Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650.Glauben in Christo bleiben. Denn so lang ich in Christo bin / bin ich in einer Festung / daß Sünde Tod und Teuffel nichts an mir haben können. So mich aber die Liebe der Sünden auß dieser Festung herauß locket / stehe ich bloß für den Tod und Teuffel / Und habe dieselben wieder mich gerüstet. Drumb muß ein Christ darauff sehen / daß er Glauben behalte. Dis ist aber des Glaubens Art / daß er sich an Christo halte / wider Sünde Tod und Teuffel / in der tröstlichen Hoffnung / daß er durch Christum Gott Lieb und angenehm sey. Unterdessen liebet der Glaube keine Sünde. Denn wie wolte er das lieben / daß sem Todt-Feind ist? Nun ist die Sünde ein viel schädlicher Feind / als Todt und Teuffel / Sintemahl Tod und Teuffel ohne die Sünde wehrloß stehen / keinen Spieß noch Krafft haben. Ferne sey es diesem Tod-Feind lieben / und an denselben wolgefallen haben. Ist der Glaube rechter Art / so hasset er zu erst die Sünde.Rom. 7, 18 & seq. ein gläubiger Christ erkennet zwar / daß noch das böse in seinem Fleische wohnet / aber er liebet es nicht / sondern hasset es / bekümmert sich darumb / und klaget darüber: Ach mein Gott / wer wil mich doch davon erlösen. Hernach brauchet er auch einen Ernst / und streitet wieder die Sünde. Welche Christum angehören / die creutzigen jhr FleischGal. 5, 24. sampt den Lüsten und Begierden / an die Galat. am 5. Daran mustu den Glauben prüfen / wo du nicht findest die Arth des Glaubens / da ist der Glaube todt und verlohren. Da hat man denn gar Ubel gekämpffet. Hier fraget man ob auch müglich sey / daß ein rechter Glaube auf höre / und ein Christ der seinen Christum hertzlich zu lieben angefangen / von dem Glauben und Glauben in Christo bleiben. Denn so lang ich in Christo bin / bin ich in einer Festung / daß Sünde Tod und Teuffel nichts an mir haben können. So mich aber die Liebe der Sünden auß dieser Festung herauß locket / stehe ich bloß für den Tod und Teuffel / Und habe dieselben wieder mich gerüstet. Drumb muß ein Christ darauff sehen / daß er Glauben behalte. Dis ist aber des Glaubens Art / daß er sich an Christo halte / wider Sünde Tod und Teuffel / in der tröstlichen Hoffnung / daß er durch Christum Gott Lieb und angenehm sey. Unterdessen liebet der Glaube keine Sünde. Denn wie wolte er das lieben / daß sem Todt-Feind ist? Nun ist die Sünde ein viel schädlicher Feind / als Todt und Teuffel / Sintemahl Tod und Teuffel ohne die Sünde wehrloß stehen / keinen Spieß noch Krafft haben. Ferne sey es diesem Tod-Feind lieben / und an denselben wolgefallen haben. Ist der Glaube rechter Art / so hasset er zu erst die Sünde.Rom. 7, 18 & seq. ein gläubiger Christ erkennet zwar / daß noch das böse in seinem Fleische wohnet / aber er liebet es nicht / sondern hasset es / bekümmert sich darumb / und klaget darüber: Ach mein Gott / wer wil mich doch davon erlösen. Hernach brauchet er auch einen Ernst / und streitet wieder die Sünde. Welche Christum angehören / die creutzigen jhr FleischGal. 5, 24. sampt den Lüsten und Begierden / an die Galat. am 5. Daran mustu den Glauben prüfen / wo du nicht findest die Arth des Glaubens / da ist der Glaube todt und verlohren. Da hat man denn gar Ubel gekämpffet. Hier fraget man ob auch müglich sey / daß ein rechter Glaube auf höre / und ein Christ der seinen Christum hertzlich zu lieben angefangen / von dem Glauben und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0009" n="9"/> Glauben in Christo bleiben. Denn so lang ich in Christo bin / bin ich in einer Festung / daß Sünde Tod und Teuffel nichts an mir haben können. So mich aber die Liebe der Sünden auß dieser Festung herauß locket / stehe ich bloß für den Tod und Teuffel / Und habe dieselben wieder mich gerüstet. Drumb muß ein Christ darauff sehen / daß er Glauben behalte.