Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.dann kein zweyschneidig Schwerdt / vnd durchdringet / biß das scheydet Seel vnd Geist / auch Marck vnd Bein. Act. 2. 17. 41. C. 4, 4.Also durchdrang am Pfingstage die Predigt Petri / daß an demselbigen Tage erstlich bey tausent Seelen / vnnd bald darauff bey fünff tausent zu der Glaubigen Zahl hinzu gethan wurden. Wann die berümbste Redner / Demosthenes vnd Cicero daselbst gewesen weren / vnnd das Jüdische Volck hätten bereden wollen / von dem Mosaischen Gottesdienst abzulassen / vnnd auff Römische Weise Gott zu dienen / hätten sie nichts wurden außrichten. Wann der scharffsinnigste Disputator Aristoteles were auffgetretten / dasselbige Volck zu bereden / die Mosaische Bücher nieder zu legen / vnd seine Philosophische Bücher anzunehmen / hätten sie sich ehe den Halß lassen zerbrechen / ehe sie sich darzu hätten bereden lassen. Aber als Petrus ein vorhin vngelehrter Mann aufftritt / vnd prediget jhn den geereutzigten JEsum für einen Gott vnd Erlöser auffzunehmen / gehet jhnen das Wort durchs Hertz / daß sie sagen: Ihr Männer / lieben Brüder / was sollen wir thun? Woher kam das? Der heylige Geist war dabey / der macht das Wort / so Petrus redet / zu einem Fewer in den Hertzen derer / die es höreten. Es verläßt auch nicht der heylige Geist sein Werck / daß er in seinen Heyligen hat angefangen. Dann es bleibt / so lang wir hie im Fleisch seyn / doch nur ein Anfang / vnnd ist bey den Heyligen viele Schwachheit zu finden. Der H. Geist treibet zwar / zündet an / brennet zu auff den alten Menschen / es bleibt gleichwol noch allezeit Fleisch da. Dann hie ist noch nit der Zeit der Vollkommenheit. Solte nun der H. Geist zurücke tretten / vnnd vns alleine lassen / wurde es mit vnserm heyligen Wandel bald gethan seyn. Darumb bleibt der H. Geist stäts bey vns / straffet das böse / streitet wieder Ioh. 16, 8. Gal. 5, 17. Rom. 8, 26. Esa. 40, 29. 30. 31.das Fleisch: Kompt vns zu Hülff in vnser Schwachheit / seufftzet in vns / vnnd mit vnaußsprechlichem Seufftzen vertritt er vns. Rom. 8. Er gibt den matten Krafft / vnd Stärck genug dann kein zweyschneidig Schwerdt / vnd durchdringet / biß das scheydet Seel vnd Geist / auch Marck vñ Bein. Act. 2. 17. 41. C. 4, 4.Also durchdrang am Pfingstage die Predigt Petri / daß an demselbigen Tage erstlich bey tausent Seelen / vnnd bald darauff bey fünff tausent zu der Glaubigen Zahl hinzu gethan wurden. Wann die berümbste Redner / Demosthenes vnd Cicero daselbst gewesen weren / vnnd das Jüdische Volck hätten bereden wollen / von dem Mosaischen Gottesdienst abzulassen / vnnd auff Römische Weise Gott zu dienen / hätten sie nichts wurden außrichten. Wañ der scharffsinnigste Disputator Aristoteles were auffgetretten / dasselbige Volck zu bereden / die Mosaische Bücher nieder zu legen / vnd seine Philosophische Bücher anzunehmen / hätten sie sich ehe den Halß lassen zerbrechen / ehe sie sich darzu hätten bereden lassen. Aber als Petrus ein vorhin vngelehrter Mann aufftritt / vnd prediget jhn den geereutzigten JEsum für einen Gott vnd Erlöser auffzunehmen / gehet jhnen das Wort durchs Hertz / daß sie sagen: Ihr Männer / lieben Brüder / was sollen wir thun? Woher kam das? Der heylige Geist war dabey / der macht das Wort / so Petrus redet / zu einem Fewer in den Hertzen derer / die es höreten. Es verläßt auch nicht der heylige Geist sein Werck / daß er in seinen Heyligen hat angefangen. Dann es bleibt / so lang wir hie im Fleisch seyn / doch nur ein Anfang / vnnd ist bey den Heyligen viele Schwachheit zu finden. Der H. Geist treibet zwar / zündet an / brennet zu auff den alten Menschen / es bleibt gleichwol noch allezeit Fleisch da. Dann hie ist noch nit der Zeit der Vollkommenheit. Solte nun der H. Geist zurücke tretten / vnnd vns alleine lassen / wurde es mit vnserm heyligen Wandel bald gethan seyn. Darumb bleibt der H. Geist stäts bey vns / straffet das böse / streitet wieder Ioh. 16, 8. Gal. 5, 17. Rom. 8, 26. Esa. 40, 29. 