Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.bey gespüret wird / wann wir vns bewegen vnnd Odem holen; also wird das geistliche Leben gespüret dabey / wann der H. Geist vns treibet. Hingegen so wir dem H. Geist sein Werck in vns nicht lassen / vnd jhm nicht folgen / so seynd wir für GOtt todt; abermal Ron. 8. 12, 9.nach der Schrifft / zun Röm. am 8. So jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / dann wer Christus Geist nicht hat / der ist nicht seyn. Da sehe nun zu / wie er dem heyligen Geist folge / wer deß H. Geistes Jünger seyn will. Wer jhm nicht folgen will / der nenne sich auch seinen Jünger nicht; er ist nicht ein Schuler deß heyligen Geistes / sondern sein Feind. So kan er auch nicht leben / sondern er ist todt für GOtt. Es ist sonst eine betrübte Bottschafft für liebe Eltern / wann sie hören: Dein Kind ist todt. Wann aber ein Mensch wild wird / vnd will sich vom Geist Gottes nicht regieren lassen / da mag man mit recht sagen: Mein Freund / dein Kind / dein Bruder ist todt. O eine erbärmliche Bottschafft! Wer leiblicher Weise stirbt / dem ist wol / so er nur selig stirbt; wer aber an der Seelen todt ist / dessen Vnglück ist nicht außzusprechen. Wie sollen wirs aber machen / daß der heylige Geist in vns lebe? Sihe / wann du hörest seine Stimme in seinem Worte; das gefällt mir; das gefällt mir nicht; diß ist gut / das ander taugt nicht; da vnterwerffe dich der Ermahnung deß heyligen Geistes / vnnd nimb dir ernstlich für / zu meiden was dem H. Geist zu wieder / vnd zu thun daß jhm lieb ist. Also im Leben / wann du hie oder dort zu Sünden gezogen wirst / da wirdts der heylige Geist nicht lassen / er wird dich ermahnen / vnnd das böse straffen; da verstopff deine Ohren nicht / sondern gedenck alsbald: Sihe / das ist die Stimme deß heyligen Geistes / werde ich demselben wiederstreben / werde ich meinen Trost / mein Leben vnd Seligkeit verlieren. Rationes moventes,So lang diese beyde Stück bey vns seyn / nemblich den heyligen Geist hören vnd folgen / so lang seynd vnnd bleiben wir gute bey gespüret wird / wann wir vns bewegen vnnd Odem holen; also wird das geistliche Leben gespüret dabey / wann der H. Geist vns treibet. Hingegen so wir dem H. Geist sein Werck in vns nicht lassen / vnd jhm nicht folgen / so seynd wir für GOtt todt; abermal Rõ. 8. 12, 9.nach der Schrifft / zun Röm. am 8. So jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / dann wer Christus Geist nicht hat / der ist nicht seyn. Da sehe nun zu / wie er dem heyligen Geist folge / wer deß H. Geistes Jünger seyn will. Wer jhm nicht folgen will / der nenne sich auch seinen Jünger nicht; er ist nicht ein Schuler deß heyligen Geistes / sondern sein Feind. So kan er auch nicht leben / sondern er ist todt für GOtt. Es ist sonst eine betrübte Bottschafft für liebe Eltern / wann sie hören: Dein Kind ist todt. Wann aber ein Mensch wild wird / vnd will sich vom Geist Gottes nicht regieren lassen / da mag man mit recht sagen: Mein Freund / dein Kind / dein Bruder ist todt. O eine erbärmliche Bottschafft! Wer leiblicher Weise stirbt / dem ist wol / so er nur selig stirbt; wer aber an der Seelen todt ist / dessen Vnglück ist nicht außzusprechen. Wie sollen wirs aber machen / daß der heylige Geist in vns lebe? Sihe / wann du hörest seine Stimme in seinem Worte; das gefällt mir; das gefällt mir nicht; diß ist gut / das ander taugt nicht; da vnterwerffe dich der Ermahnung deß heyligen Geistes / vnnd nimb dir ernstlich für / zu meiden was dem H. Geist zu wieder / vnd zu thun daß jhm lieb ist. Also im Leben / wann du hie oder dort zu Sünden gezogen wirst / da wirdts der heylige Geist nicht lassen / er wird dich ermahnen / vnnd das böse straffen; da verstopff deine