Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

die Verdampten nicht einerley Pein fühlen. Das macht daß einer mehr sündiget als der ander; daher gewinnet das Fewer bey einem mehr Krafft als bey dem andern / darnach einer gesündiget hat. Dann die Sünde machet das Fewer der Höllen heiß / vnnd den Spieß deß Todes spitz vnd vergifftig. Diß ist vnser aller Vnglück.

Aber GOTT sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat durch vnsern HErrn JEsum Christum. Da betrachte nun dein Glück daß du hast durch JEsum Christum. Der ist dein Siegesfürst / der für dich gestritten vnd gesieget hat. Dann in demer sich vnter das Gesetz gegeben / vnd anvnser Statt gethan vnnd gelitten / was das Gesetz von vns fordert / hat er vns vom Fluch deß Gesetzes erlöset / vnnd vnser Gewissen gereiniget von den Sünden. Wann dann wir für GOttes Gericht von Sünden frey gesprochen werden / verlieret Höll vnnd Todt jhre Macht / daß wir triumphiren können: Todt wo ist dein Stachel? Hölle wo ist dein Sieg! Ist so viel; der Todt hat den Stachel verloren / das höllische Reich kan nicht mehr vber vns herrschen.

Eben so triumphirt vnser Siegesfürst beym Osea: Todt ich will dir ein Gifft seyn / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn. Der Sathan hat vns vergifftet. Dessen Gifft ist die Sünde vnnd der Fluch / daran wir alle sterben. Diesen Trunck hat er bereytet vnd zugetruncken / vnserm Vatter Adam / vnd wir in vnser Empfängnuß haben mitgetruncken / mit den ersten Blutströpfflein / darauß wir bereytet / ist diß Gifft zu vns kommen / vnd durch Leib vnnd Seel gedrungen / vnd eitert eusserlich auß mit allerley Vnreinigkeit vnd mancherley Plagen. Aber sihe / wir haben einen Artzt / der ist dem Todt wiederumb ein Gifft / vnnd der Höllen die Pestilentz geworden. Christus will sich rechnen an seinen

die Verdampten nicht einerley Pein fühlen. Das macht daß einer mehr sündiget als der ander; daher gewinnet das Fewer bey einem mehr Krafft als bey dem andern / darnach einer gesündiget hat. Dann die Sünde machet das Fewer der Höllen heiß / vnnd den Spieß deß Todes spitz vnd vergifftig. Diß ist vnser aller Vnglück.

Aber GOTT sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat durch vnsern HErrn JEsum Christum. Da betrachte nun dein Glück daß du hast durch JEsum Christum. Der ist dein Siegesfürst / der für dich gestritten vnd gesieget hat. Dann in demer sich vnter das Gesetz gegeben / vnd anvnser Statt gethan vnnd gelitten / was das Gesetz von vns fordert / hat er vns vom Fluch deß Gesetzes erlöset / vnnd vnser Gewissen gereiniget von den Sünden. Wann dann wir für GOttes Gericht von Sünden frey gesprochen werden / verlieret Höll vnnd Todt jhre Macht / daß wir triumphiren können: Todt wo ist dein Stachel? Hölle wo ist dein Sieg! Ist so viel; der Todt hat den Stachel verloren / das höllische Reich kan nicht mehr vber vns herrschen.

