Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.Glaubens / vnd wachsen vnd grünen in dem Heyland Christo JEsu? Sehet / wie bin ich so geschwinde in demselben vollkommen worden. Mein voriges Leben ist hiegegen viel zu gering / die wenigste Zeit habe ich gelebt im Glauben des Sohns Gottes / das ist mir leyd / vnd so ich noch länger im Fleisch hätte leben sollen / wie manche Zeit hätte ich noch mögen zubringen / nicht im Glauben des Sohns Gottes? von diesem Vnglück bin ich nun frey / da mein Leben nichts anders ist / denn vnauffhörliche Frewde in meinem Gott vnd in meinem Heyland Christo. Ich preise die seelige Stunde / vnd den Augenblick / den ich bey Leibes Leben zugebracht habe im Glauben meines Heylandes. Aber O seeliger ist die Ewigkeit / da ich ohne Verhinderniß vnd ohn auffhören lebe in dem Schawen des Sohns Gottes. Glaubts nur / ich begehr nicht wieder zu euch vmb aller Welt Ergetzligkeit / wer mich von hie zu euch würde wieder ziehen / der würde mich vom Leben zum Tode ziehen. Ihr wissets / daß meine Seeligkeit viel zu hoch ist / daß ich solte wieder zu euch kommen / jhr werdets auch nicht begehren / liebet jhr Christum / so werdet jhr euch vielmehr darnach sehnen / daß jhr auch dahin kommet / da ich jetzt schon bin vnd lebe. Seyd aber ermahnet lieben Christen / wollet jhr zu diesem Leben gelangen / daß jhr hie / weil jhr im Fleisch seyd / nicht verseumet im Glauben des Sohnes Gottes zu leben. 1. Joh. 2, 15. 16. 17.Liebet nicht die Welt / vnd was in der Welt ist / Augenlust / Fleisches Lust / vnd hoffärtiges Leben. Wer nach der Welt weise lebet / der kan nicht leben in Christo / das haben wir schon vorhin mit Gott bezeuget. Wer Glaubens / vnd wachsen vnd grünen in dem Heyland Christo JEsu? Sehet / wie bin ich so geschwinde in demselben vollkommen worden. Mein voriges Leben ist hiegegen viel zu gering / die wenigste Zeit habe ich gelebt im Glauben des Sohns Gottes / das ist mir leyd / vnd so ich noch länger im Fleisch hätte leben sollen / wie manche Zeit hätte ich noch mögen zubringen / nicht im Glauben des Sohns Gottes? von diesem Vnglück bin ich nun frey / da mein Leben nichts anders ist / denn vnauffhörliche Frewde in meinem Gott vnd in meinem Heyland Christo. Ich preise die seelige Stunde / vnd den Augenblick / den ich bey Leibes Leben zugebracht habe im Glauben meines Heylandes. Aber O seeliger ist die Ewigkeit / da ich ohne Verhinderniß vnd ohn auffhören lebe in dem Schawen des Sohns Gottes. Glaubts nur / ich begehr nicht wieder zu euch vmb aller Welt Ergetzligkeit / wer mich von hie zu euch würde wieder ziehen / der würde mich vom Leben zum Tode ziehen. Ihr wissets / daß meine Seeligkeit viel zu hoch ist / daß ich solte wieder zu euch kommen / jhr werdets auch nicht begehren / liebet jhr Christum / so werdet jhr euch vielmehr darnach sehnen / daß jhr auch dahin kommet / da ich jetzt schon bin vnd lebe. Seyd aber ermahnet lieben Christen / wollet jhr zu diesem Leben gelangen / daß jhr hie / weil jhr im Fleisch seyd / nicht verseumet im Glauben des Sohnes Gottes zu leben. 1. Joh. 2, 15. 16. 