Ohren nicht / sondern gedenck alsbald: Sihe / das ist die Stimme deß heyligen Geistes / werde ich demselben wiederstreben / werde ich meinen Trost / mein Leben vnd Seligkeit verlieren. Rationes moventes,So lang diese beyde Stück bey vns seyn / nemblich den heyligen Geist hören vnd folgen / so lang seynd vnnd bleiben wir gute <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0866" n="846"/> bey gespüret wird / wann wir vns bewegen vnnd Odem holen; also wird das geistliche Leben gespüret dabey / wann der H. Geist vns treibet. Hingegen so wir dem H. Geist sein Werck in vns nicht lassen / vnd jhm nicht folgen / so seynd wir für GOtt todt; abermal <note place="left">Rõ. 8. 12, 9.</note>nach der Schrifft / zun Röm. am 8. 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Sihe / wann du hörest seine Stimme in seinem Worte; das gefällt mir; das gefällt mir nicht; diß ist gut / das ander taugt nicht; da vnterwerffe dich der Ermahnung deß heyligen Geistes / vnnd nimb dir ernstlich für / zu meiden was dem H. Geist zu wieder / vnd zu thun daß jhm lieb ist. Also im Leben / wann du hie oder dort zu Sünden gezogen wirst / da wirdts der heylige Geist nicht lassen / er wird dich ermahnen / vnnd das böse straffen; da verstopff deine Ohren nicht / sondern gedenck alsbald: Sihe / das ist die Stimme deß heyligen Geistes / werde ich demselben wiederstreben / werde ich meinen Trost / mein Leben vnd Seligkeit verlieren.</p> <note place="left">Rationes moventes,</note> <p>So lang diese beyde Stück bey vns seyn / nemblich den heyligen Geist hören vnd folgen / so lang seynd vnnd bleiben wir gute </p> </div> </body> </text> </TEI> [846/0866]
bey gespüret wird / wann wir vns bewegen vnnd Odem holen; also wird das geistliche Leben gespüret dabey / wann der H. Geist vns treibet. Hingegen so wir dem H. Geist sein Werck in vns nicht lassen / vnd jhm nicht folgen / so seynd wir für GOtt todt; abermal nach der Schrifft / zun Röm. am 8. So jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / dann wer Christus Geist nicht hat / der ist nicht seyn.
Rõ. 8. 12, 9. Da sehe nun zu / wie er dem heyligen Geist folge / wer deß H. Geistes Jünger seyn will. Wer jhm nicht folgen will / der nenne sich auch seinen Jünger nicht; er ist nicht ein Schuler deß heyligen Geistes / sondern sein Feind. So kan er auch nicht leben / sondern er ist todt für GOtt. Es ist sonst eine betrübte Bottschafft für liebe Eltern / wann sie hören: Dein Kind ist todt. Wann aber ein Mensch wild wird / vnd will sich vom Geist Gottes nicht regieren lassen / da mag man mit recht sagen: Mein Freund / dein Kind / dein Bruder ist todt. O eine erbärmliche Bottschafft! Wer leiblicher Weise stirbt / dem ist wol / so er nur selig stirbt; wer aber an der Seelen todt ist / dessen Vnglück ist nicht außzusprechen.
Wie sollen wirs aber machen / daß der heylige Geist in vns lebe? Sihe / wann du hörest seine Stimme in seinem Worte; das gefällt mir; das gefällt mir nicht; diß ist gut / das ander taugt nicht; da vnterwerffe dich der Ermahnung deß heyligen Geistes / vnnd nimb dir ernstlich für / zu meiden was dem H. Geist zu wieder / vnd zu thun daß jhm lieb ist. Also im Leben / wann du hie oder dort zu Sünden gezogen wirst / da wirdts der heylige Geist nicht lassen / er wird dich ermahnen / vnnd das böse straffen; da verstopff deine Ohren nicht / sondern gedenck alsbald: Sihe / das ist die Stimme deß heyligen Geistes / werde ich demselben wiederstreben / werde ich meinen Trost / mein Leben vnd Seligkeit verlieren.
So lang diese beyde Stück bey vns seyn / nemblich den heyligen Geist hören vnd folgen / so lang seynd vnnd bleiben wir gute
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/866>, abgerufen am 16.02.2025. |