Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.frewen haben / doch haben wir Frewde / vnd zwar die rechtschaffene Frewde / nemblich in vnserm Gotte / das ist eine Frewde / die in Trübsal bestehet / wie Christus saget Johan. 16. In der WeltJoh. 16, 33. habet jhr Angst / in mir aber Frewde. Daher vns auch Paulus ermahnet / Frewet euch im HERRN allewege / vndPhil. 4, 4. abermahl sage ich / frewet euch / Christen müssen stehen zugleich in Lust vnd Leyd / in Wohl vnd Wehe / vnd wann jhnen gleich das Hertz für Angst will brechen / haben sie doch Frewde vnd Trost in jhrem Hertzen / das thut kein Gottloser / kein Heyde / dabey mag man sich prüfen. Die grösse dieser Frewde wird mit zwo Gleichnüssen fürgebildetQuantum, V. 3. / Für dir wird man sich frewen / wie man sich frewet in der Erndte / wie man frölich ist / wenn man Beuthe außtheilet. In der Erndte samlet man ein alle Früchte / vnd geniesset deß Landes / da lohnet das Land die es bawen / vnd leget ab reiche Zinsen für vnsere Mühe / vnd wie reicher der Segen / wie mehr der Ackersman sich frewet / also zur Zeit / darin Christus durchs Evangelium geoffenbaret wird / wird eine geistliche Erndte gehalten / da man einsamlet reiche Früchte deß Evangelij / einen überschwenglichen Reichthumb in Christo Jesu / den H. Geist mit allen Gaben / wer das verstehet vnd empfindet / der frewet sich. Wir zwar haben nichts gesäet / Christus aber hat mit seiner Arbeit den Samen außgestrewet / von dannen seyn die Himmelsfrüchte zu vns gekommen. Das ander Gleichnüß ist vom Kriege. Nach dem sawren Streit ist der Sieg desto lieblicher / nicht allein weil die Gefahr überwunden / sondern auch daß man gute Beuthe machen kan / Christus hat Sünde vnd Teuffel überwunden / der Genieß vnd die Außbeute ist vnser. Der H. Geist zeiget die Vrsach dieser grossen geistlichen Frewden selbst an / mit diesen Worten: Denn du hast die Last jhres Joches / vnd die Ruthe jhrer Schuldter / frewen haben / doch haben wir Frewde / vnd zwar die rechtschaffene Frewde / nemblich in vnserm Gotte / das ist eine Frewde / die in Trübsal bestehet / wie Christus saget Johan. 16. In der WeltJoh. 16, 33. habet jhr Angst / in mir aber Frewde. Daher vns auch Paulus ermahnet / Frewet euch im HERRN allewege / vndPhil. 4, 4. abermahl sage ich / frewet euch / Christen müssen stehen zugleich in Lust vnd Leyd / in Wohl vnd Wehe / vnd wann jhnen gleich das Hertz für Angst will brechen / haben sie doch Frewde vnd Trost in jhrem Hertzen / das thut kein Gottloser / kein Heyde / dabey mag man sich prüfen. Die grösse dieser Frewde wird mit zwo Gleichnüssen fürgebildetQuantum, V. 3. / Für dir wird man sich frewen / wie man sich frewet in der Erndte / wie man frölich ist / wenn man Beuthe außtheilet. In der Erndte samlet man ein alle Früchte / vnd geniesset deß Landes / da lohnet das Land die es bawen / vnd leget ab reiche Zinsen für vnsere Mühe / vnd wie reicher der Segen / wie mehr der Ackersman sich frewet / also zur Zeit / darin Christus durchs Evangelium geoffenbaret wird / wird eine geistliche Erndte gehalten / da man einsamlet reiche Früchte deß Evangelij / einen überschwenglichen Reichthumb in Christo Jesu / den H. Geist mit allen Gaben / wer das verstehet vnd empfindet / der frewet sich. Wir zwar haben nichts gesäet / Christus aber hat mit seiner Arbeit den Samen außgestrewet / von dannen seyn die Himmelsfrüchte zu vns gekommen. Das ander Gleichnüß ist vom Kriege. Nach dem sawren Streit ist der Sieg desto lieblicher / nicht allein weil die Gefahr überwunden / sondern auch daß man gute Beuthe machen kan / Christus hat Sünde vnd Teuffel überwunden / der Genieß vnd die Außbeute ist vnser. Der H. Geist zeiget die Vrsach dieser grossen geistlichen Frewden selbst an / mit diesen Worten: Denn du hast die Last jhres Joches / vnd die Ruthe jhrer Schuldter / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0097" n="77"/> frewen haben / doch haben wir Frewde / vnd zwar die rechtschaffene Frewde / nemblich in vnserm Gotte / das ist eine Frewde / die in Trübsal bestehet / wie Christus saget Johan. 16. In der Welt<note place="right">Joh. 16, 33.</note> habet jhr Angst / in mir aber Frewde. 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frewen haben / doch haben wir Frewde / vnd zwar die rechtschaffene Frewde / nemblich in vnserm Gotte / das ist eine Frewde / die in Trübsal bestehet / wie Christus saget Johan. 16. In der Welt habet jhr Angst / in mir aber Frewde. Daher vns auch Paulus ermahnet / Frewet euch im HERRN allewege / vnd abermahl sage ich / frewet euch / Christen müssen stehen zugleich in Lust vnd Leyd / in Wohl vnd Wehe / vnd wann jhnen gleich das Hertz für Angst will brechen / haben sie doch Frewde vnd Trost in jhrem Hertzen / das thut kein Gottloser / kein Heyde / dabey mag man sich prüfen.
Joh. 16, 33.
Phil. 4, 4. Die grösse dieser Frewde wird mit zwo Gleichnüssen fürgebildet / Für dir wird man sich frewen / wie man sich frewet in der Erndte / wie man frölich ist / wenn man Beuthe außtheilet. In der Erndte samlet man ein alle Früchte / vnd geniesset deß Landes / da lohnet das Land die es bawen / vnd leget ab reiche Zinsen für vnsere Mühe / vnd wie reicher der Segen / wie mehr der Ackersman sich frewet / also zur Zeit / darin Christus durchs Evangelium geoffenbaret wird / wird eine geistliche Erndte gehalten / da man einsamlet reiche Früchte deß Evangelij / einen überschwenglichen Reichthumb in Christo Jesu / den H. Geist mit allen Gaben / wer das verstehet vnd empfindet / der frewet sich. Wir zwar haben nichts gesäet / Christus aber hat mit seiner Arbeit den Samen außgestrewet / von dannen seyn die Himmelsfrüchte zu vns gekommen.
Quantum, V. 3. Das ander Gleichnüß ist vom Kriege. Nach dem sawren Streit ist der Sieg desto lieblicher / nicht allein weil die Gefahr überwunden / sondern auch daß man gute Beuthe machen kan / Christus hat Sünde vnd Teuffel überwunden / der Genieß vnd die Außbeute ist vnser. Der H. Geist zeiget die Vrsach dieser grossen geistlichen Frewden selbst an / mit diesen Worten: Denn du hast die Last jhres Joches / vnd die Ruthe jhrer Schuldter /
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