</p> <p>Dis ist aber des Glaubens Art / daß er sich an Christo halte / wider Sünde Tod und Teuffel / in der tröstlichen Hoffnung / daß er durch Christum Gott Lieb und angenehm sey. Unterdessen liebet der Glaube keine Sünde. Denn wie wolte er das lieben / daß sem Todt-Feind ist? Nun ist die Sünde ein viel schädlicher Feind / als Todt und Teuffel / Sintemahl Tod und Teuffel ohne die Sünde wehrloß stehen / keinen Spieß noch Krafft haben. Ferne sey es diesem Tod-Feind lieben / und an denselben wolgefallen haben. Ist der Glaube rechter Art / so hasset er zu erst die Sünde.<note place="right">Rom. 7, 18 & seq.</note> ein gläubiger Christ erkennet zwar / daß noch das böse in seinem Fleische wohnet / aber er liebet es nicht / sondern hasset es / bekümmert sich darumb / und klaget darüber: Ach mein Gott / wer wil mich doch davon erlösen. Hernach brauchet er auch einen Ernst / und streitet wieder die Sünde. Welche Christum angehören / die creutzigen jhr Fleisch<note place="right">Gal. 5, 24.</note> sampt den Lüsten und Begierden / an die Galat. am 5. Daran mustu den Glauben prüfen / wo du nicht findest die Arth des Glaubens / da ist der Glaube todt und verlohren. Da hat man denn gar Ubel gekämpffet.</p> <p>Hier fraget man ob auch müglich sey / daß ein rechter Glaube auf höre / und ein Christ der seinen Christum hertzlich zu lieben angefangen / von dem Glauben und </p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0009]
Glauben in Christo bleiben. Denn so lang ich in Christo bin / bin ich in einer Festung / daß Sünde Tod und Teuffel nichts an mir haben können. So mich aber die Liebe der Sünden auß dieser Festung herauß locket / stehe ich bloß für den Tod und Teuffel / Und habe dieselben wieder mich gerüstet. Drumb muß ein Christ darauff sehen / daß er Glauben behalte.
Dis ist aber des Glaubens Art / daß er sich an Christo halte / wider Sünde Tod und Teuffel / in der tröstlichen Hoffnung / daß er durch Christum Gott Lieb und angenehm sey. Unterdessen liebet der Glaube keine Sünde. Denn wie wolte er das lieben / daß sem Todt-Feind ist? Nun ist die Sünde ein viel schädlicher Feind / als Todt und Teuffel / Sintemahl Tod und Teuffel ohne die Sünde wehrloß stehen / keinen Spieß noch Krafft haben. Ferne sey es diesem Tod-Feind lieben / und an denselben wolgefallen haben. Ist der Glaube rechter Art / so hasset er zu erst die Sünde. ein gläubiger Christ erkennet zwar / daß noch das böse in seinem Fleische wohnet / aber er liebet es nicht / sondern hasset es / bekümmert sich darumb / und klaget darüber: Ach mein Gott / wer wil mich doch davon erlösen. Hernach brauchet er auch einen Ernst / und streitet wieder die Sünde. Welche Christum angehören / die creutzigen jhr Fleisch sampt den Lüsten und Begierden / an die Galat. am 5. Daran mustu den Glauben prüfen / wo du nicht findest die Arth des Glaubens / da ist der Glaube todt und verlohren. Da hat man denn gar Ubel gekämpffet.
Rom. 7, 18 & seq.
Gal. 5, 24. Hier fraget man ob auch müglich sey / daß ein rechter Glaube auf höre / und ein Christ der seinen Christum hertzlich zu lieben angefangen / von dem Glauben und
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650/9>, abgerufen am 29.07.2024. |