Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

weich von jhm! Die Harpffe erquickt das vnruhige Hertz / aber nicht anders als in der Hand eines guten Meisters: Der heylige Geist erquickt das müde Hertz / macht lebendig vnnd brünstig durchs Wort / aber nicht anders als wann es betrachtet wird.

Solches wirdt klarer / wann die Würckungen deß heyligen Geistes absonderlich betrachtet werden. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er erleuchte vnd geistliche Augen mache / damit wir recht vrtheilen von GOtt vnd Welt / zeitlichem vnd ewigem Gut. Wie aber will er erleuchten? Nicht anders als durchs Wort / wann es betrachtet wird. Im 119. Psalm: Dein Wort ist meinesPs. 119, 105. Fusses Leuchte / vnnd ein Liecht auff meinem Wege. Ohne Wort wandeln wir im finstern; wann das Wort da ist / da scheinet ein Liecht / vnd erleuchtet die Augen / doch müssen wir die Augen zum Liecht kehren / wie Petrus saget: Ihr thut wol so2. Pet. 1. 19. jhr darauff achtet / als auff ein Liecht / daß da scheinet in einem dunckeln Orth / biß der Tag anbreche / vnnd der Morgenstern auffgehe in eweren Hertzen. Deß heyligen Geistes Werck ist daß er tröste / wie aber? Nicht anders als durchs Wort der Versönung / wann er vns darinn vorhält das Blut vnser Reinigung / vnd das Vätterliche Hertz GOttes / daß die Seele wol sagen mag auß dem 119. Psalm: HERR / wannPs. 119. 92. dein Wort nicht were mein Trost geweßt / so were ich vergangen in meinem Elende. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er reinige von bösen vnreinen Begierden / wie aber? Nicht anders als wann wir vns halten zum Worte. Dann weil wir in der Welt leben / ists leicht geschehen / daß wir mit der Welt wild werden / so wir alsdann zum Worte gerathen / erfahren wir was David erfahren hat / der von den Rechten vnd Gebotten deß HERRENPsal. 19, 12. zeuget im 19. Psalm: Dein Knecht wird durch sie er-

weich von jhm! Die Harpffe erquickt das vnruhige Hertz / aber nicht anders als in der Hand eines guten Meisters: Der heylige Geist erquickt das müde Hertz / macht lebendig vnnd brünstig durchs Wort / aber nicht anders als wann es betrachtet wird.

