Lütkemann, Joachim: Die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Wolfenbüttel, 1652.Gottes und Gebet. Daher denn auch nicht unbillich unter Christen keine Ehe für Christlich rechtmessig und vollkommen gehalten wird / die nicht durchs Wort und Gebet geheiliget ist. Eine Heidnische Ehe mag es seyn / aber keine Chrittliche. Wir haben itzt für der Hand eine Fürstliche Vermählung zwo hoher Personen. Euer aller Augen und Gemüte seynd auf eusserliche Lust und Ergetzligkeit gerichtet / da möchte es euch ungereimt düncken / wann ich etwas von geistlicher Lust und Ergetzligkeit solte auf die Bahn bringen. Dennoch / weil es eine Christliche Vermählung seyn sol / kans und mags nicht anders seyn / sie muß durchs Wort Gottes und das Gebet geheiliget werden. Darum / Außerwehlte Christen / gebet GOtt die Ehre / und überlasset der geistlichen Ergetzligkeit ein Räumlein in eurem Hertzen. Denn ich habe mir fürgenommen / in dem Fürbilde dieser itzt verhandenen Fürstlichen Brautleute / eure Augen und Gemüter zu führen auff die wunder-herrliche Pracht einer geistlichen Vermählung. Dazu mir Anlaß gibt das Evangelium / so eben auff den heutigen Tag in der Gemeine GOttes verlesen und erkläret worden. Da Matt. 22, 2.das Himmelreich ist gleich einem Könige / der seinem Sohn Hochzeit macht. Wann Paulus betrachtet das Gesetz der Ehe: Ein Mann wird seinen Vater und seine Mutter verlassen / und seinem Weibe anhangen; gibter davon ein Urtheil: Das Geheimnis Enhes. 5, 31.ist groß / ich sage aber von Christo und der Gemeine. Diß Geheimnis wolte ich euch gerne in die Sinne bringen wann ich könte / ich wolte euch gerne zeigen die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Hie müssen aber Hertzen seyn / die in der Liebe leben. Wolte GOtt / ich vermöchte euch zu Gottes und Gebet. Daher denn auch nicht unbillich unter Christen keine Ehe für Christlich rechtmessig und vollkommen gehalten wird / die nicht durchs Wort und Gebet geheiliget ist. Eine Heidnische Ehe mag es seyn / aber keine Chrittliche. Wir haben itzt für der Hand eine Fürstliche Vermählung zwo hoher Personen. Euer aller Augen und Gemüte seynd auf eusserliche Lust und Ergetzligkeit gerichtet / da möchte es euch ungereimt düncken / wann ich etwas von geistlicher Lust und Ergetzligkeit solte auf die Bahn bringen. Dennoch / weil es eine Christliche Vermählung seyn sol / kans und mags nicht anders seyn / sie muß durchs Wort Gottes und das Gebet geheiliget werden. Darum / Außerwehlte Christen / gebet GOtt die Ehre / und überlasset der geistlichen Ergetzligkeit ein Räumlein in eurem Hertzen. Denn ich habe mir fürgenommen / in dem Fürbilde dieser itzt verhandenen Fürstlichen Brautleute / eure Augen und Gemüter zu führen auff die wunder-herrliche Pracht einer geistlichen Vermählung. Dazu mir Anlaß gibt das Evangelium / so eben auff den heutigen Tag in der Gemeine GOttes verlesen und erkläret worden. Da Matt. 22, 2.das Himmelreich ist gleich einem Könige / der seinem Sohn Hochzeit macht. Wann Paulus betrachtet das Gesetz der Ehe: Ein Mann wird seinen Vater und seine Mutter verlassen / und seinem Weibe anhangen; gibter davon ein Urtheil: Das Geheimnis Enhes. 5, 31.ist groß / ich sage aber von Christo und der Gemeine. Diß Geheimnis wolte ich euch gerne in die Sinne bringen wann ich könte / ich wolte euch gerne zeigen die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Hie müssen aber Hertzen seyn / die in der Liebe leben. Wolte GOtt / ich vermöchte euch zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004" n="2"/> Gottes und Gebet. Daher denn auch nicht unbillich unter Christen keine Ehe für Christlich rechtmessig und vollkommen gehalten wird / die nicht durchs Wort und Gebet geheiliget ist. 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Gottes und Gebet. Daher denn auch nicht unbillich unter Christen keine Ehe für Christlich rechtmessig und vollkommen gehalten wird / die nicht durchs Wort und Gebet geheiliget ist. Eine Heidnische Ehe mag es seyn / aber keine Chrittliche.
Wir haben itzt für der Hand eine Fürstliche Vermählung zwo hoher Personen. Euer aller Augen und Gemüte seynd auf eusserliche Lust und Ergetzligkeit gerichtet / da möchte es euch ungereimt düncken / wann ich etwas von geistlicher Lust und Ergetzligkeit solte auf die Bahn bringen. Dennoch / weil es eine Christliche Vermählung seyn sol / kans und mags nicht anders seyn / sie muß durchs Wort Gottes und das Gebet geheiliget werden. Darum / Außerwehlte Christen / gebet GOtt die Ehre / und überlasset der geistlichen Ergetzligkeit ein Räumlein in eurem Hertzen. Denn ich habe mir fürgenommen / in dem Fürbilde dieser itzt verhandenen Fürstlichen Brautleute / eure Augen und Gemüter zu führen auff die wunder-herrliche Pracht einer geistlichen Vermählung. Dazu mir Anlaß gibt das Evangelium / so eben auff den heutigen Tag in der Gemeine GOttes verlesen und erkläret worden. Da das Himmelreich ist gleich einem Könige / der seinem Sohn Hochzeit macht. Wann Paulus betrachtet das Gesetz der Ehe: Ein Mann wird seinen Vater und seine Mutter verlassen / und seinem Weibe anhangen; gibter davon ein Urtheil: Das Geheimnis ist groß / ich sage aber von Christo und der Gemeine. Diß Geheimnis wolte ich euch gerne in die Sinne bringen wann ich könte / ich wolte euch gerne zeigen die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Hie müssen aber Hertzen seyn / die in der Liebe leben. Wolte GOtt / ich vermöchte euch zu
Matt. 22, 2.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Die Lust und Pracht einer Fürstlichen doch geistlichen Vermählung. Wolfenbüttel, 1652, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_vermaehlung_1652/4>, abgerufen am 08.07.2024. |