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Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645.

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su Hundert Tausent Jahr in diesem Pfuhl gebadet / bistu doch nicht ein Viertel Stunde neher zum Ende kommen. Vnd kompt noch Hundert Tausent Jahr darzu / bleibstu gleich weit vom Ende. O daß du es hie bedencken möchtest du arme Seele! Wann das grosse Meer der Welt glüend were / vnd würdest darin geworssen / mit solcher Hoffnung / daß du keine andere Schmertzen als von der Glut allein soltest empfinden / vnd allemahl nach Hundert Jahr ein Tröpfflein an dem glüenden Meer solte versiegen / würde es gegen der Hellische Verdamnüs dir ein erträgliches Leyden seyn / vnnd solte einem Verdampten diese Botschafft in der Hellen gebracht werden / würde er sie mit grosser frewden annehmen. O ein armseeliges Evangelium / für die / so hier dem Evangelio Christi nicht gläuben wollen / vnd wird jhnen doch nicht werden. Was wirstu dazu sagen? Dein ewiger Gesang wird seyn: Ach / ach! Weh / weh! O Ewigkeit / O Ewigkeit! O vnauffhörliche Ewigkeit!

Hie ergetzen wir vns offt über die Gedächtnüs der Sünden. Wanns da auch so were / so mochts ein gut Dinck für dir seyn. Aber es wird da nicht mehr lachens Zeit seyn. Was du an Frewde auß den Sünden / oder Behegligkeit aus deinem eignen Sinn gehabt / das ist dahin. Im übrigem wird GOtt die Sünde lebendig machen / zu einem Wurm / der die Seele naget vnd nicht stirbt; zu Stroh vnd Pech / das sey eine Speise / des fewers / das deinen Leib peinige vnd brenne vnd nicht verleschet. Hastu durch dein Vngerechtigkeit etwas gewonnen / durch Falschheit je mand betrogen / durch List oder Gewalt jemand betrübet / durch vollziehung der fleischlichen Begierden deinen Willen gesettiget / dz mustu ihewr gnug bezahlen. Darumb schicke dich zur Ewigkeit.

su Hundert Tausent Jahr in diesem Pfuhl gebadet / bistu doch nicht ein Viertel Stunde neher zum Ende kommen. Vnd kompt noch Hundert Tausent Jahr darzu / bleibstu gleich weit vom Ende. O daß du es hie bedencken möchtest du arme Seele! Wann das grosse Meer der Welt glüend were / vnd würdest darin geworssen / mit solcher Hoffnung / daß du keine andere Schmertzen als von der Glut allein soltest empfindẽ / vnd allemahl nach Hundert Jahr ein Tröpfflein an dem glüenden Meer solte versiegen / würde es gegen der Hellische Verdamnüs dir ein erträgliches Leyden seyn / vnnd solte einem Verdampten diese Botschafft in der Hellen gebracht werden / würde er sie mit grosser frewden annehmen. O ein armseeliges Evangelium / für die / so hier dem Evangelio Christi nicht gläuben wollen / vnd wird jhnen doch nicht werden. Was wirstu dazu sagen? Dein ewiger Gesang wird seyn: Ach / ach! Weh / weh! O Ewigkeit / O Ewigkeit! O vnauffhörliche Ewigkeit!

Hie ergetzen wir vns offt über die Gedächtnüs der Sünden. Wanns da auch so were / so mochts ein gut Dinck für dir seyn. Aber es wird da nicht mehr lachens Zeit seyn. Was du an Frewde auß den Sünden / oder Behegligkeit aus deinem eignen Sinn gehabt / das ist dahin. Im übrigem wird GOtt die Sünde lebendig machen / zu einem Wurm / der die Seele naget vnd nicht stirbt; zu Stroh vnd Pech / das sey eine Speise / des fewers / das deinen Leib peinige vnd brenne vnd nicht verleschet. Hastu durch dein Vngerechtigkeit etwas gewonnen / durch Falschheit je mand betrogen / durch List oder Gewalt jemand betrübet / durch vollziehung der fleischlichẽ Begierden deinen Willen gesettiget / dz mustu ihewr gnug bezahlen. Darumb schicke dich zur Ewigkeit.

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[22/0022] su Hundert Tausent Jahr in diesem Pfuhl gebadet / bistu doch nicht ein Viertel Stunde neher zum Ende kommen. Vnd kompt noch Hundert Tausent Jahr darzu / bleibstu gleich weit vom Ende. O daß du es hie bedencken möchtest du arme Seele! Wann das grosse Meer der Welt glüend were / vnd würdest darin geworssen / mit solcher Hoffnung / daß du keine andere Schmertzen als von der Glut allein soltest empfindẽ / vnd allemahl nach Hundert Jahr ein Tröpfflein an dem glüenden Meer solte versiegen / würde es gegen der Hellische Verdamnüs dir ein erträgliches Leyden seyn / vnnd solte einem Verdampten diese Botschafft in der Hellen gebracht werden / würde er sie mit grosser frewden annehmen. O ein armseeliges Evangelium / für die / so hier dem Evangelio Christi nicht gläuben wollen / vnd wird jhnen doch nicht werden. Was wirstu dazu sagen? Dein ewiger Gesang wird seyn: Ach / ach! Weh / weh! O Ewigkeit / O Ewigkeit! O vnauffhörliche Ewigkeit! Hie ergetzen wir vns offt über die Gedächtnüs der Sünden. Wanns da auch so were / so mochts ein gut Dinck für dir seyn. Aber es wird da nicht mehr lachens Zeit seyn. Was du an Frewde auß den Sünden / oder Behegligkeit aus deinem eignen Sinn gehabt / das ist dahin. Im übrigem wird GOtt die Sünde lebendig machen / zu einem Wurm / der die Seele naget vnd nicht stirbt; zu Stroh vnd Pech / das sey eine Speise / des fewers / das deinen Leib peinige vnd brenne vnd nicht verleschet. Hastu durch dein Vngerechtigkeit etwas gewonnen / durch Falschheit je mand betrogen / durch List oder Gewalt jemand betrübet / durch vollziehung der fleischlichẽ Begierden deinen Willen gesettiget / dz mustu ihewr gnug bezahlen. Darumb schicke dich zur Ewigkeit.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645/22>, abgerufen am 09.11.2024.