Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653.HEERN fürchten. Und wie wolten nicht gesegnet seyn / die die Quelle des Segens bey sich haben. Der Satan selbst kans nicht in Abrede seyn. Bekandt ists / was er von der Glückseligkeit Hiobs hat bekennen müssen / da er zu Gott alsoHiob. 1, 10. gesaget: Hastu doch ihn / sein Hauß / und alles was er hat / rings ummher verwahret / Du hast das Werck seiner Hände gesegnet / und sein Gut hat sich außgebreitet im Lande. So hat ja freylich die Gottseligkeit auch einen zeitlichen Segen zu erwarten; Das Geschlecht der Frommen wird gesegnet seyn. Gott hat die Gottseligkeit so lieb / daß ers daran nicht läst genug seyn / wanner einen frommen Christen guts thut / sondern umb eines frommen Menschen willen / segnet er hundert und tausend seiner Kinder und Nachkommen / so reich ist er an Güte und Trewe. Wie mancher frommer Vater muß sich mit seinen Kindern kümmerlich durchbringen? aber nach seinem Tode fanget Gott an seine Gottesfurcht an seinen Kindern zu belohnen. Zur Zeit des Propheten Elisae war ein gottseliger Mann / der verließ ein Weib / zwey Kinder und viele Schuld / also daß der Schuldherr begehrte die beide hinterlassene Kinder zu eigenen Knechten zu nehmen / da machte sich die betrübte Wittwe auff zu dem Mann Gottes / und klagte demselben ihr Leidt: Mein Mann ist gestorben / so weistu / daß er2. Reg, 4, 1. dein Knecht den HErrn fürchtete; Als wolte sie sagen / Woher kömmt mir denn diß Vnglück? ist das der Segen / der Gottseligkeit versprochen? was geschicht? durch Raht des Propheten wird sie so reich an Oel gesegnet / daß sie nicht allein ihren Schuldherren ein Genügen thut / sondern noch ein übriges behält. Also findet sich offt der Segen nach dem Tode des Gerechten an seinen Kindern und Nachkommen / allermeist / wenn die Kinder in ihrer frommen Eltern Fußstapffen treten. Denn die Kinder heissen recht ein Same der Heiligen / und das Geschlecht der Gerechten / die nicht HEERN fürchten. Und wie wolten nicht gesegnet seyn / die die Quelle des Segens bey sich haben. Der Satan selbst kans nicht in Abrede seyn. Bekandt ists / was er von der Glückseligkeit Hiobs hat bekennen müssen / da er zu Gott alsoHiob. 1, 10. gesaget: Hastu doch ihn / sein Hauß / und alles was er hat / rings um̃her verwahret / Du hast das Werck seiner Hände gesegnet / und sein Gut hat sich außgebreitet im Lande. So hat ja freylich die Gottseligkeit auch einen zeitlichen Segen zu erwarten; Das Geschlecht der Frommen wird gesegnet seyn. Gott hat die Gottseligkeit so lieb / daß ers daran nicht läst genug seyn / wanner einen frommen Christen guts thut / sondern umb eines frommen Menschen willen / segnet er hundert und tausend seiner Kinder und Nachkom̃en / so reich ist er an Güte und Trewe. Wie mancher frommer Vater muß sich mit seinen Kindern küm̃erlich durchbringẽ? aber nach seinem Tode fanget Gott an seine Gottesfurcht an seinen Kindern zu belohnen. Zur Zeit des Propheten Elisae war ein gottseliger Mann / der verließ ein Weib / zwey Kinder und viele Schuld / also daß der Schuldherr begehrte die beide hinterlassene Kinder zu eigenen Knechten zu nehmen / da machte sich die betrübte Wittwe auff zu dem Mann Gottes / und klagte demselben ihr Leidt: Mein Mann ist gestorben / so weistu / daß er2. Reg, 4, 1. dein Knecht den HErrn fürchtete; Als wolte sie sagen / Woher köm̃t mir denn diß Vnglück? ist das der Segen / der Gottseligkeit versprochen? was geschicht? durch Raht des Propheten wird sie so reich an Oel gesegnet / daß sie nicht allein ihren Schuldherren ein Genügen thut / sondern noch ein übriges behält. Also findet sich offt der Segen nach dem Tode des Gerechten an seinen Kindern und Nachkommen / allermeist / wenn die Kinder in ihrer frommen Eltern Fußstapffen treten. Denn die Kinder heissen recht ein Same der Heiligen / und das Geschlecht der Gerechten / die nicht <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0009" n="7"/> HEERN fürchten. 