Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.kommener als wenn sie hie viel Jahr erreichet / vnd endlich daß sie in der Ruhe vnnd Seligkett seyn; So hat mir doch gefallen / nachdem mir dieser Spruch zum Leich-Text an die Hand gegeben / allein von dem blawenThema. Dnnst der Welt zu reden / wie Gott zuweilen junge Leute aus Liebe dahin neme / auch darumm / daß die Boßheit jhren Verstand nicht verkehre / vnd das gute verderbe; damit nicht allein die Betrübten hie Trost finden / sondern auch wir allesampt / die wir noch im leben seyn / für den Betrug der Welt gewarnet werden. GOtt gebe Gnade / daß solche Betrachtung beydes tröstlich vnnd aufferbawlich seyn möge / durch die Krafft des heiligen Gejstes / in Christo Jesu / Amen. WEnn das Büchlein der Weißheit von den Frommen vnd Gerechten / die zeitlich sterben / also redet:Summa. Er gefält Gott wol / vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben / vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre seine Seele betriege / denn die bösen Exempel verführen vnd verderben eim das gute / vnd die reitzende Lust verkehret vnschuldige Hertzen; Damit wil es kürtzlich so viel sagen; die sündliche Gewonheit der Welt kan ein frommes Hertz leichtlich verführen / vnd jhm einen blawen Dunst in die Augen schlagen. Das sihet Gott / der alles zuvor weis / was künfftig geschehen kan / darumb eilet er zuweilen mit einer lieben Seele aus diesem verführischen Leben. kommener als weñ sie hie viel Jahr erreichet / vnd endlich daß sie in der Ruhe vnnd Seligkett seyn; So hat mir doch gefallen / nachdem mir dieser Spruch zum Leich-Text an die Hand gegeben / allein von dem blawenThema. Dnnst der Welt zu reden / wie Gott zuweilen junge Leute aus Liebe dahin neme / auch darum̃ / daß die Boßheit jhren Verstand nicht verkehre / vnd das gute verderbe; damit nicht allein die Betrübten hie Trost finden / sondern auch wir allesampt / die wir noch im leben seyn / für den Betrug der Welt gewarnet werden. GOtt gebe Gnade / daß solche Betrachtung beydes tröstlich vnnd aufferbawlich seyn möge / durch die Krafft des heiligen Gejstes / in Christo Jesu / Amen. WEnn das Büchlein der Weißheit von den Frommen vnd Gerechten / die zeitlich sterben / also redet:Summa. Er gefält Gott wol / vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben / vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre seine Seele betriege / denn die bösen Exempel verführen vnd verderben eim das gute / vnd die reitzende Lust verkehret vnschuldige Hertzen; Damit wil es kürtzlich so viel sagen; die sündliche Gewonheit der Welt kan ein frommes Hertz leichtlich verführen / vnd jhm einen blawen Dunst in die Augen schlagen. Das sihet Gott / der alles zuvor weis / was künfftig geschehen kan / darumb eilet er zuweilen mit einer lieben Seele aus diesem verführischen Leben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0015"/> kommener als weñ sie hie viel Jahr erreichet / vnd endlich daß sie in der Ruhe vnnd Seligkett seyn; So hat mir doch gefallen / nachdem mir dieser Spruch zum Leich-Text an die Hand gegeben / allein von dem blawen<note place="right"><hi rendition="#i">Thema.</hi></note> Dnnst der Welt zu reden / wie Gott zuweilen junge Leute aus Liebe dahin neme / auch darum̃ / daß die Boßheit jhren Verstand nicht verkehre / vnd das gute verderbe; damit nicht allein die Betrübten hie Trost finden / sondern auch wir allesampt / die wir noch im leben seyn / für den Betrug der Welt gewarnet werden. GOtt gebe Gnade / daß solche Betrachtung beydes tröstlich vnnd aufferbawlich seyn möge / durch die Krafft des heiligen Gejstes / in Christo Jesu / Amen.</p> <p>WEnn das Büchlein der Weißheit von den Frommen vnd Gerechten / die zeitlich sterben / also redet:<note place="right"><hi rendition="#i">Summa.</hi></note> Er gefält Gott wol / vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben / vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre seine Seele betriege / denn die bösen Exempel verführen vnd verderben eim das gute / vnd die reitzende Lust verkehret vnschuldige Hertzen; Damit wil es kürtzlich so viel sagen; die sündliche Gewonheit der Welt kan ein frommes Hertz leichtlich verführen / vnd jhm einen blawen Dunst in die Augen schlagen. Das sihet Gott / der alles zuvor weis / was künfftig geschehen kan / darumb eilet er zuweilen mit einer lieben Seele aus diesem verführischen Leben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
kommener als weñ sie hie viel Jahr erreichet / vnd endlich daß sie in der Ruhe vnnd Seligkett seyn; So hat mir doch gefallen / nachdem mir dieser Spruch zum Leich-Text an die Hand gegeben / allein von dem blawen Dnnst der Welt zu reden / wie Gott zuweilen junge Leute aus Liebe dahin neme / auch darum̃ / daß die Boßheit jhren Verstand nicht verkehre / vnd das gute verderbe; damit nicht allein die Betrübten hie Trost finden / sondern auch wir allesampt / die wir noch im leben seyn / für den Betrug der Welt gewarnet werden. GOtt gebe Gnade / daß solche Betrachtung beydes tröstlich vnnd aufferbawlich seyn möge / durch die Krafft des heiligen Gejstes / in Christo Jesu / Amen.
Thema. WEnn das Büchlein der Weißheit von den Frommen vnd Gerechten / die zeitlich sterben / also redet: Er gefält Gott wol / vnd ist jhm lieb / vnd wird weggenommen aus dem Leben / vnter den Sündern / vnd wird hingerückt / daß die Boßheit seinen Verstand nicht verkehre / noch falsche Lehre seine Seele betriege / denn die bösen Exempel verführen vnd verderben eim das gute / vnd die reitzende Lust verkehret vnschuldige Hertzen; Damit wil es kürtzlich so viel sagen; die sündliche Gewonheit der Welt kan ein frommes Hertz leichtlich verführen / vnd jhm einen blawen Dunst in die Augen schlagen. Das sihet Gott / der alles zuvor weis / was künfftig geschehen kan / darumb eilet er zuweilen mit einer lieben Seele aus diesem verführischen Leben.
Summa.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_dunst_1647/15>, abgerufen am 16.02.2025. |