17.Liebet nicht die Welt / vnd was in der Welt ist / Augenlust / Fleisches Lust / vnd hoffärtiges Leben. Wer nach der Welt weise lebet / der kan nicht lebẽ in Christo / das haben wir schon vorhin mit Gott bezeuget. Wer <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0040"/> Glaubens / vnd wachsen vnd grünen in dem Heyland Christo JEsu? Sehet / wie bin ich so geschwinde in demselben vollkommen worden. Mein voriges Leben ist hiegegen viel zu gering / die wenigste Zeit habe ich gelebt im Glauben des Sohns Gottes / das ist mir leyd / vnd so ich noch länger im Fleisch hätte leben sollen / wie manche Zeit hätte ich noch mögen zubringen / nicht im Glauben des Sohns Gottes? von diesem Vnglück bin ich nun frey / da mein Leben nichts anders ist / denn vnauffhörliche Frewde in meinem Gott vnd in meinem Heyland Christo. Ich preise die seelige Stunde / vnd den Augenblick / den ich bey Leibes Leben zugebracht habe im Glauben meines Heylandes. Aber O seeliger ist die Ewigkeit / da ich ohne Verhinderniß vnd ohn auffhören lebe in dem Schawen des Sohns Gottes. Glaubts nur / ich begehr nicht wieder zu euch vmb aller Welt Ergetzligkeit / wer mich von hie zu euch würde wieder ziehen / der würde mich vom Leben zum Tode ziehen. Ihr wissets / daß meine Seeligkeit viel zu hoch ist / daß ich solte wieder zu euch kommen / jhr werdets auch nicht begehren / liebet jhr Christum / so werdet jhr euch vielmehr darnach sehnen / daß jhr auch dahin kommet / da ich jetzt schon bin vnd lebe.</p> <note place="left"> <hi rendition="#i">3. Adhortatorius.</hi> </note> <p>Seyd aber ermahnet lieben Christen / wollet jhr zu diesem Leben gelangen / daß jhr hie / weil jhr im Fleisch seyd / nicht verseumet im Glauben des Sohnes Gottes zu leben. <note place="left"><hi rendition="#i">1. Joh. 2, 15. 16. 17.</hi></note>Liebet nicht die Welt / vnd was in der Welt ist / Augenlust / Fleisches Lust / vnd hoffärtiges Leben. Wer nach der Welt weise lebet / der kan nicht lebẽ in Christo / das haben wir schon vorhin mit Gott bezeuget. Wer </p> </div> </body> </text> </TEI> [0040]
Glaubens / vnd wachsen vnd grünen in dem Heyland Christo JEsu? Sehet / wie bin ich so geschwinde in demselben vollkommen worden. Mein voriges Leben ist hiegegen viel zu gering / die wenigste Zeit habe ich gelebt im Glauben des Sohns Gottes / das ist mir leyd / vnd so ich noch länger im Fleisch hätte leben sollen / wie manche Zeit hätte ich noch mögen zubringen / nicht im Glauben des Sohns Gottes? von diesem Vnglück bin ich nun frey / da mein Leben nichts anders ist / denn vnauffhörliche Frewde in meinem Gott vnd in meinem Heyland Christo. Ich preise die seelige Stunde / vnd den Augenblick / den ich bey Leibes Leben zugebracht habe im Glauben meines Heylandes. Aber O seeliger ist die Ewigkeit / da ich ohne Verhinderniß vnd ohn auffhören lebe in dem Schawen des Sohns Gottes. Glaubts nur / ich begehr nicht wieder zu euch vmb aller Welt Ergetzligkeit / wer mich von hie zu euch würde wieder ziehen / der würde mich vom Leben zum Tode ziehen. Ihr wissets / daß meine Seeligkeit viel zu hoch ist / daß ich solte wieder zu euch kommen / jhr werdets auch nicht begehren / liebet jhr Christum / so werdet jhr euch vielmehr darnach sehnen / daß jhr auch dahin kommet / da ich jetzt schon bin vnd lebe.
Seyd aber ermahnet lieben Christen / wollet jhr zu diesem Leben gelangen / daß jhr hie / weil jhr im Fleisch seyd / nicht verseumet im Glauben des Sohnes Gottes zu leben. Liebet nicht die Welt / vnd was in der Welt ist / Augenlust / Fleisches Lust / vnd hoffärtiges Leben. Wer nach der Welt weise lebet / der kan nicht lebẽ in Christo / das haben wir schon vorhin mit Gott bezeuget. Wer
1. Joh. 2, 15. 16. 17.
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