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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 66. Psalm
so auff Erden wohnen/ gegen Gott als nichts zu
rechnen seyn. Er machts wie er wil/ beyde mit
den Kräfften im Himmel/ und mit denen so auff
Erden wohnen/ und niemand kan seiner Hand
wehren/ noch zu ihm sagen/ was machstu? 2. Be-
trachte hie deinen Gott/ als einen ewigen Herr-
scher; Er herrschet mit seiner Gewalt ewiglich.
So lang Himmel und Erden währet/ währet
auch die Herrschafft unsers Gottes. Und wenn
schon Himmel und Erden auff hören/ höret doch
die Herrschafft Gottes nicht auff. Er lebet e-
wiglich/ und seine Gewalt ist ewig/ und sein
Reich währet für und für
/ wie ihn der grosse
König Babel preiset beym Daniel am 4. Cap.
v. 31. 3. Betrachte hie deinen GOtt/ als den
allgemeinen Herrscher: Seine Augen schauen
auff die Völcker. Den eigentlichen Sitz behält
unser Gott in seiner Kirchen. Darinn gehet
Er herum/ sorget/ schützet und tröstet/ als ein
Haus-Vater. Doch begreifft Er auch die Hey-
den mit seiner Vorsorge. Niemand kan seiner
Bottmässigkeit entgehen. 4. Betrachte dei-
nen GOtt als einen sorgfältigen Herrscher.
Seine Augen schauen auff die Völcker. Gott
ist ein lauters klares Auge/ allenthalben auff die
Menschen gerichtet. Du wendest dich wohin
du wollest/ so ist dieses Aug um dich/ und auff dich

gericht

über den 66. Pſalm
ſo auff Erden wohnen/ gegen Gott als nichts zu
rechnen ſeyn. Er machts wie er wil/ beyde mit
den Kräfften im Himmel/ und mit denen ſo auff
Erden wohnen/ und niemand kan ſeiner Hand
wehren/ noch zu ihm ſagen/ was machſtu? 2. Be-
trachte hie deinen Gott/ als einen ewigen Herr-
ſcher; Er herrſchet mit ſeiner Gewalt ewiglich.
So lang Himmel und Erden währet/ währet
auch die Herrſchafft unſers Gottes. Und wenn
ſchon Himmel und Erden auff hören/ höret doch
die Herrſchafft Gottes nicht auff. Er lebet e-
wiglich/ und ſeine Gewalt iſt ewig/ und ſein
Reich währet für und für
/ wie ihn der groſſe
König Babel preiſet beym Daniel am 4. Cap.
v. 31. 3. Betrachte hie deinen GOtt/ als den
allgemeinen Herrſcher: Seine Augen ſchauen
auff die Völcker. Den eigentlichen Sitz behält
unſer Gott in ſeiner Kirchen. Darinn gehet
Er herum/ ſorget/ ſchützet und tröſtet/ als ein
Haus-Vater. Doch begreifft Er auch die Hey-
den mit ſeiner Vorſorge. Niemand kan ſeiner
Bottmäſſigkeit entgehen. 4. Betrachte dei-
nen GOtt als einen ſorgfältigen Herrſcher.
Seine Augen ſchauen auff die Völcker. Gott
iſt ein lauters klares Auge/ allenthalben auff die
Menſchen gerichtet. Du wendeſt dich wohin
du wolleſt/ ſo iſt dieſes Aug um dich/ und auff dich

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[206/0229] über den 66. Pſalm ſo auff Erden wohnen/ gegen Gott als nichts zu rechnen ſeyn. Er machts wie er wil/ beyde mit den Kräfften im Himmel/ und mit denen ſo auff Erden wohnen/ und niemand kan ſeiner Hand wehren/ noch zu ihm ſagen/ was machſtu? 2. Be- trachte hie deinen Gott/ als einen ewigen Herr- ſcher; Er herrſchet mit ſeiner Gewalt ewiglich. So lang Himmel und Erden währet/ währet auch die Herrſchafft unſers Gottes. Und wenn ſchon Himmel und Erden auff hören/ höret doch die Herrſchafft Gottes nicht auff. Er lebet e- wiglich/ und ſeine Gewalt iſt ewig/ und ſein Reich währet für und für/ wie ihn der groſſe König Babel preiſet beym Daniel am 4. Cap. v. 31. 3. Betrachte hie deinen GOtt/ als den allgemeinen Herrſcher: Seine Augen ſchauen auff die Völcker. Den eigentlichen Sitz behält unſer Gott in ſeiner Kirchen. Darinn gehet Er herum/ ſorget/ ſchützet und tröſtet/ als ein Haus-Vater. Doch begreifft Er auch die Hey- den mit ſeiner Vorſorge. Niemand kan ſeiner Bottmäſſigkeit entgehen. 4. Betrachte dei- nen GOtt als einen ſorgfältigen Herrſcher. Seine Augen ſchauen auff die Völcker. Gott iſt ein lauters klares Auge/ allenthalben auff die Menſchen gerichtet. Du wendeſt dich wohin du wolleſt/ ſo iſt dieſes Aug um dich/ und auff dich gericht

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/229>, abgerufen am 24.11.2024.