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Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653.

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Anfang: Wol dem / der den HERRN fürchtet / der grosse Lust hat zu seinen Geboten; Nemlich / Gottseligkeit ist der Grund des gesegneten Hauses / denn den HErrn fürchten und grosse Lust haben zu seinen Geboten / Was ist das anders / als wahre ungefärbte Gottseligkeit. Viele geben Gottseligkeit für / sie ist aber leider bey wenigen zu finden. Wenn jemand die Furcht Gottes aus den Augen setzet / und thut immer hin was ihm beliebt / wenn er Gott nicht für Augen hat / und bemühet sich nicht / seinen Willen nach Gottes Willen zu richten / Solte das Gottseligkeit seyn? wenn jemand einen Verdruß hat an Gottes Geboten und heiligen Gedancken / und sucht seine Lust in der Eitelkeit der Welt / solte das Gottseligkeit seyn? Hingegen / so jemand GOtt immer für Augen hat / als sehe er ihn mit Augen gegenwertig für ihm und umb ihn / und ist sorgfältig / daß er nichts wider seinen Willen thue / das mag Gottseligkeit heissen. Wenn jemand einen Verdruß hat an der Eitelkeit der Welt / und hat Lust an Gott und seinem Wort / den mag man gottselig nennen. Ein Gottseliger hat keine geringe Lust an Gott / sondern grosse Lust / alle seine Begierde gehen auff GOtt / sein gantzes Hertz ist auff Gott und sein Wort gerichtet / allezeit kan er in GOttes Wort etwas finden / damit er sein Hertz belustige.

Das ist die Gottseligkeit / die wir nennen den Grund des gesegneten Hauses: Wol dem / der den HERRN fürchtet / der grosse Lust hat zu seinen Geboten. Wol ihm / er ist ein gesegneter Mensch. Diese Gottseligkeit hat ihren Uhrsprung von oben herab / sie fliesset aus dem Geist Gottes / ins Hertz der Menschenkinder / und machts gantz neu. Wenn ein Mensch allein nach der Natur / und nach dem Fleisch lebet / so lebt er nicht in wahrer Gottesfurcht / wenn aber sein Hertz von oben herab erleuchtet / und durch den heiligen Geist geheiliget wird / so ist er eine newe Creatur / und

Anfang: Wol dem / der den HERRN fürchtet / der grosse Lust hat zu seinen Gebotẽ; Nemlich / Gottseligkeit ist der Grund des gesegneten Hauses / denn den HErrn fürchten und grosse Lust haben zu seinen Gebotẽ / Was ist das anders / als wahre ungefärbte Gottseligkeit. Viele geben Gottseligkeit für / sie ist aber leider bey wenigen zu findẽ. Weñ jemand die Furcht Gottes aus den Augen setzet / und thut immer hin was ihm beliebt / wenn er Gott nicht für Augen hat / und bemühet sich nicht / seinen Willen nach Gottes Willen zu richten / Solte das Gottseligkeit seyn? wenn jemand einen Verdruß hat an Gottes Geboten und heiligen Gedancken / und sucht seine Lust in der Eitelkeit der Welt / solte das Gottseligkeit seyn? Hingegen / so jemand GOtt immer für Augen hat / als sehe er ihn mit Augen gegenwertig für ihm und umb ihn / und ist sorgfältig / daß er nichts wider seinen Willen thue / das mag Gottseligkeit heissen. Wenn jemand einen Verdruß hat an der Eitelkeit der Welt / und hat Lust an Gott und seinem Wort / den mag man gottselig nennen. Ein Gottseliger hat keine geringe Lust an Gott / sondern grosse Lust / alle seine Begierde gehen auff GOtt / sein gantzes Hertz ist auff Gott und sein Wort gerichtet / allezeit kan er in GOttes Wort etwas finden / damit er sein Hertz belustige.

Das ist die Gottseligkeit / die wir nennen den Grund des gesegneten Hauses: Wol dem / der den HERRN fürchtet / der grosse Lust hat zu seinen Geboten. Wol ihm / er ist ein gesegneter Mensch. Diese Gottseligkeit hat ihren Uhrsprung von oben herab / sie fliesset aus dem Geist Gottes / ins Hertz der Menschenkinder / und machts gantz neu. Wenn ein Mensch allein nach der Natur / und nach dem Fleisch lebet / so lebt er nicht in wahrer Gottesfurcht / wenn aber sein Hertz von oben herab erleuchtet / und durch den heiligen Geist geheiliget wird / so ist er eine newe Creatur / und

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[3/0005] Anfang: Wol dem / der den HERRN fürchtet / der grosse Lust hat zu seinen Gebotẽ; Nemlich / Gottseligkeit ist der Grund des gesegneten Hauses / denn den HErrn fürchten und grosse Lust haben zu seinen Gebotẽ / Was ist das anders / als wahre ungefärbte Gottseligkeit. Viele geben Gottseligkeit für / sie ist aber leider bey wenigen zu findẽ. Weñ jemand die Furcht Gottes aus den Augen setzet / und thut immer hin was ihm beliebt / wenn er Gott nicht für Augen hat / und bemühet sich nicht / seinen Willen nach Gottes Willen zu richten / Solte das Gottseligkeit seyn? wenn jemand einen Verdruß hat an Gottes Geboten und heiligen Gedancken / und sucht seine Lust in der Eitelkeit der Welt / solte das Gottseligkeit seyn? Hingegen / so jemand GOtt immer für Augen hat / als sehe er ihn mit Augen gegenwertig für ihm und umb ihn / und ist sorgfältig / daß er nichts wider seinen Willen thue / das mag Gottseligkeit heissen. Wenn jemand einen Verdruß hat an der Eitelkeit der Welt / und hat Lust an Gott und seinem Wort / den mag man gottselig nennen. Ein Gottseliger hat keine geringe Lust an Gott / sondern grosse Lust / alle seine Begierde gehen auff GOtt / sein gantzes Hertz ist auff Gott und sein Wort gerichtet / allezeit kan er in GOttes Wort etwas finden / damit er sein Hertz belustige. Das ist die Gottseligkeit / die wir nennen den Grund des gesegneten Hauses: Wol dem / der den HERRN fürchtet / der grosse Lust hat zu seinen Geboten. Wol ihm / er ist ein gesegneter Mensch. Diese Gottseligkeit hat ihren Uhrsprung von oben herab / sie fliesset aus dem Geist Gottes / ins Hertz der Menschenkinder / und machts gantz neu. Wenn ein Mensch allein nach der Natur / und nach dem Fleisch lebet / so lebt er nicht in wahrer Gottesfurcht / wenn aber sein Hertz von oben herab erleuchtet / und durch den heiligen Geist geheiliget wird / so ist er eine newe Creatur / und

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_hauss_1653/5>, abgerufen am 21.11.2024.