30. 31.das Fleisch: Kompt vns zu Hülff in vnser Schwachheit / seufftzet in vns / vnnd mit vnaußsprechlichem Seufftzen vertritt er vns. Rom. 8. Er gibt den matten Krafft / vnd Stärck genug <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0842" n="822"/> dann kein zweyschneidig Schwerdt / vnd durchdringet / biß das scheydet Seel vnd Geist / auch Marck vñ Bein. <note place="left">Act. 2. 17. 41. C. 4, 4.</note>Also durchdrang am Pfingstage die Predigt Petri / daß an demselbigen Tage erstlich bey tausent Seelen / vnnd bald darauff bey fünff tausent zu der Glaubigen Zahl hinzu gethan wurden. 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Dann es bleibt / so lang wir hie im Fleisch seyn / doch nur ein Anfang / vnnd ist bey den Heyligen viele Schwachheit zu finden. Der H. Geist treibet zwar / zündet an / brennet zu auff den alten Menschen / es bleibt gleichwol noch allezeit Fleisch da. Dann hie ist noch nit der Zeit der Vollkommenheit. Solte nun der H. Geist zurücke tretten / vnnd vns alleine lassen / wurde es mit vnserm heyligen Wandel bald gethan seyn. Darumb bleibt der H. Geist stäts bey vns / straffet das böse / streitet wieder <note place="left">Ioh. 16, 8. Gal. 5, 17. Rom. 8, 26. Esa. 40, 29. 30. 31.</note>das Fleisch: Kompt vns zu Hülff in vnser Schwachheit / seufftzet in vns / vnnd mit vnaußsprechlichem Seufftzen vertritt er vns. Rom. 8. Er gibt den matten Krafft / vnd Stärck genug </p> </div> </body> </text> </TEI> [822/0842]
dann kein zweyschneidig Schwerdt / vnd durchdringet / biß das scheydet Seel vnd Geist / auch Marck vñ Bein. Also durchdrang am Pfingstage die Predigt Petri / daß an demselbigen Tage erstlich bey tausent Seelen / vnnd bald darauff bey fünff tausent zu der Glaubigen Zahl hinzu gethan wurden. Wann die berümbste Redner / Demosthenes vnd Cicero daselbst gewesen weren / vnnd das Jüdische Volck hätten bereden wollen / von dem Mosaischen Gottesdienst abzulassen / vnnd auff Römische Weise Gott zu dienen / hätten sie nichts wurden außrichten. Wañ der scharffsinnigste Disputator Aristoteles were auffgetretten / dasselbige Volck zu bereden / die Mosaische Bücher nieder zu legen / vnd seine Philosophische Bücher anzunehmen / hätten sie sich ehe den Halß lassen zerbrechen / ehe sie sich darzu hätten bereden lassen. Aber als Petrus ein vorhin vngelehrter Mann aufftritt / vnd prediget jhn den geereutzigten JEsum für einen Gott vnd Erlöser auffzunehmen / gehet jhnen das Wort durchs Hertz / daß sie sagen: Ihr Männer / lieben Brüder / was sollen wir thun? Woher kam das? Der heylige Geist war dabey / der macht das Wort / so Petrus redet / zu einem Fewer in den Hertzen derer / die es höreten. Es verläßt auch nicht der heylige Geist sein Werck / daß er in seinen Heyligen hat angefangen. Dann es bleibt / so lang wir hie im Fleisch seyn / doch nur ein Anfang / vnnd ist bey den Heyligen viele Schwachheit zu finden. Der H. Geist treibet zwar / zündet an / brennet zu auff den alten Menschen / es bleibt gleichwol noch allezeit Fleisch da. Dann hie ist noch nit der Zeit der Vollkommenheit. Solte nun der H. Geist zurücke tretten / vnnd vns alleine lassen / wurde es mit vnserm heyligen Wandel bald gethan seyn. Darumb bleibt der H. Geist stäts bey vns / straffet das böse / streitet wieder das Fleisch: Kompt vns zu Hülff in vnser Schwachheit / seufftzet in vns / vnnd mit vnaußsprechlichem Seufftzen vertritt er vns. Rom. 8. Er gibt den matten Krafft / vnd Stärck genug
Act. 2. 17. 41. C. 4, 4.
Ioh. 16, 8. Gal. 5, 17. Rom. 8, 26. Esa. 40, 29. 30. 31.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/842>, abgerufen am 16.02.2025. |