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Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

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dens viel rühmen / und darinnen einigen Verdienst / einige Würdigkeit der himmlischen Herrligkeit suchen? Lasset uns vielmehr GOttes Gnade rühmen / daß dieselbe uns solches Leyden zu unserm besten zuschicket; Lasset uns rühmen / daß unser Leyden nur eine kurtze Zeit wehren / und die ewige Herrligkeit dar auff erfolgen sol; daß es gehet / wie Paulus 2. Cor. IV, 17. lehret: Unser Trübsal / die zeitlich und leicht ist (momentanea & subito praeteriens levitas; Eine augenblickliche und schnell vorübergehende Leichtheit) schaffet eine ewige und über alle maß wichtige Herrligkeit. Nicht / daß unser Trübsal solche Herrligkeit verdiene / welches gerade wider unsern Text streiten würde / sondern daß wir auff diesem Trübsaals-wege hinreisen nach dieser unaußsprechlich- grosser Herrligkeit. Ey was schadets uns dann wol groß / daß wir eine augenblickliche leicht vorüberstreichende Trübsal außzustehen haben? Ein gutes Glück ist noch wol eines schlimmen Tages wehrt? Last uns doch ein Beyspiel nehmen von den Geitzigen / welche jhnen weder Müh noch Arbeit lassen dauren / welche weder Unlust noch Gefahr scheuen / wann sie einige Hoffnung des Gewins sehen / da doch offt der Gewin solcher Mühe und Arbeit nicht eins wehrt ist. Sehet an den Ackermann / wie derselbe Winter und Sommer / im Regen und Schnee / in Hitze und Frost / zu Tage und Nachte arbeitet / und weder seines Viehes noch eygenen Leibes schonet / damit der Acker tragend und fruchtbar gemacht werde / und er eine reiche Erndte haben möge. Ey warumb wolten wir dann allhie nicht mit Trähnen säen / da wir ungezweiffelt bald darauff mit Frewden erndten sollen? Warumb wolten wir nicht eine kurtze Zeit hieselbst weinen / und den edlen Samen der Gedult tragen / da wir bald bald werden mit Frewden kommen und die reichen Garben der himmlischen Herrligkeit daher bringen / Ps. CXXVI, 5. Sehet an den Kriegesmann / der muß ja zuvor kämpffen / und der

dens viel rühmen / und darinnen einigen Verdienst / einige Würdigkeit der himmlischen Herrligkeit suchen? Lasset uns vielmehr GOttes Gnade rühmen / daß dieselbe uns solches Leyden zu unserm besten zuschicket; Lasset uns rühmen / daß unser Leyden nur eine kurtze Zeit wehren / und die ewige Herrligkeit dar auff erfolgen sol; daß es gehet / wie Paulus 2. Cor. IV, 17. lehret: Unser Trübsal / die zeitlich und leicht ist (momentanea & subito praeteriens levitas; Eine augenblickliche und schnell vorübergehende Leichtheit) schaffet eine ewige und über alle maß wichtige Herrligkeit. Nicht / daß unser Trübsal solche Herrligkeit verdiene / welches gerade wider unsern Text streiten würde / sondern daß wir auff diesem Trübsaals-wege hinreisen nach dieser unaußsprechlich- grosser Herrligkeit. Ey was schadets uns dann wol groß / daß wir eine augenblickliche leicht vorüberstreichende Trübsal außzustehen haben? Ein gutes Glück ist noch wol eines schlimmen Tages wehrt? Last uns doch ein Beyspiel nehmen von den Geitzigen / welche jhnen weder Müh noch Arbeit lassen dauren / welche weder Unlust noch Gefahr scheuen / wañ sie einige Hoffnung des Gewins sehen / da doch offt der Gewin solcher Mühe und Arbeit nicht eins wehrt ist. Sehet an den Ackermann / wie derselbe Winter und Som̃er / im Regen und Schnee / in Hitze und Frost / zu Tage und Nachte arbeitet / und weder seines Viehes noch eygenen Leibes schonet / damit der Acker tragend und fruchtbar gemacht werde / und er eine reiche Erndte haben möge. Ey warumb wolten wir dann allhie nicht mit Trähnen säen / da wir ungezweiffelt bald darauff mit Frewden erndten sollen? Warumb wolten wir nicht eine kurtze Zeit hieselbst weinen / und den edlen Samen der Gedult tragen / da wir bald bald werden mit Frewden kommen und die reichen Garben der him̃lischen Herrligkeit daher bringen / Ps. CXXVI, 5. Sehet an den Kriegesmañ / der muß ja zuvor kämpffen / uñ der

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[0037] dens viel rühmen / und darinnen einigen Verdienst / einige Würdigkeit der himmlischen Herrligkeit suchen? Lasset uns vielmehr GOttes Gnade rühmen / daß dieselbe uns solches Leyden zu unserm besten zuschicket; Lasset uns rühmen / daß unser Leyden nur eine kurtze Zeit wehren / und die ewige Herrligkeit dar auff erfolgen sol; daß es gehet / wie Paulus 2. Cor. IV, 17. lehret: Unser Trübsal / die zeitlich und leicht ist (momentanea & subito praeteriens levitas; Eine augenblickliche und schnell vorübergehende Leichtheit) schaffet eine ewige und über alle maß wichtige Herrligkeit. Nicht / daß unser Trübsal solche Herrligkeit verdiene / welches gerade wider unsern Text streiten würde / sondern daß wir auff diesem Trübsaals-wege hinreisen nach dieser unaußsprechlich- grosser Herrligkeit. Ey was schadets uns dann wol groß / daß wir eine augenblickliche leicht vorüberstreichende Trübsal außzustehen haben? Ein gutes Glück ist noch wol eines schlimmen Tages wehrt? Last uns doch ein Beyspiel nehmen von den Geitzigen / welche jhnen weder Müh noch Arbeit lassen dauren / welche weder Unlust noch Gefahr scheuen / wañ sie einige Hoffnung des Gewins sehen / da doch offt der Gewin solcher Mühe und Arbeit nicht eins wehrt ist. Sehet an den Ackermann / wie derselbe Winter und Som̃er / im Regen und Schnee / in Hitze und Frost / zu Tage und Nachte arbeitet / und weder seines Viehes noch eygenen Leibes schonet / damit der Acker tragend und fruchtbar gemacht werde / und er eine reiche Erndte haben möge. Ey warumb wolten wir dann allhie nicht mit Trähnen säen / da wir ungezweiffelt bald darauff mit Frewden erndten sollen? Warumb wolten wir nicht eine kurtze Zeit hieselbst weinen / und den edlen Samen der Gedult tragen / da wir bald bald werden mit Frewden kommen und die reichen Garben der him̃lischen Herrligkeit daher bringen / Ps. CXXVI, 5. Sehet an den Kriegesmañ / der muß ja zuvor kämpffen / uñ der

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/37>, abgerufen am 27.11.2024.