvicket.
v. 9. 10. 11. 12.

Erkenne was Gott an dir thue. 1. Erhält er
unsere Seele im Leben
/ oder vielmehr/ er set-
zet uns zum Leben.
Ist eine solche Rede/ als
wenn ich sage: Er setzet unsere Seelen zum Se-
gen/ das ist/ Er segnet uns/ daß wir ein Exempel
deß Segens seyn. Wenn nun der Geist spricht:
Er setzet unsere Seele zum Leben; wil Er so
viel sagen/ Er macht unsere Seelen lebendig/
daß man an ihr sehe was Leben sey. Wie der
Tod die Verdamniß bedeutet/ also bedeutet das
Leben lauter Seligkeit. Darum verheist uns
hie der heilige Geist/ Gott wolle an unser See-
len beweisen was Leben und Seligkeit sey. Ob
schon der Leib gepeinigt und getödtet wird/ so ist
doch unsere Seele voller Seligkeit. Erkenne
hie/ woher die Krafft deines Lebens fliesse. Der
HErr ists/ der uns verheisset/ uns zum Leben zu
setzen. Von ihm spricht Moses im 5. Buch am
30. C. v. 20: Er ist dein Leben/ und dein lan-
ges Alter.
Und Paulus im 17. Cap. v. 28. der
Apostel-Geschicht: In ihm leben/ weben und
seynd wir.
Hiob am 20. v. 12: Leben und
Wolthat hast du an mir gethan.
Wie das
natürliche Leben von Gott kömmt/ also auch ein

seli-
O jv

Die dritte Betrachtung.
ſer Haupt fahren/ wir ſind in Feuer und
Waſſer kommen/ aber du haſt uns außge-
führet und erqvicket.
v. 9. 10. 11. 12.

Erkenne was Gott an dir thue. 1. Erhält er
unſere Seele im Leben
/ oder vielmehr/ er ſet-
zet uns zum Leben.
Iſt eine ſolche Rede/ als
wenn ich ſage: Er ſetzet unſere Seelen zum Se-
gen/ das iſt/ Er ſegnet uns/ daß wir ein Exempel
deß Segens ſeyn. Wenn nun der Geiſt ſpricht:
Er ſetzet unſere Seele zum Leben; wil Er ſo
viel ſagen/ Er macht unſere Seelen lebendig/
daß man an ihr ſehe was Leben ſey. Wie der
Tod die Verdamniß bedeutet/ alſo bedeutet das
Leben lauter Seligkeit. Darum verheiſt uns
hie der heilige Geiſt/ Gott wolle an unſer See-
len beweiſen was Leben und Seligkeit ſey. Ob
ſchon der Leib gepeinigt und getödtet wird/ ſo iſt
doch unſere Seele voller Seligkeit. Erkenne
hie/ woher die Krafft deines Lebens flieſſe. Der
HErr iſts/ der uns verheiſſet/ uns zum Leben zu
ſetzen. Von ihm ſpricht Moſes im 5. Buch am
30. C. v. 20: Er iſt dein Leben/ und dein lan-
ges Alter.
Und Paulus im 17. Cap. v. 28. der
Apoſtel-Geſchicht: In ihm leben/ weben und
ſeynd wir.
Hiob am 20. v. 12: Leben und
Wolthat haſt du an mir gethan.
Wie das
natürliche Leben von Gott kömmt/ alſo auch ein

ſeli-
O jv
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[215/0238] Die dritte Betrachtung. ſer Haupt fahren/ wir ſind in Feuer und Waſſer kommen/ aber du haſt uns außge- führet und erqvicket. v. 9. 10. 11. 12. Erkenne was Gott an dir thue. 1. Erhält er unſere Seele im Leben/ oder vielmehr/ er ſet- zet uns zum Leben. Iſt eine ſolche Rede/ als wenn ich ſage: Er ſetzet unſere Seelen zum Se- gen/ das iſt/ Er ſegnet uns/ daß wir ein Exempel deß Segens ſeyn. Wenn nun der Geiſt ſpricht: Er ſetzet unſere Seele zum Leben; wil Er ſo viel ſagen/ Er macht unſere Seelen lebendig/ daß man an ihr ſehe was Leben ſey. Wie der Tod die Verdamniß bedeutet/ alſo bedeutet das Leben lauter Seligkeit. Darum verheiſt uns hie der heilige Geiſt/ Gott wolle an unſer See- len beweiſen was Leben und Seligkeit ſey. Ob ſchon der Leib gepeinigt und getödtet wird/ ſo iſt doch unſere Seele voller Seligkeit. Erkenne hie/ woher die Krafft deines Lebens flieſſe. Der HErr iſts/ der uns verheiſſet/ uns zum Leben zu ſetzen. Von ihm ſpricht Moſes im 5. Buch am 30. C. v. 20: Er iſt dein Leben/ und dein lan- ges Alter. Und Paulus im 17. Cap. v. 28. der Apoſtel-Geſchicht: In ihm leben/ weben und ſeynd wir. Hiob am 20. v. 12: Leben und Wolthat haſt du an mir gethan. Wie das natürliche Leben von Gott kömmt/ alſo auch ein ſeli- O jv

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/238>, abgerufen am 22.11.2024.