Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.dieser geistlichen Gemeinschafft vns möge abziehen / vnd weltlich machen. Weil wir auff Erden wohnen / wolte er auch gerne / daß wir weltlich gesinnet würden / vnd nichts weiters suchten / als was in der Welt ist. Da ists Kunst / vnter den zeitlichen Gütern dieser Welt also wandeln / daß wir das Ewige nicht versaumen; es ist eine Kunst in der Welt leben / vnnd sich für der Welt vnbefleckt erhalten. Wie man dazu gelangen könne / lehret Petrus. Nach dem er im 2. Capitel die Würde deß Königlichen Priesterthumbs beschrieben hatte / bemühet er sich auch / dieselbe / so diesem Königlichen Priesterthumb einver leibet seyn / jhres Standes zuerinnern / wie sie hie in der Welt nur Gäste seyn / vnd nach einem andern Reiche trachten. Vnterweiset derwegen dieselbige / wie sie als Christliche Pilger in dieser Wirthschafft sich recht verhalten sollen; nemblich / daß sie innerlich die Seele vnbefleckt bewahren / vnnd eusserlich vnter den Leuten ein ehrbarlichen Wandel führen. So merckt nun auff lieben Christen / wie ein ChristlicherThema. Pilger vnter den Leuthen vnnd Gütern dieser Welt / als an einem frembden Orth / sich recht verhalten solle. Die Schrifft gehet viel vmb mit solchen Vermahnungen / vnd ist auch wol hoch nöthig / dann wir jmmerdar einer Auffmunterung bedörffen. GOTT bereyt vns durch seinen Geist / daß wir das werden / was er sucht / durch die Gnade JEsu Christi / Amen. WAS in dieser Vermahnung gesagt wird / wird zu denselbenIn textu considerantur I. Personae ad quas sermo dirigitur. gesagt / die allhie auff Erden nur Frembdlinge vnnd Gäste seyn / vnd den Himmel für jhr Vatterland achten. Dann die Menschen so auff Erden wohnen / seyn zweyerley Art; etliche seyn Weltkinder; etliche seyn Frembdling in der Welt. Weltkinder suchen jhren Lust vnd Reichthumb in dieser vergäng- dieser geistlichen Gemeinschafft vns möge abziehen / vnd weltlich machen. Weil wir auff Erden wohnen / wolte er auch gerne / daß wir weltlich gesinnet würden / vnd nichts weiters suchten / als was in der Welt ist. Da ists Kunst / vnter den zeitlichen Gütern dieser Welt also wandeln / daß wir das Ewige nicht versaumen; es ist eine Kunst in der Welt leben / vnnd sich für der Welt vnbefleckt erhalten. Wie man dazu gelangen könne / lehret Petrus. Nach dem er im 2. Capitel die Würde deß Königlichen Priesterthumbs beschrieben hatte / bemühet er sich auch / dieselbe / so diesem Königlichen Priesterthumb einver leibet seyn / jhres Standes zuerinnern / wie sie hie in der Welt nur Gäste seyn / vnd nach einem andern Reiche trachten. Vnterweiset derwegen dieselbige / wie sie als Christliche Pilger in dieser Wirthschafft sich recht verhalten sollen; nemblich / daß sie innerlich die Seele vnbefleckt bewahren / vnnd eusserlich vnter den Leuten ein ehrbarlichen Wandel führen. So merckt nun auff lieben Christen / wie ein ChristlicherThema. Pilger vnter den Leuthen vnnd Gütern dieser Welt / als an einem frembden Orth / sich recht verhalten solle. Die Schrifft gehet viel vmb mit solchen Vermahnungen / vnd ist auch wol hoch nöthig / dann wir jmmerdar einer Auffmunterung bedörffen. GOTT bereyt vns durch seinen Geist / daß wir das werden / was er sucht / durch die Gnade JEsu Christi / Amen. WAS in dieser Vermahnung gesagt wird / wird zu denselbenIn textu considerãtur I. Personae ad quas sermo dirigitur. gesagt / die allhie auff Erden nur Frembdlinge vnnd Gäste seyn / vnd den Himmel für jhr Vatterland achten. Dann die Menschen so auff Erden wohnen / seyn zweyerley Art; etliche seyn Weltkinder; etliche seyn Frembdling in der Welt. Weltkinder suchen jhren Lust vnd Reichthumb in dieser vergäng- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0731" n="711"/> dieser geistlichen Gemeinschafft vns möge abziehen / vnd weltlich machen. Weil wir auff Erden wohnen / wolte er auch gerne / daß wir weltlich gesinnet würden / vnd nichts weiters suchten / als was in der Welt ist.