Eben so triumphirt vnser Siegesfürst beym Osea: Todt ich will dir ein Gifft seyn / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn. Der Sathan hat vns vergifftet. Dessen Gifft ist die Sünde vnnd der Fluch / daran wir alle sterben. Diesen Trunck hat er bereytet vnd zugetruncken / vnserm Vatter Adam / vnd wir in vnser Empfängnuß haben mitgetruncken / mit den ersten Blutströpfflein / darauß wir bereytet / ist diß Gifft zu vns kommen / vnd durch Leib vnnd Seel gedrungen / vnd eitert eusserlich auß mit allerley Vnreinigkeit vnd mancherley Plagen. Aber sihe / wir haben einen Artzt / der ist dem Todt wiederumb ein Gifft / vnnd der Höllen die Pestilentz geworden. Christus will sich rechnen an seinen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0777" n="757"/>
die Verdampten nicht einerley Pein fühlen. Das macht daß einer                      mehr sündiget als der ander; daher gewinnet das Fewer bey einem mehr Krafft als                      bey dem andern / darnach einer gesündiget hat. Dann die Sünde machet das Fewer                      der Höllen heiß / vnnd den Spieß deß Todes spitz vnd vergifftig. Diß ist vnser                      aller Vnglück.</p>
        <p>Aber GOTT sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat durch vnsern HErrn JEsum                      Christum. Da betrachte nun dein Glück daß du hast durch JEsum Christum. Der ist                      dein Siegesfürst / der für dich gestritten vnd gesieget hat. Dann in demer sich                      vnter das Gesetz gegeben / vnd anvnser Statt gethan vnnd gelitten / was das                      Gesetz von vns fordert / hat er vns vom Fluch deß Gesetzes erlöset / vnnd vnser                      Gewissen gereiniget von den Sünden. Wann dann wir für GOttes Gericht von Sünden                      frey gesprochen werden / verlieret Höll vnnd Todt jhre Macht / daß wir                      triumphiren können: Todt wo ist dein Stachel? Hölle wo ist dein Sieg! Ist so                      viel; der Todt hat den Stachel verloren / das höllische Reich kan nicht mehr                      vber vns herrschen.</p>
        <p>Eben so triumphirt vnser Siegesfürst beym Osea: Todt ich will dir ein Gifft seyn                      / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn. Der Sathan hat vns vergifftet. Dessen                      Gifft ist die Sünde vnnd der Fluch / daran wir alle sterben. Diesen Trunck hat                      er bereytet vnd zugetruncken / vnserm Vatter Adam / vnd wir in vnser Empfängnuß                      haben mitgetruncken / mit den ersten Blutströpfflein / darauß wir bereytet / ist                      diß Gifft zu vns kommen / vnd durch Leib vnnd Seel gedrungen / vnd eitert                      eusserlich auß mit allerley Vnreinigkeit vnd mancherley Plagen. Aber sihe / wir                      haben einen Artzt / der ist dem Todt wiederumb ein Gifft / vnnd der Höllen die                      Pestilentz geworden. Christus will sich rechnen an seinen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[757/0777] die Verdampten nicht einerley Pein fühlen. Das macht daß einer mehr sündiget als der ander; daher gewinnet das Fewer bey einem mehr Krafft als bey dem andern / darnach einer gesündiget hat. Dann die Sünde machet das Fewer der Höllen heiß / vnnd den Spieß deß Todes spitz vnd vergifftig. Diß ist vnser aller Vnglück. Aber GOTT sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat durch vnsern HErrn JEsum Christum. Da betrachte nun dein Glück daß du hast durch JEsum Christum. Der ist dein Siegesfürst / der für dich gestritten vnd gesieget hat. Dann in demer sich vnter das Gesetz gegeben / vnd anvnser Statt gethan vnnd gelitten / was das Gesetz von vns fordert / hat er vns vom Fluch deß Gesetzes erlöset / vnnd vnser Gewissen gereiniget von den Sünden. Wann dann wir für GOttes Gericht von Sünden frey gesprochen werden / verlieret Höll vnnd Todt jhre Macht / daß wir triumphiren können: Todt wo ist dein Stachel? Hölle wo ist dein Sieg! Ist so viel; der Todt hat den Stachel verloren / das höllische Reich kan nicht mehr vber vns herrschen. Eben so triumphirt vnser Siegesfürst beym Osea: Todt ich will dir ein Gifft seyn / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn. Der Sathan hat vns vergifftet. Dessen Gifft ist die Sünde vnnd der Fluch / daran wir alle sterben. Diesen Trunck hat er bereytet vnd zugetruncken / vnserm Vatter Adam / vnd wir in vnser Empfängnuß haben mitgetruncken / mit den ersten Blutströpfflein / darauß wir bereytet / ist diß Gifft zu vns kommen / vnd durch Leib vnnd Seel gedrungen / vnd eitert eusserlich auß mit allerley Vnreinigkeit vnd mancherley Plagen. Aber sihe / wir haben einen Artzt / der ist dem Todt wiederumb ein Gifft / vnnd der Höllen die Pestilentz geworden. Christus will sich rechnen an seinen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/777
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/777>, abgerufen am 22.11.2024.