Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die sechste Betrachtung. Matth. 10. v. 30. Man kan uns kein Beinlein kräncken es muß zuvor mein Vater im Himmel es erlauben. Da erkenne nun abermahl/ daß ein Gerechter eben so unglückselig nicht ist in seiner Unglückseligkeit/ als du meinest: Der HErr be- wahret ihm all seine Gebeine/ daß der nicht ei- nes zerbrochen wird; Was zu unsern Heil ge- höret/ muß ungeschwächet bleiben. Es werden unsere Gebeine dennoch grünen wie das Gras. Es. 66. v. 14. Obs schon scheinet/ daß sie auß- gedorret/ daß weder Krafft noch Safft daran/ so wirds sich doch finden/ daß sie wohl verwahret/ und mit Safft und Krafft erfüllet seyn. Letzlich zum fünfften spricht der Geist: Den an M
Die ſechſte Betrachtung. Matth. 10. v. 30. Man kan uns kein Beinlein kräncken es muß zuvor mein Vater im Himmel es erlauben. Da erkenne nun abermahl/ daß ein Gerechter eben ſo unglückſelig nicht iſt in ſeiner Unglückſeligkeit/ als du meineſt: Der HErr be- wahret ihm all ſeine Gebeine/ daß der nicht ei- nes zerbrochen wird; Was zu unſern Heil ge- höret/ muß ungeſchwächet bleiben. Es werden unſere Gebeine dennoch grünen wie das Gras. Eſ. 66. v. 14. Obs ſchon ſcheinet/ daß ſie auß- gedorret/ daß weder Krafft noch Safft daran/ ſo wirds ſich doch finden/ daß ſie wohl verwahret/ und mit Safft und Krafft erfüllet ſeyn. Letzlich zum fünfften ſpricht der Geiſt: Den an M
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Die ſechſte Betrachtung.
Matth. 10. v. 30. Man kan uns kein Beinlein
kräncken es muß zuvor mein Vater im Himmel
es erlauben. Da erkenne nun abermahl/ daß ein
Gerechter eben ſo unglückſelig nicht iſt in ſeiner
Unglückſeligkeit/ als du meineſt: Der HErr be-
wahret ihm all ſeine Gebeine/ daß der nicht ei-
nes zerbrochen wird; Was zu unſern Heil ge-
höret/ muß ungeſchwächet bleiben. Es werden
unſere Gebeine dennoch grünen wie das Gras.
Eſ. 66. v. 14. Obs ſchon ſcheinet/ daß ſie auß-
gedorret/ daß weder Krafft noch Safft daran/ ſo
wirds ſich doch finden/ daß ſie wohl verwahret/
und mit Safft und Krafft erfüllet ſeyn.
Letzlich zum fünfften ſpricht der Geiſt: Den
Gottloſen wird das Unglück tödten/ und die
den Gerechten haſſen/ werden Schuld ha-
ben/ der HErr erlöſet die Seele ſeiner Knech-
te/ und alle die auff ihn trauen/ werden kei-
ne Schuld haben. v. 22. 23. Die Gerechten
und die Knechte GOttes ſeynd die Menſchen/
die an Chriſtum gläuben/ und in ihrer Unſchuld
auff Gottes Wegen zu wandeln ſich befleiſſigen.
Ob wohl ſolche Leute niemand Leid/ ſondern ger-
ne gutes thun/ können ſie doch ohn Feindſchafft
nicht bleiben; Es findet ſich unter den böſen
Hauffen leicht einer/ der ſie haſſet und anfeindet/
auch in der That ſeinen Frevel und Muthwillen
an
M
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