Solches wirdt klarer / wann die Würckungen deß heyligen Geistes absonderlich betrachtet werden. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er erleuchte vnd geistliche Augen mache / damit wir recht vrtheilen von GOtt vnd Welt / zeitlichem vnd ewigem Gut. Wie aber will er erleuchten? Nicht anders als durchs Wort / wann es betrachtet wird. Im 119. Psalm: Dein Wort ist meinesPs. 119, 105. Fusses Leuchte / vnnd ein Liecht auff meinem Wege. Ohne Wort wandeln wir im finstern; wann das Wort da ist / da scheinet ein Liecht / vnd erleuchtet die Augen / doch müssen wir die Augen zum Liecht kehren / wie Petrus saget: Ihr thut wol so2. Pet. 1. 19. jhr darauff achtet / als auff ein Liecht / daß da scheinet in einem dunckeln Orth / biß der Tag anbreche / vnnd der Morgenstern auffgehe in eweren Hertzen. Deß heyligen Geistes Werck ist daß er tröste / wie aber? Nicht anders als durchs Wort der Versönung / wann er vns darinn vorhält das Blut vnser Reinigung / vnd das Vätterliche Hertz GOttes / daß die Seele wol sagen mag auß dem 119. Psalm: HERR / wannPs. 119. 92. dein Wort nicht were mein Trost geweßt / so were ich vergangen in meinem Elende. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er reinige von bösen vnreinen Begierden / wie aber? Nicht anders als wann wir vns halten zum Worte. Dann weil wir in der Welt leben / ists leicht geschehen / daß wir mit der Welt wild werden / so wir alsdann zum Worte gerathen / erfahren wir was David erfahren hat / der von den Rechten vnd Gebotten deß HERRENPsal. 19, 12. zeuget im 19. Psalm: Dein Knecht wird durch sie er-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0861" n="841"/>
weich von jhm! Die Harpffe erquickt das vnruhige Hertz / aber                      nicht anders als in der Hand eines guten Meisters: Der heylige Geist erquickt                      das müde Hertz / macht lebendig vnnd brünstig durchs Wort / aber nicht anders                      als wann es betrachtet wird.</p>
        <p>Solches wirdt klarer / wann die Würckungen deß heyligen Geistes absonderlich                      betrachtet werden. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er erleuchte vnd                      geistliche Augen mache / damit wir recht vrtheilen von GOtt vnd Welt /                      zeitlichem vnd ewigem Gut. Wie aber will er erleuchten? Nicht anders als durchs                      Wort / wann es betrachtet wird. Im 119. Psalm: Dein Wort ist meines<note place="right">Ps. 119, 105.</note> Fusses Leuchte / vnnd ein Liecht                      auff meinem Wege. Ohne Wort wandeln wir im finstern; wann das Wort da ist / da                      scheinet ein Liecht / vnd erleuchtet die Augen / doch müssen wir die Augen zum                      Liecht kehren / wie Petrus saget: Ihr thut wol so<note place="right">2.                          Pet. 1. 19.</note> jhr darauff achtet / als auff ein Liecht / daß da                      scheinet in einem dunckeln Orth / biß der Tag anbreche / vnnd der Morgenstern                      auffgehe in eweren Hertzen. Deß heyligen Geistes Werck ist daß er tröste / wie                      aber? Nicht anders als durchs Wort der Versönung / wann er vns darinn vorhält                      das Blut vnser Reinigung / vnd das Vätterliche Hertz GOttes / daß die Seele wol                      sagen mag auß dem 119. Psalm: HERR / wann<note place="right">Ps. 119.                          92.</note> dein Wort nicht were mein Trost geweßt / so were ich vergangen in                      meinem Elende. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er reinige von bösen                      vnreinen Begierden / wie aber? Nicht anders als wann wir vns halten zum Worte.                      Dann weil wir in der Welt leben / ists leicht geschehen / daß wir mit der Welt                      wild werden / so wir alsdann zum Worte gerathen / erfahren wir was David                      erfahren hat / der von den Rechten vnd Gebotten deß HERREN<note place="right">Psal. 19, 12.</note> zeuget im 19. Psalm: Dein Knecht                      wird durch sie er-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[841/0861] weich von jhm! Die Harpffe erquickt das vnruhige Hertz / aber nicht anders als in der Hand eines guten Meisters: Der heylige Geist erquickt das müde Hertz / macht lebendig vnnd brünstig durchs Wort / aber nicht anders als wann es betrachtet wird. Solches wirdt klarer / wann die Würckungen deß heyligen Geistes absonderlich betrachtet werden. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er erleuchte vnd geistliche Augen mache / damit wir recht vrtheilen von GOtt vnd Welt / zeitlichem vnd ewigem Gut. Wie aber will er erleuchten? Nicht anders als durchs Wort / wann es betrachtet wird. Im 119. Psalm: Dein Wort ist meines Fusses Leuchte / vnnd ein Liecht auff meinem Wege. Ohne Wort wandeln wir im finstern; wann das Wort da ist / da scheinet ein Liecht / vnd erleuchtet die Augen / doch müssen wir die Augen zum Liecht kehren / wie Petrus saget: Ihr thut wol so jhr darauff achtet / als auff ein Liecht / daß da scheinet in einem dunckeln Orth / biß der Tag anbreche / vnnd der Morgenstern auffgehe in eweren Hertzen. Deß heyligen Geistes Werck ist daß er tröste / wie aber? Nicht anders als durchs Wort der Versönung / wann er vns darinn vorhält das Blut vnser Reinigung / vnd das Vätterliche Hertz GOttes / daß die Seele wol sagen mag auß dem 119. Psalm: HERR / wann dein Wort nicht were mein Trost geweßt / so were ich vergangen in meinem Elende. Deß heyligen Geistes Werck ist / daß er reinige von bösen vnreinen Begierden / wie aber? Nicht anders als wann wir vns halten zum Worte. Dann weil wir in der Welt leben / ists leicht geschehen / daß wir mit der Welt wild werden / so wir alsdann zum Worte gerathen / erfahren wir was David erfahren hat / der von den Rechten vnd Gebotten deß HERREN zeuget im 19. Psalm: Dein Knecht wird durch sie er- Ps. 119, 105. 2. Pet. 1. 19. Ps. 119. 92. Psal. 19, 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/861
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/861>, abgerufen am 21.11.2024.