</p> <p>Da ists Kunst / vnter den zeitlichen Gütern dieser Welt also wandeln / daß wir das Ewige nicht versaumen; es ist eine Kunst in der Welt leben / vnnd sich für der Welt vnbefleckt erhalten. Wie man dazu gelangen könne / lehret Petrus. Nach dem er im 2. Capitel die Würde deß Königlichen Priesterthumbs beschrieben hatte / bemühet er sich auch / dieselbe / so diesem Königlichen Priesterthumb einver leibet seyn / jhres Standes zuerinnern / wie sie hie in der Welt nur Gäste seyn / vnd nach einem andern Reiche trachten. Vnterweiset derwegen dieselbige / wie sie als Christliche Pilger in dieser Wirthschafft sich recht verhalten sollen; nemblich / daß sie innerlich die Seele vnbefleckt bewahren / vnnd eusserlich vnter den Leuten ein ehrbarlichen Wandel führen.</p> <p>So merckt nun auff lieben Christen / wie ein Christlicher<note place="right">Thema.</note> Pilger vnter den Leuthen vnnd Gütern dieser Welt / als an einem frembden Orth / sich recht verhalten solle. Die Schrifft gehet viel vmb mit solchen Vermahnungen / vnd ist auch wol hoch nöthig / dann wir jmmerdar einer Auffmunterung bedörffen. GOTT bereyt vns durch seinen Geist / daß wir das werden / was er sucht / durch die Gnade JEsu Christi / Amen.</p> <p>WAS in dieser Vermahnung gesagt wird / wird zu denselben<note place="right">In textu considerãtur I. Personae ad quas sermo dirigitur.</note> gesagt / die allhie auff Erden nur Frembdlinge vnnd Gäste seyn / vnd den Himmel für jhr Vatterland achten. Dann die Menschen so auff Erden wohnen / seyn zweyerley Art; etliche seyn Weltkinder; etliche seyn Frembdling in der Welt. Weltkinder suchen jhren Lust vnd Reichthumb in dieser vergäng- </p> </div> </body> </text> </TEI> [711/0731]
dieser geistlichen Gemeinschafft vns möge abziehen / vnd weltlich machen. Weil wir auff Erden wohnen / wolte er auch gerne / daß wir weltlich gesinnet würden / vnd nichts weiters suchten / als was in der Welt ist.
Da ists Kunst / vnter den zeitlichen Gütern dieser Welt also wandeln / daß wir das Ewige nicht versaumen; es ist eine Kunst in der Welt leben / vnnd sich für der Welt vnbefleckt erhalten. Wie man dazu gelangen könne / lehret Petrus. Nach dem er im 2. Capitel die Würde deß Königlichen Priesterthumbs beschrieben hatte / bemühet er sich auch / dieselbe / so diesem Königlichen Priesterthumb einver leibet seyn / jhres Standes zuerinnern / wie sie hie in der Welt nur Gäste seyn / vnd nach einem andern Reiche trachten. Vnterweiset derwegen dieselbige / wie sie als Christliche Pilger in dieser Wirthschafft sich recht verhalten sollen; nemblich / daß sie innerlich die Seele vnbefleckt bewahren / vnnd eusserlich vnter den Leuten ein ehrbarlichen Wandel führen.
So merckt nun auff lieben Christen / wie ein Christlicher Pilger vnter den Leuthen vnnd Gütern dieser Welt / als an einem frembden Orth / sich recht verhalten solle. Die Schrifft gehet viel vmb mit solchen Vermahnungen / vnd ist auch wol hoch nöthig / dann wir jmmerdar einer Auffmunterung bedörffen. GOTT bereyt vns durch seinen Geist / daß wir das werden / was er sucht / durch die Gnade JEsu Christi / Amen.
Thema. WAS in dieser Vermahnung gesagt wird / wird zu denselben gesagt / die allhie auff Erden nur Frembdlinge vnnd Gäste seyn / vnd den Himmel für jhr Vatterland achten. Dann die Menschen so auff Erden wohnen / seyn zweyerley Art; etliche seyn Weltkinder; etliche seyn Frembdling in der Welt. Weltkinder suchen jhren Lust vnd Reichthumb in dieser vergäng-
In textu considerãtur I. Personae ad quas sermo dirigitur.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |