Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.der nicht kundte Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Sünde. In solchen Worten wird der thewrer Heyland allen Leydtragenden Sündern lieb vnd werth gemacht / damit / daß er nicht ist ein gestrenger vngestümer HErr / sondern holdselig / der Mitleyden haben kan mit vnser Schwachheit / Welches denn zu verstehen ist / nicht allein von den sündlichen Gebrechen / damit wir in diesem Leben vns schleppen müssen / sondern auch von allerley Noth vnd Hertzenleid / als in welchen er selbst recht wol geüber ist. In den Tagen seines Fleisches hat er betrübte vnd geängstete Hertzen nimmermehr von sich gestossen / sondern allezeit Mitleyden mit jhnen getragen. Er trug Joh. 11. Luc. 7, 12.nicht allein Mitleyden mit den Schwestern des todten Lazari / seiner lieben vnnd vertrawten Freundinnen; sondern auch mit der Wittwen zu Nain / mit welcher er vielleicht vorhin keine Kundschafft gehabt; da man derselben einigen Sohn hinaus zum Grabe trägt; c. 8, 52.Es jammerte jhn derselben / vnd sprach zu jhr: Weine nicht. Also auch / da Jairus mit seinen Gefreundten sein verstorbenes Töchterlein betrawrete / sprach er: Matth. 14, 14. Marc. 8, 2.Weinet nicht / sie ist nicht gestorben / sondern sie schläfft. Da viel Volcks / theils daß sie jhn hörten / theils daß sie von jhm geheilet würden / sich bey jhm auffhielte / vnd hatte nichts zu essen / jammerte jhn desselben. Luc. 19, 41Ja auch da er bedenckt den künfftigen Zorn / der kommen solte über die Jüden seine Feinde / weinet er über sie. der nicht kundte Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Sünde. In solchen Worten wird der thewrer Heyland allen Leydtragenden Sündern lieb vnd werth gemacht / damit / daß er nicht ist ein gestrenger vngestümer HErr / sondern holdselig / der Mitleyden haben kan mit vnser Schwachheit / Welches denn zu verstehen ist / nicht allein von den sündlichen Gebrechen / damit wir in diesem Leben vns schleppen müssen / sondern auch von allerley Noth vnd Hertzenleid / als in welchen er selbst recht wol geüber ist. In den Tagen seines Fleisches hat er betrübte vnd geängstete Hertzen nimmermehr von sich gestossen / sondern allezeit Mitleyden mit jhnen getragen. Er trug Joh. 11. Luc. 7, 12.nicht allein Mitleyden mit den Schwestern des todten Lazari / seiner lieben vnnd vertrawten Freundinnen; sondern auch mit der Wittwen zu Nain / mit welcher er vielleicht vorhin keine Kundschafft gehabt; da man derselben einigen Sohn hinaus zum Grabe trägt; c. 8, 52.Es jammerte jhn derselben / vnd sprach zu jhr: Weine nicht. Also auch / da Jairus mit seinen Gefreundten sein verstorbenes Töchterlein betrawrete / sprach er: Matth. 14, 14. Marc. 8, 2.Weinet nicht / sie ist nicht gestorben / sondern sie schläfft. Da viel Volcks / theils daß sie jhn hörten / theils daß sie von jhm geheilet würden / sich bey jhm auffhielte / vnd hatte nichts zu essen / jammerte jhn desselben. Luc. 19, 41Ja auch da er bedenckt den künfftigen Zorn / der kommen solte über die Jüden seine Feinde / weinet er über sie. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0008"/> der nicht kundte Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Sünde. In solchen Worten wird der thewrer Heyland allen Leydtragenden Sündern lieb vnd werth gemacht / damit / daß er nicht ist ein gestrenger vngestümer HErr / sondern holdselig / der Mitleyden haben kan mit vnser Schwachheit / Welches denn zu verstehen ist / nicht allein von den sündlichen Gebrechen / damit wir in diesem Leben vns schleppen müssen / sondern auch von allerley Noth vnd Hertzenleid / als in welchen er selbst recht wol geüber ist.</p> <p>In den Tagen seines Fleisches hat er betrübte vnd geängstete Hertzen nimmermehr von sich gestossen / sondern allezeit Mitleyden mit jhnen getragen. Er trug <note place="left"><hi rendition="#i">Joh. 11. 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der nicht kundte Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Sünde. In solchen Worten wird der thewrer Heyland allen Leydtragenden Sündern lieb vnd werth gemacht / damit / daß er nicht ist ein gestrenger vngestümer HErr / sondern holdselig / der Mitleyden haben kan mit vnser Schwachheit / Welches denn zu verstehen ist / nicht allein von den sündlichen Gebrechen / damit wir in diesem Leben vns schleppen müssen / sondern auch von allerley Noth vnd Hertzenleid / als in welchen er selbst recht wol geüber ist.
In den Tagen seines Fleisches hat er betrübte vnd geängstete Hertzen nimmermehr von sich gestossen / sondern allezeit Mitleyden mit jhnen getragen. Er trug nicht allein Mitleyden mit den Schwestern des todten Lazari / seiner lieben vnnd vertrawten Freundinnen; sondern auch mit der Wittwen zu Nain / mit welcher er vielleicht vorhin keine Kundschafft gehabt; da man derselben einigen Sohn hinaus zum Grabe trägt; Es jammerte jhn derselben / vnd sprach zu jhr: Weine nicht. Also auch / da Jairus mit seinen Gefreundten sein verstorbenes Töchterlein betrawrete / sprach er: Weinet nicht / sie ist nicht gestorben / sondern sie schläfft. Da viel Volcks / theils daß sie jhn hörten / theils daß sie von jhm geheilet würden / sich bey jhm auffhielte / vnd hatte nichts zu essen / jammerte jhn desselben. Ja auch da er bedenckt den künfftigen Zorn / der kommen solte über die Jüden seine Feinde / weinet er über sie.
Joh. 11. Luc. 7, 12.
c. 8, 52.
Matth. 14, 14. Marc. 8, 2.
Luc. 19, 41
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