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Lütkemann, Joachim: Die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Wolfenbüttel, 1652.

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Alles was da ist / das muß ihr zum besten dienen / und kan ihr nichts schaden. Von einem Griechischen Helde melden die Historien / daß er seinem Vaterland so lieb gewesen / daß es alles getahn / was er gewolt hat; Dagegen hat der Mann ihm gefallen lassen alles was seine Frau gewolt / die Frau aber / was das Kind gewolt; Daher ist eine Rede entstanden / daß ein Kind das gantze Land regiere. Das mag man mit Warheit sagen von der gläubigen Seele / was der Vater im Himmel wil / das muß in aller Welt geschehen / was der Sohn wil / das wil der Vater / und was die gläubige Seele wil / das wil der Sohn / wo es ihr nur heilsam und nützlich ist. Wer wolte denn sagen / daß die Seele keine Königin seye / bey des an Macht und Würden? Du möchtest sagen / das seynd Worte / die lassen sich rede; Es seynd nicht blosse Worte / du wirst die Warheit dermahl eins selbst erfabren / denn daß du nun noch von vielen Creaturen beängstiget wirst / das benimpt deiner Königlichen Herrligkeit nichtes / das muß nun so seyn / weil du noch im Streite stehest / es muß dir aber zu deiner Herrligkeit befoderlich seyn / daß offenbar werde / daß du der Königlichen Würden wehrt sey est / Wenn der Streit geändiget / wirstu erfahren / wie dir alles hat müssen zum besten dienen. So bistu nun eine Königin / du gläubige Seele / und eine reiche Königin / 1. Cor. 3, 21.die Schrifft saget: Es ist alles euer / ihr aber seyd Christi. Sihe / dein König und Bräutigam macht dich zum Erben. Wer kan aber den Reichtuhm des Himmels begreiffen? Was wil ich denn sagen von der Pracht und Hobeit unserer Braut? Sie ist nicht nur außwendig außgeschmükt / sie ist schöne inwendig / durch und durch / und ihre Schöne ist eine göttliche Schönheit / wie geschrieben stehet: Ps. 45, 10. 14In deinem Schmuck O König / in deinem Schmuck gehen der Könige Töchter / die Braut

Alles was da ist / das muß ihr zum besten dienen / und kan ihr nichts schaden. Von einem Griechischẽ Helde melden die Historien / daß er seinem Vaterland so lieb gewesen / daß es alles getahn / was er gewolt hat; Dagegen hat der Mañ ihm gefallen lassen alles was seine Frau gewolt / die Frau aber / was das Kind gewolt; Daher ist eine Rede entstanden / daß ein Kind das gantze Land regiere. Das mag man mit Warheit sagen von der gläubigen Seele / was der Vater im Himmel wil / das muß in aller Welt geschehen / was der Sohn wil / das wil der Vater / und was die gläubige Seele wil / das wil der Sohn / wo es ihr nur heilsam und nützlich ist. Wer wolte denn sagen / daß die Seele keine Königin seye / bey des an Macht und Würden? Du möchtest sagen / das seynd Worte / die lassen sich rede; Es seynd nicht blosse Worte / du wirst die Warheit dermahl eins selbst erfabren / denn daß du nun noch von vielen Creaturen beängstiget wirst / das benimpt deiner Königlichen Herrligkeit nichtes / das muß nun so seyn / weil du noch im Streite stehest / es muß dir aber zu deiner Herrligkeit befoderlich seyn / daß offenbar werde / daß du der Königlichen Würden wehrt sey est / Wenn der Streit geändiget / wirstu erfahrẽ / wie dir alles hat müssen zum besten dienen. So bistu nun eine Königin / du gläubige Seele / und eine reiche Königin / 1. Cor. 3, 21.die Schrifft saget: Es ist alles euer / ihr aber seyd Christi. Sihe / dein König und Bräutigam macht dich zum Erben. Wer kan aber den Reichtuhm des Himmels begreiffen? Was wil ich denn sagen von der Pracht und Hobeit unserer Braut? Sie ist nicht nur außwendig außgeschmükt / sie ist schöne inwendig / durch und durch / und ihre Schöne ist eine göttliche Schönheit / wie geschrieben stehet: Ps. 45, 10. 14In deinem Schmuck O König / in deinem Schmuck gehen der Könige Töchter / die Braut

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[6/0008] Alles was da ist / das muß ihr zum besten dienen / und kan ihr nichts schaden. Von einem Griechischẽ Helde melden die Historien / daß er seinem Vaterland so lieb gewesen / daß es alles getahn / was er gewolt hat; Dagegen hat der Mañ ihm gefallen lassen alles was seine Frau gewolt / die Frau aber / was das Kind gewolt; Daher ist eine Rede entstanden / daß ein Kind das gantze Land regiere. Das mag man mit Warheit sagen von der gläubigen Seele / was der Vater im Himmel wil / das muß in aller Welt geschehen / was der Sohn wil / das wil der Vater / und was die gläubige Seele wil / das wil der Sohn / wo es ihr nur heilsam und nützlich ist. Wer wolte denn sagen / daß die Seele keine Königin seye / bey des an Macht und Würden? Du möchtest sagen / das seynd Worte / die lassen sich rede; Es seynd nicht blosse Worte / du wirst die Warheit dermahl eins selbst erfabren / denn daß du nun noch von vielen Creaturen beängstiget wirst / das benimpt deiner Königlichen Herrligkeit nichtes / das muß nun so seyn / weil du noch im Streite stehest / es muß dir aber zu deiner Herrligkeit befoderlich seyn / daß offenbar werde / daß du der Königlichen Würden wehrt sey est / Wenn der Streit geändiget / wirstu erfahrẽ / wie dir alles hat müssen zum besten dienen. So bistu nun eine Königin / du gläubige Seele / und eine reiche Königin / die Schrifft saget: Es ist alles euer / ihr aber seyd Christi. Sihe / dein König und Bräutigam macht dich zum Erben. Wer kan aber den Reichtuhm des Himmels begreiffen? Was wil ich denn sagen von der Pracht und Hobeit unserer Braut? Sie ist nicht nur außwendig außgeschmükt / sie ist schöne inwendig / durch und durch / und ihre Schöne ist eine göttliche Schönheit / wie geschrieben stehet: In deinem Schmuck O König / in deinem Schmuck gehen der Könige Töchter / die Braut 1. Cor. 3, 21. Ps. 45, 10. 14

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Wolfenbüttel, 1652, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_vermaehlung_1652/8>, abgerufen am 21.11.2024.