Lütkemann, Joachim: Von dem seeligen Seelen-Durst : Eine Leich-Sermon/ bey der Leichbegängniß Der ... Anna Wienkamps ... Wolfenbüttel, 1652.nichts. Wie du nun hie ohn GOtt lebest / in dieser Welt / also wirstu auch ohne GOtt seyn müssen in jener Welt. Es werden ja auch die gottlosen Verächter an jenem Tage Christi Angesicht sehen / aber sich dessen so wenig erfrewen können / als die Teuffele / welche geruffen / wenn sie jhn gesehen: JEsu du Sohn GOttes des Allerhöchsten / was haben wir mit dir zu schaffen. Erschrecklich und unerträglich wirds dir seyn / von Christo dem Brun des Lebens in Ewigkeit abgewiesen werden / in dem er wird sagen: Weiche von mir. Der aller Welt Heyland ist / das Lamm das deine Sünde getragen hat / und für alle Sünder gebeten / wird dich damit außschliessen von seiner Gnad und Barmhertzigkeit. Dahin hastu es gebracht mit deiner Verachtung. Darum besinne dich / O Menschen Kind / besinne dich / wohin du deiner Seelen Begierde lencken wollest. Ein trewer Rath ists den uns 1. Joh. 2, 28.der heiliger Geist gibt / 1. Johan. 2. Kindlein bleibr bey jhm / dem Sohn des lebendigen GOttes / auf daß wenn er offenbaret wird / wir Frewdigkeit haben / und nicht zuschanden werden für jhm / in seiner Zukunft. Wenn in einem vornehmen Wirts Hauß ein Knecht oder Magd getrewlich dienet / der wird gelohnet / wenn er ausziehet. Ist aber jemand ein Gast darin / dem läst man folgen was er begehret / man schreibts aber an / und wenn er ausziehet / muß er bezahlen. Lieben Christen / diese Welt ist eine grosse Stadt / welche Gott erbawet hat / darüber er Fürst und HErr ist. In derselben hat der Sarhan ein Wirtshauß aufgerichtet. Die Gottes trewe Diener seyn kehren sich an das Wirtshauß nicht / Viele aber vergessen jhrer Pflicht / und gehen jhrer Ergetzligkeit nach. Es wird jhnen gefolget / was sie begeren / es wird aber auch angeschrieben. Wenns nun zum Aufbruch komt / daß man fort muß / da werden in Frieden außziehen die trewlich gedienet haben / und einen guten Lohn davon bringen; Der Hauß Herr wird sagen: Du bist ge- nichts. Wie du nun hie ohn GOtt lebest / in dieser Welt / also wirstu auch ohne GOtt seyn müssen in jener Welt. Es werden ja auch die gottlosen Verächter an jenem Tage Christi Angesicht sehen / aber sich dessen so wenig erfrewen können / als die Teuffele / welche geruffen / wenn sie jhn gesehen: JEsu du Sohn GOttes des Allerhöchsten / was haben wir mit dir zu schaffen. Erschrecklich und unerträglich wirds dir seyn / von Christo dem Brun des Lebens in Ewigkeit abgewiesen werden / in dem er wird sagen: Weiche von mir. Der aller Welt Heyland ist / das Lamm das deine Sünde getragen hat / und für alle Sünder gebeten / wird dich damit außschliessen von seiner Gnad und Barmhertzigkeit. Dahin hastu es gebracht mit deiner Verachtung. Darum besinne dich / O Menschen Kind / besinne dich / wohin du deiner Seelen Begierde lencken wollest. Ein trewer Rath ists den uns 1. Joh. 2, 28.der heiliger Geist gibt / 1. Johan. 2. Kindlein bleibr bey jhm / dem Sohn des lebendigen GOttes / auf daß wenn er offenbaret wird / wir Frewdigkeit haben / und nicht zuschanden werden für jhm / in seiner Zukunft. Wenn in einem vornehmen Wirts Hauß ein Knecht oder Magd getrewlich dienet / der wird gelohnet / wenn er ausziehet. Ist aber jemand ein Gast darin / dem läst man folgen was er begehret / man schreibts aber an / und wenn er ausziehet / muß er bezahlen. Lieben Christen / diese Welt ist eine grosse Stadt / welche Gott erbawet hat / darüber er Fürst und HErr ist. In derselben hat der Sarhan ein Wirtshauß aufgerichtet. Die Gottes trewe Diener seyn kehren sich an das Wirtshauß nicht / Viele aber vergessen jhrer Pflicht / und gehen jhrer Ergetzligkeit nach. Es wird jhnen gefolget / was sie begeren / es wird aber auch angeschrieben. Wenns nun zum Aufbruch komt / daß man fort muß / da werden in Frieden außziehen die trewlich gedienet haben / und einen guten Lohn davon bringen; Der Hauß Herr wird sagen: Du bist ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0024" n="18"/> nichts. Wie du nun hie ohn GOtt lebest / in dieser Welt / also wirstu auch ohne GOtt seyn müssen in jener Welt. Es werden ja auch die gottlosen Verächter an jenem Tage Christi Angesicht sehen / aber sich dessen so wenig erfrewen können / als die Teuffele / welche geruffen / wenn sie jhn gesehen: JEsu du Sohn GOttes des Allerhöchsten / was haben wir mit dir zu schaffen. Erschrecklich und unerträglich wirds dir seyn / von Christo dem Brun des Lebens in Ewigkeit abgewiesen werden / in dem er wird sagen: Weiche von mir. Der aller Welt Heyland ist / das Lamm das deine Sünde getragen hat / und für alle Sünder gebeten / wird dich damit außschliessen von seiner Gnad und Barmhertzigkeit. Dahin hastu es gebracht mit deiner Verachtung. Darum besinne dich / O Menschen Kind / besinne dich / wohin du deiner Seelen Begierde lencken wollest. Ein trewer Rath ists den uns <note place="left">1. Joh. 2, 28.</note>der heiliger Geist gibt / 1. Johan. 2. Kindlein bleibr bey jhm / dem Sohn des lebendigen GOttes / auf daß wenn er offenbaret wird / wir Frewdigkeit haben / und nicht zuschanden werden für jhm / in seiner Zukunft.</p> <p>Wenn in einem vornehmen Wirts Hauß ein Knecht oder Magd getrewlich dienet / der wird gelohnet / wenn er ausziehet. Ist aber jemand ein Gast darin / dem läst man folgen was er begehret / man schreibts aber an / und wenn er ausziehet / muß er bezahlen. Lieben Christen / diese Welt ist eine grosse Stadt / welche Gott erbawet hat / darüber er Fürst und HErr ist. In derselben hat der Sarhan ein Wirtshauß aufgerichtet. Die Gottes trewe Diener seyn kehren sich an das Wirtshauß nicht / Viele aber vergessen jhrer Pflicht / und gehen jhrer Ergetzligkeit nach. Es wird jhnen gefolget / was sie begeren / es wird aber auch angeschrieben. Wenns nun zum Aufbruch komt / daß man fort muß / da werden in Frieden außziehen die trewlich gedienet haben / und einen guten Lohn davon bringen; Der Hauß Herr wird sagen: Du bist ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0024]
nichts. Wie du nun hie ohn GOtt lebest / in dieser Welt / also wirstu auch ohne GOtt seyn müssen in jener Welt. Es werden ja auch die gottlosen Verächter an jenem Tage Christi Angesicht sehen / aber sich dessen so wenig erfrewen können / als die Teuffele / welche geruffen / wenn sie jhn gesehen: JEsu du Sohn GOttes des Allerhöchsten / was haben wir mit dir zu schaffen. Erschrecklich und unerträglich wirds dir seyn / von Christo dem Brun des Lebens in Ewigkeit abgewiesen werden / in dem er wird sagen: Weiche von mir. Der aller Welt Heyland ist / das Lamm das deine Sünde getragen hat / und für alle Sünder gebeten / wird dich damit außschliessen von seiner Gnad und Barmhertzigkeit. Dahin hastu es gebracht mit deiner Verachtung. Darum besinne dich / O Menschen Kind / besinne dich / wohin du deiner Seelen Begierde lencken wollest. Ein trewer Rath ists den uns der heiliger Geist gibt / 1. Johan. 2. Kindlein bleibr bey jhm / dem Sohn des lebendigen GOttes / auf daß wenn er offenbaret wird / wir Frewdigkeit haben / und nicht zuschanden werden für jhm / in seiner Zukunft.
1. Joh. 2, 28. Wenn in einem vornehmen Wirts Hauß ein Knecht oder Magd getrewlich dienet / der wird gelohnet / wenn er ausziehet. Ist aber jemand ein Gast darin / dem läst man folgen was er begehret / man schreibts aber an / und wenn er ausziehet / muß er bezahlen. Lieben Christen / diese Welt ist eine grosse Stadt / welche Gott erbawet hat / darüber er Fürst und HErr ist. In derselben hat der Sarhan ein Wirtshauß aufgerichtet. Die Gottes trewe Diener seyn kehren sich an das Wirtshauß nicht / Viele aber vergessen jhrer Pflicht / und gehen jhrer Ergetzligkeit nach. Es wird jhnen gefolget / was sie begeren / es wird aber auch angeschrieben. Wenns nun zum Aufbruch komt / daß man fort muß / da werden in Frieden außziehen die trewlich gedienet haben / und einen guten Lohn davon bringen; Der Hauß Herr wird sagen: Du bist ge-
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