Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645.

Bild:
<< vorherige Seite

so gut ich vermag / ob vieleicht einen vnnd andern damit an seiner Seelen möchte geholffen werden. Denn man ja nit genug wider die Sicherheit ruffen kan / daß sich ein Gottseeligs Hertz billich verwundert / wie doch die Menschen Kinder bey so hellem Liecht so blind bleiben / vnnd so durstiglich dem ewigen Verderben zulauffen. Man mag sagen / daß der Weg zur Helle müsse gar eben vnnd leicht seyn / alldieweil so viel Hundert Tausent Menschen mit verblendeten Augen darauff wandeln / vnd können doch das Loch zur Hellen so gerade finden. Die Himmels Pforte lesset sich mit verbundenen Augen nicht finden. Es belohnete ja die Mühe noch wol / wann ein Mensch bedachte / wohin er lieff / vnnd zwar wo er ewig bliebe. Es heist aber wie der HErr saget; Hören sie Mosen vnd die ProphetenLuc. 16, 31. nicht / so werden sie auch nicht gläuben objemand von den todten auffstünde. Wann auch jemand aus der Helle keme / würde doch die Welt Welt bleiben. Gott erbarme sich vber solche Blindheit.

Ich hoffe wie es E. wol Adl. G. vnd T. instendig begehren gewesen / diese Predigt in Druck zu haben / also werden sie auch dieselbe mit wolgeneigte Gemüthe annehmen. Vnter des wünscheich von dem Allerhöchsten Gott dz er mit seiner gnädige Schirm-Hand über ewre Wolfart wolle halten / für Vnfall Leibes vnd der Seelen kräfftiglich bewahren / vnd vns allen gebe erleuchtete Augen / dz wir des Endes nicht vergessen.

so gut ich vermag / ob vieleicht einen vnnd andern damit an seiner Seelen möchte geholffen werden. Denn man ja nit genug wider die Sicherheit ruffen kan / daß sich ein Gottseeligs Hertz billich verwundert / wie doch die Menschen Kinder bey so hellem Liecht so blind bleiben / vnnd so durstiglich dem ewigen Verderben zulauffen. Man mag sagen / daß der Weg zur Helle müsse gar eben vnnd leicht seyn / alldieweil so viel Hundert Tausent Menschen mit verblendeten Augen darauff wandeln / vnd können doch das Loch zur Hellen so gerade finden. Die Himmels Pforte lesset sich mit verbundenen Augen nicht finden. Es belohnete ja die Mühe noch wol / wann ein Mensch bedachte / wohin er lieff / vnnd zwar wo er ewig bliebe. Es heist aber wie der HErr saget; Hören sie Mosen vnd die ProphetenLuc. 16, 31. nicht / so werden sie auch nicht gläuben objemand von den todten auffstünde. Wann auch jemand aus der Helle keme / würde doch die Welt Welt bleiben. Gott erbarme sich vber solche Blindheit.

Ich hoffe wie es E. wol Adl. G. vnd T. instendig begehren gewesen / diese Predigt in Druck zu haben / also werdẽ sie auch dieselbe mit wolgeneigtê Gemüthe annehmẽ. Vnter des wünscheich von dem Allerhöchsten Gott dz er mit seiner gnädigê Schirm-Hand über ewre Wolfart wolle halten / für Vnfall Leibes vnd der Seelen kräfftiglich bewahren / vnd vns allen gebe erleuchtete Augen / dz wir des Endes nicht vergessen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0005" n="5"/>
so gut ich vermag / ob
                     vieleicht einen vnnd andern damit an seiner Seelen möchte geholffen werden. Denn
                     man ja nit genug wider die Sicherheit ruffen kan / daß sich ein Gottseeligs
                     Hertz billich verwundert / wie doch die Menschen Kinder bey so hellem Liecht so
                     blind bleiben / vnnd so durstiglich dem ewigen Verderben zulauffen. Man mag
                     sagen / daß der Weg zur Helle müsse gar eben vnnd leicht seyn / alldieweil so
                     viel Hundert Tausent Menschen mit verblendeten Augen darauff wandeln / vnd
                     können doch das Loch zur Hellen so gerade finden. Die Himmels Pforte lesset sich
                     mit verbundenen Augen nicht finden. Es belohnete ja die Mühe noch wol / wann ein
                     Mensch bedachte / wohin er lieff / vnnd zwar wo er ewig bliebe. Es heist aber
                     wie der HErr saget; Hören sie Mosen vnd die Propheten<note place="right"><hi rendition="#i">Luc. 16, 31.</hi></note> nicht / so werden sie auch
                     nicht gläuben objemand von den todten auffstünde. Wann auch jemand aus der Helle
                     keme / würde doch die Welt Welt bleiben. Gott erbarme sich vber solche
                     Blindheit.</p>
        <p>Ich hoffe wie es E. wol Adl. G. vnd T. instendig begehren gewesen / diese Predigt
                     in Druck zu haben / also werde&#x0303; sie auch dieselbe mit wolgeneigtê
                     Gemüthe annehme&#x0303;. Vnter des wünscheich von dem Allerhöchsten Gott
                     dz er mit seiner gnädigê Schirm-Hand über ewre Wolfart wolle halten / für Vnfall
                     Leibes vnd der Seelen kräfftiglich bewahren / vnd vns allen gebe erleuchtete
                     Augen / dz wir des Endes nicht vergessen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0005] so gut ich vermag / ob vieleicht einen vnnd andern damit an seiner Seelen möchte geholffen werden. Denn man ja nit genug wider die Sicherheit ruffen kan / daß sich ein Gottseeligs Hertz billich verwundert / wie doch die Menschen Kinder bey so hellem Liecht so blind bleiben / vnnd so durstiglich dem ewigen Verderben zulauffen. Man mag sagen / daß der Weg zur Helle müsse gar eben vnnd leicht seyn / alldieweil so viel Hundert Tausent Menschen mit verblendeten Augen darauff wandeln / vnd können doch das Loch zur Hellen so gerade finden. Die Himmels Pforte lesset sich mit verbundenen Augen nicht finden. Es belohnete ja die Mühe noch wol / wann ein Mensch bedachte / wohin er lieff / vnnd zwar wo er ewig bliebe. Es heist aber wie der HErr saget; Hören sie Mosen vnd die Propheten nicht / so werden sie auch nicht gläuben objemand von den todten auffstünde. Wann auch jemand aus der Helle keme / würde doch die Welt Welt bleiben. Gott erbarme sich vber solche Blindheit. Luc. 16, 31. Ich hoffe wie es E. wol Adl. G. vnd T. instendig begehren gewesen / diese Predigt in Druck zu haben / also werdẽ sie auch dieselbe mit wolgeneigtê Gemüthe annehmẽ. Vnter des wünscheich von dem Allerhöchsten Gott dz er mit seiner gnädigê Schirm-Hand über ewre Wolfart wolle halten / für Vnfall Leibes vnd der Seelen kräfftiglich bewahren / vnd vns allen gebe erleuchtete Augen / dz wir des Endes nicht vergessen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645/5
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645/5>, abgerufen am 27.11.2024.