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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 33. Psalm


Hast du Glück/ freue dich dessen nicht zu viel/
traue ihm auch nicht zu viel/ sondern sprich:
Mein Hertz soll sich meines Gottes freuen/ er ist
meine Hülff und Schild. Kommt Unglück/
ist dir GOtt eben so nahe/ als Unglück/ drum
sprich abermahl: Meine Seele freuet sich mei-
nes Gottes/ er ist mein Hülff und Schild. Wenn
Gott dergestalt mir inwendig tröstlich wird/ so
ist Glaub und Hoffnung in ihre Sicherung ge-
bracht. Wenn Gott uns nicht tröstlich wäre/
möchte mancher Christ für Traurigkeit im Her-
zenleid sterben; Aber der innerlicher Trost/ be-
fästiget die Hoffnung/ denn wenn GOtt inwen-
dig tröstet und erfreuet/ dabey mercken wir/ daß
unser Vertrauen nicht vergebens ist. Gott sey
ewig Lob/ der unsern Glauben und Hoffnung
so wohl versehen hat.

1.
SInget und dancket/ und lobet den HErrn/
Er ist uns nahe/ Er ist uns nicht fern/
Unser Hülff/ unser Schild wil Er stets seyn/
Lasset/ ergebet euch nur Ihm allein.
2. Harre deß HErrn und freue dich seyn/
Wann du da liegest in Qvaal/ und in Pein;
Er weiß die Stunde zu helffen gar wohl/
Dein Hertz zu Ihm fäst gerichtet seyn soll.
3. Lasset

über den 33. Pſalm


Haſt du Glück/ freue dich deſſen nicht zu viel/
traue ihm auch nicht zu viel/ ſondern ſprich:
Mein Hertz ſoll ſich meines Gottes freuen/ er iſt
meine Hülff und Schild. Kommt Unglück/
iſt dir GOtt eben ſo nahe/ als Unglück/ drum
ſprich abermahl: Meine Seele freuet ſich mei-
nes Gottes/ er iſt mein Hülff und Schild. Weñ
Gott dergeſtalt mir inwendig tröſtlich wird/ ſo
iſt Glaub und Hoffnung in ihre Sicherung ge-
bracht. Wenn Gott uns nicht tröſtlich wäre/
möchte mancher Chriſt für Traurigkeit im Her-
zenleid ſterben; Aber der innerlicher Troſt/ be-
fäſtiget die Hoffnung/ denn wenn GOtt inwen-
dig tröſtet und erfreuet/ dabey mercken wir/ daß
unſer Vertrauen nicht vergebens iſt. Gott ſey
ewig Lob/ der unſern Glauben und Hoffnung
ſo wohl verſehen hat.

1.
SInget und dancket/ und lobet den HErrn/
Er iſt uns nahe/ Er iſt uns nicht fern/
Unſer Hülff/ unſer Schild wil Er ſtets ſeyn/
Laſſet/ ergebet euch nur Ihm allein.
2. Harre deß HErrn und freue dich ſeyn/
Wann du da liegeſt in Qvaal/ und in Pein;
Er weiß die Stunde zu helffen gar wohl/
Dein Hertz zu Ihm fäſt gerichtet ſeyn ſoll.
3. Laſſet
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[82/0105] über den 33. Pſalm Haſt du Glück/ freue dich deſſen nicht zu viel/ traue ihm auch nicht zu viel/ ſondern ſprich: Mein Hertz ſoll ſich meines Gottes freuen/ er iſt meine Hülff und Schild. Kommt Unglück/ iſt dir GOtt eben ſo nahe/ als Unglück/ drum ſprich abermahl: Meine Seele freuet ſich mei- nes Gottes/ er iſt mein Hülff und Schild. Weñ Gott dergeſtalt mir inwendig tröſtlich wird/ ſo iſt Glaub und Hoffnung in ihre Sicherung ge- bracht. Wenn Gott uns nicht tröſtlich wäre/ möchte mancher Chriſt für Traurigkeit im Her- zenleid ſterben; Aber der innerlicher Troſt/ be- fäſtiget die Hoffnung/ denn wenn GOtt inwen- dig tröſtet und erfreuet/ dabey mercken wir/ daß unſer Vertrauen nicht vergebens iſt. Gott ſey ewig Lob/ der unſern Glauben und Hoffnung ſo wohl verſehen hat. 1. SInget und dancket/ und lobet den HErrn/ Er iſt uns nahe/ Er iſt uns nicht fern/ Unſer Hülff/ unſer Schild wil Er ſtets ſeyn/ Laſſet/ ergebet euch nur Ihm allein. 2. Harre deß HErrn und freue dich ſeyn/ Wann du da liegeſt in Qvaal/ und in Pein; Er weiß die Stunde zu helffen gar wohl/ Dein Hertz zu Ihm fäſt gerichtet ſeyn ſoll. 3. Laſſet

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/105>, abgerufen am 23.11.2024.