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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die fünffte Betrachtung.


keine Uneinigkeit stifftest/ unter dessen wird der
Teuffel und die Welt nicht unterlassen/ Gele-
genheit zu Unfried zu suchen. Du aber willige
nicht in den Willen deß Teuffels und der argen
Welt/ durchs Schweigen und Leiden kanst du
viel überwinden. Hüte dich für Rachgierig-
keit/ damit nicht GOtt mit allem Segen von
dir weiche. Thut dir iemand böses für gutes/
so schweige und bete wie im 109. Psalm v. 4. ge-
schrieben stehet: Dafür daß ich sie liebe/ sind
sie wider mich/ ich aber bete.
Mit schweigen
und beten kan ich mehr außrichten/ als wenn ich
mich selbst räche/ kan ich äusserlich keinen Friede
haben/ so habe ich genug an dem innerlichen
Frieden deß Hertzens/ davon Christus sagt: In
der Welt habt ihr Angst/ in Mir aber habt
ihr Friede.
Joh. 16. v. 33. O wie könten wir so
gute ruhige Tage haben/ wenn wir selbsten wol-
ten!

1.
O Wie selig sind zu schätzen/
Die in dieser bösen Zeit
Sich allein an GOtt ergetzen/
Und als Kinder sind bereit
Zu gehorchen seiner Lehre!
Es wird ihnen bringen Ehre.
2. Ehre

Die fünffte Betrachtung.


keine Uneinigkeit ſtiffteſt/ unter deſſen wird der
Teuffel und die Welt nicht unterlaſſen/ Gele-
genheit zu Unfried zu ſuchen. Du aber willige
nicht in den Willen deß Teuffels und der argen
Welt/ durchs Schweigen und Leiden kanſt du
viel überwinden. Hüte dich für Rachgierig-
keit/ damit nicht GOtt mit allem Segen von
dir weiche. Thut dir iemand böſes für gutes/
ſo ſchweige und bete wie im 109. Pſalm v. 4. ge-
ſchrieben ſtehet: Dafür daß ich ſie liebe/ ſind
ſie wider mich/ ich aber bete.
Mit ſchweigen
und beten kan ich mehr außrichten/ als wenn ich
mich ſelbſt räche/ kan ich äuſſerlich keinen Friede
haben/ ſo habe ich genug an dem innerlichen
Frieden deß Hertzens/ davon Chriſtus ſagt: In
der Welt habt ihr Angſt/ in Mir aber habt
ihr Friede.
Joh. 16. v. 33. O wie könten wir ſo
gute ruhige Tage haben/ wenn wir ſelbſten wol-
ten!

1.
O Wie ſelig ſind zu ſchätzen/
Die in dieſer böſen Zeit
Sich allein an GOtt ergetzen/
Und als Kinder ſind bereit
Zu gehorchen ſeiner Lehre!
Es wird ihnen bringen Ehre.
2. Ehre
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[155/0178] Die fünffte Betrachtung. keine Uneinigkeit ſtiffteſt/ unter deſſen wird der Teuffel und die Welt nicht unterlaſſen/ Gele- genheit zu Unfried zu ſuchen. Du aber willige nicht in den Willen deß Teuffels und der argen Welt/ durchs Schweigen und Leiden kanſt du viel überwinden. Hüte dich für Rachgierig- keit/ damit nicht GOtt mit allem Segen von dir weiche. Thut dir iemand böſes für gutes/ ſo ſchweige und bete wie im 109. Pſalm v. 4. ge- ſchrieben ſtehet: Dafür daß ich ſie liebe/ ſind ſie wider mich/ ich aber bete. Mit ſchweigen und beten kan ich mehr außrichten/ als wenn ich mich ſelbſt räche/ kan ich äuſſerlich keinen Friede haben/ ſo habe ich genug an dem innerlichen Frieden deß Hertzens/ davon Chriſtus ſagt: In der Welt habt ihr Angſt/ in Mir aber habt ihr Friede. Joh. 16. v. 33. O wie könten wir ſo gute ruhige Tage haben/ wenn wir ſelbſten wol- ten! 1. O Wie ſelig ſind zu ſchätzen/ Die in dieſer böſen Zeit Sich allein an GOtt ergetzen/ Und als Kinder ſind bereit Zu gehorchen ſeiner Lehre! Es wird ihnen bringen Ehre. 2. Ehre

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/178>, abgerufen am 24.11.2024.