Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.lassen / was wir hie gehabt haben / Häuser / Aecker / Viehe / vnd aller Welt Herrligkeit; vnnd müssen stehen in der Lufft / am Orth deß Gerichtes zur Seiten Christi deß Richters der Lebendigen vnnd der Todten. Da wird der Sohn GOttes seine Gewalt vnd Majestät beweisen / in dem er wird lassen seine Posaune durch die gantze Welt schallen / vnd auff sein Wort wird müssen der König von seinem Thron herab steigen / vnnd ein armer Bettler wird sich auß dem Staub erheben / vnd die gantze Welt wird auff das Wort vnsers Christi vber einen Hauffen fallen vnnd zerschmeltzen. Wol denen / die mit diesem Richter wol daran seyn! Es nennet Paulus diese Lehr von endlicher allgemeiner Veränderung aller Leiber in der Aufferstehung der Todten ein Geheimnuß; dann der Vernunfft ists verborgen / wie es mit Todten vnd Lebendigen endlich werden werde. Hätte diese Lehr Paulus nicht auffgezeichnet / wüsten wir nichts davon. Damit wir aber auff die Vrsachen der Veränderung kommenCausatrasmutationis. / gibt der Apostel Anleytung weiter nachzudencken / wann er spricht: Es muß so seyn: Diß verweßliche muß anziehenV. 53. das vnverweßliche / vnd diß sterbliche muß anziehen die Vnsterbligkeit. Es redet Paulus von vnserm Leibe / als einem schmutzigen Kleyd / das schon vertragen ist / vnd abgeleget soll werden. Wann wir vns wollen rein vnd sauber anlegen / thun wir das vnflätige von vns. Wann das sterbliche soll vnsterblich werden / muß es die Sterbligkeit ablegen wann das verweßlich soll vnverweßlich werden / muß es die Verweßligkeit ablegen. Anders mag es nicht seyn / dann was mit dem himlischen Wesen nicht kan bestehen / vnnd doch damit soll bekleydet werden / muß nothwendig verändert werden Dahin gehet auch Paulus mit denselben Worten / die kurtz vor dieser Lection in diesem 15. Capittel gelesen werden: Fleisch vnd Blut können das Reich GOttes nichtV. 50. lassen / was wir hie gehabt haben / Häuser / Aecker / Viehe / vnd aller Welt Herrligkeit; vnnd müssen stehen in der Lufft / am Orth deß Gerichtes zur Seiten Christi deß Richters der Lebendigen vnnd der Todten. Da wird der Sohn GOttes seine Gewalt vnd Majestät beweisen / in dem er wird lassen seine Posaune durch die gantze Welt schallen / vnd auff sein Wort wird müssen der König von seinem Thron herab steigen / vnnd ein armer Bettler wird sich auß dem Staub erheben / vnd die gantze Welt wird auff das Wort vnsers Christi vber einen Hauffen fallen vnnd zerschmeltzen. Wol denen / die mit diesem Richter wol daran seyn! Es nennet Paulus diese Lehr von endlicher allgemeiner Veränderung aller Leiber in der Aufferstehung der Todten ein Geheimnuß; dann der Vernunfft ists verborgen / wie es mit Todten vnd Lebendigen endlich werden werde. Hätte diese Lehr Paulus nicht auffgezeichnet / wüsten wir nichts davon. Damit wir aber auff die Vrsachen der Veränderung kommenCausatrasmutationis. / gibt der Apostel Anleytung weiter nachzudencken / wann er spricht: Es muß so seyn: Diß verweßliche muß anziehenV. 53. das vnverweßliche / vnd diß sterbliche muß anziehen die Vnsterbligkeit. Es redet Paulus von vnserm Leibe / als einem schmutzigen Kleyd / das schon vertragen ist / vnd abgeleget soll werden. Wann wir vns wollen rein vnd sauber anlegen / thun wir das vnflätige von vns. Wann das sterbliche soll vnsterblich werden / muß es die Sterbligkeit ablegen wann das verweßlich soll vnverweßlich werden / muß es die Verweßligkeit ablegen. Anders mag es nicht seyn / dann was mit dem himlischen Wesen nicht kan bestehen / vnnd doch damit soll bekleydet werden / muß nothwendig verändert werden Dahin gehet auch Paulus mit denselben Worten / die kurtz vor dieser Lection in diesem 15. 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lassen / was wir hie gehabt haben / Häuser / Aecker / Viehe / vnd aller Welt Herrligkeit; vnnd müssen stehen in der Lufft / am Orth deß Gerichtes zur Seiten Christi deß Richters der Lebendigen vnnd der Todten.
Da wird der Sohn GOttes seine Gewalt vnd Majestät beweisen / in dem er wird lassen seine Posaune durch die gantze Welt schallen / vnd auff sein Wort wird müssen der König von seinem Thron herab steigen / vnnd ein armer Bettler wird sich auß dem Staub erheben / vnd die gantze Welt wird auff das Wort vnsers Christi vber einen Hauffen fallen vnnd zerschmeltzen. Wol denen / die mit diesem Richter wol daran seyn!
Es nennet Paulus diese Lehr von endlicher allgemeiner Veränderung aller Leiber in der Aufferstehung der Todten ein Geheimnuß; dann der Vernunfft ists verborgen / wie es mit Todten vnd Lebendigen endlich werden werde. Hätte diese Lehr Paulus nicht auffgezeichnet / wüsten wir nichts davon.
Damit wir aber auff die Vrsachen der Veränderung kommen / gibt der Apostel Anleytung weiter nachzudencken / wann er spricht: Es muß so seyn: Diß verweßliche muß anziehen das vnverweßliche / vnd diß sterbliche muß anziehen die Vnsterbligkeit. Es redet Paulus von vnserm Leibe / als einem schmutzigen Kleyd / das schon vertragen ist / vnd abgeleget soll werden. Wann wir vns wollen rein vnd sauber anlegen / thun wir das vnflätige von vns. Wann das sterbliche soll vnsterblich werden / muß es die Sterbligkeit ablegen wann das verweßlich soll vnverweßlich werden / muß es die Verweßligkeit ablegen. Anders mag es nicht seyn / dann was mit dem himlischen Wesen nicht kan bestehen / vnnd doch damit soll bekleydet werden / muß nothwendig verändert werden Dahin gehet auch Paulus mit denselben Worten / die kurtz vor dieser Lection in diesem 15. Capittel gelesen werden: Fleisch vnd Blut können das Reich GOttes nicht
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/771>, abgerufen am 16.02.2025. |