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Zur Zeit des Propheten Elisae war ein gottseliger Mann / der verließ ein Weib / zwey Kinder und viele Schuld / also daß der Schuldherr begehrte die beide hinterlassene Kinder zu eigenen Knechten zu nehmen / da machte sich die betrübte Wittwe auff zu dem Mann Gottes / und klagte demselben ihr Leidt: Mein Mann ist gestorben / so weistu / daß er<note place="right">2. Reg, 4, 1.</note> dein Knecht den HErrn fürchtete; Als wolte sie sagen / Woher köm̃t mir denn diß Vnglück? ist das der Segen / der Gottseligkeit versprochen? was geschicht? durch Raht des Propheten wird sie so reich an Oel gesegnet / daß sie nicht allein ihren Schuldherren ein Genügen thut / sondern noch ein übriges behält. Also findet sich offt der Segen nach dem Tode des Gerechten an seinen Kindern und Nachkommen / allermeist / wenn die Kinder in ihrer frommen Eltern Fußstapffen treten. Denn die Kinder heissen recht ein Same der Heiligen / und das Geschlecht der Gerechten / die nicht </p> </body> </text> </TEI> [7/0009]
HEERN fürchten. Und wie wolten nicht gesegnet seyn / die die Quelle des Segens bey sich haben. Der Satan selbst kans nicht in Abrede seyn. Bekandt ists / was er von der Glückseligkeit Hiobs hat bekennen müssen / da er zu Gott also gesaget: Hastu doch ihn / sein Hauß / und alles was er hat / rings um̃her verwahret / Du hast das Werck seiner Hände gesegnet / und sein Gut hat sich außgebreitet im Lande. So hat ja freylich die Gottseligkeit auch einen zeitlichen Segen zu erwarten; Das Geschlecht der Frommen wird gesegnet seyn. Gott hat die Gottseligkeit so lieb / daß ers daran nicht läst genug seyn / wanner einen frommen Christen guts thut / sondern umb eines frommen Menschen willen / segnet er hundert und tausend seiner Kinder und Nachkom̃en / so reich ist er an Güte und Trewe. Wie mancher frommer Vater muß sich mit seinen Kindern küm̃erlich durchbringẽ? aber nach seinem Tode fanget Gott an seine Gottesfurcht an seinen Kindern zu belohnen. Zur Zeit des Propheten Elisae war ein gottseliger Mann / der verließ ein Weib / zwey Kinder und viele Schuld / also daß der Schuldherr begehrte die beide hinterlassene Kinder zu eigenen Knechten zu nehmen / da machte sich die betrübte Wittwe auff zu dem Mann Gottes / und klagte demselben ihr Leidt: Mein Mann ist gestorben / so weistu / daß er dein Knecht den HErrn fürchtete; Als wolte sie sagen / Woher köm̃t mir denn diß Vnglück? ist das der Segen / der Gottseligkeit versprochen? was geschicht? durch Raht des Propheten wird sie so reich an Oel gesegnet / daß sie nicht allein ihren Schuldherren ein Genügen thut / sondern noch ein übriges behält. Also findet sich offt der Segen nach dem Tode des Gerechten an seinen Kindern und Nachkommen / allermeist / wenn die Kinder in ihrer frommen Eltern Fußstapffen treten. Denn die Kinder heissen recht ein Same der Heiligen / und das Geschlecht der Gerechten / die nicht
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