Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche: Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Bekümmernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr gönnen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh- zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche: Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Beküm̃ernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr göñen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0047"/> zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche:</p> <l>Es ist das Leyden dieser Zeit /<note place="right">Aus dem Hanoverschen schönen Gesangbuch N. 234.</note> Wie schwer es ist auff Erden / Nicht wehrt der grossen Herrligkeit Die uns darauff sol werden. Gewißlich wer dieselb erlangt / Gantz überreichen Lohn empfangt Auff sehr geringe Arbeit.</l> <p>Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Beküm̃ernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr göñen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0047]
zeit lang halten müssen / und wider die Leibes-schmertzen / muste jhr der erklärte Leich-text dienen / dessen erinnerte sie sich wider alles was sie die kurtze Lebens-zeit allbereit außgestanden und erlitten / und was noch jetzo jhr bevor stünde; Sie fühlete als ein Mensch die Schmertzen gnng / und seufftzete drüber / aber in gedult gedachte an Pauli Worte und sagte nach denselben aus jhrem Gesangbuche:
Es ist das Leyden dieser Zeit / Wie schwer es ist auff Erden / Nicht wehrt der grossen Herrligkeit Die uns darauff sol werden. Gewißlich wer dieselb erlangt / Gantz überreichen Lohn empfangt Auff sehr geringe Arbeit. Diese Hoffnung machte Sie so getrost und starck im HErrn / daß sie Ihrer selbsten gleichsam eine weile vergaß / und bey der grossen Leibes-schwachheit nicht allein dem Gesinde beweglich zuredete / sie solten GOtt fürchten / und jhrem Herrn Treue erweisen / wann sie wolten Gottes Segen haben / sondern daß sie auch jhrem hertzlieben Eheherrn in seiner Beküm̃ernis zugesprochen / und gebeten / Er möchte doch / wie in andern Fällen / also auch jetzo sich zu frieden stellen / was Sie jhm und beyden Kindern etwa noch hatte vor Nutzen schaffen können / das köndte und würde GOtt auch ohn Sie wol wissen zu machen / demselben hätte Sie Ihn und die lieben Kinder treulich befohlen / solches Gebet würde nicht unerhöret bleiben; Sie vor jhre Person wäre von Hertzen willig und bereit nach GOttes Willen dahin zu fahren / ja wünschete / daß sie nur bald von der bösen Welt möchte wegkommen; Sie wüste ein besser Leben / das solte man jhr göñen / etc. Als sie noch darneben fleissige Anordnung gemacht / wie es mit jhrem Begrabnis zu halten / und was in einem und andern jh-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/47>, abgerufen am 16.02.2025. |