Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.seyt jhr das außerwöhlte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heylige Volck / das Volck deß Eigenthumbs. Der Grund- vnd Eckstein an diesem geistlichen Tempel ist Christus JEsus. Alle die zu jhm kommen / wachsen an demselbigen Grundstein als lebendige Steine / dann der Geist Christi dringt durch alle / die auff diesen Grund geleget werden / verbindet sie vnd macht sie lebendig / gleich wie Christus ein lebendiger Stein ist. Also wachset der geistlicher Tempel / der herrlich vnd lebendig ist für GOtt. Ein jeglicher Stein auff diesen Grund gebawet / ist zugleich ein Priester vnd ein Opffer / der sich in Christo Gott selbsten auffopffert Rom. 12, 1./ nach der Ermahnung Pauli zun Römern am 12. Daß wir vnsere Leiber begeben zum Opffer / daß da lebendig / heilig vnnd GOtt wolgefällig sey. Das macht dann ein heilig Königlich Priesterthumb. Dann die in Christo JEsu geheiliget seyn / seyn Priester / die da opffern / bitten / GOtt versönen. Sie seyn auch König / die da herrschen / streiten vnd siegen. Diß heilige Königliche Priesterthumb / ist eben das himlische Jerusalem / daß vns in heiliger Schrifft abgemahlet wirdt. Es ist nicht jrrdisch / sondern himlisch / dann es hat seinen Vrsprung auß GOtt / ist auff GOtt gegründet / vnd sihet auff GOtt. Doch rühret es auch die Erde an. Dann wir / die wir Himmels Bürger seyn / wallen zur Zeit noch auff Erden / doch aber nicht / als die auff Erden daheimb seyn / sondern als die Frembdlinge / eben darumb weil wir Bürger im Himmel seyn. Diß geistliche Priester thumb muß hie auff Erden / als in der Frembde viel leiden. Der Fürst dieser Welt setzet jhm vnnd dessen Gliedmassen gewaltig zu. Er höret nit auff vns zubestreiten / vnd wolte gerne / daß diese Statt vnd Tempel im Grund niedergerissen wurde. Dahin bearbeitet er sich zum allermeisten / daß er von seyt jhr das außerwöhlte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heylige Volck / das Volck deß Eigenthumbs. Der Grund- vnd Eckstein an diesem geistlichen Tempel ist Christus JEsus. Alle die zu jhm kommen / wachsen an demselbigen Grundstein als lebendige Steine / dann der Geist Christi dringt durch alle / die auff diesen Grund geleget werden / verbindet sie vnd macht sie lebendig / gleich wie Christus ein lebendiger Stein ist. Also wachset der geistlicher Tempel / der herrlich vnd lebendig ist für GOtt. Ein jeglicher Stein auff diesen Grund gebawet / ist zugleich ein Priester vnd ein Opffer / der sich in Christo Gott selbsten auffopffert Rom. 12, 1./ nach der Ermahnung Pauli zun Römern am 12. Daß wir vnsere Leiber begeben zum Opffer / daß da lebendig / heilig vnnd GOtt wolgefällig sey. Das macht dann ein heilig Königlich Priesterthumb. Dann die in Christo JEsu geheiliget seyn / seyn Priester / die da opffern / bitten / GOtt versönen. Sie seyn auch König / die da herrschen / streiten vnd siegen. Diß heilige Königliche Priesterthumb / ist eben das himlische Jerusalem / daß vns in heiliger Schrifft abgemahlet wirdt. Es ist nicht jrrdisch / sondern himlisch / dann es hat seinen Vrsprung auß GOtt / ist auff GOtt gegründet / vnd sihet auff GOtt. Doch rühret es auch die Erde an. Dann wir / die wir Himmels Bürger seyn / wallen zur Zeit noch auff Erden / doch aber nicht / als die auff Erden daheimb seyn / sondern als die Frembdlinge / eben darumb weil wir Bürger im Himmel seyn. Diß geistliche Priester thumb muß hie auff Erden / als in der Frembde viel leiden. Der Fürst dieser Welt setzet jhm vnnd dessen Gliedmassen gewaltig zu. Er höret nit auff vns zubestreiten / vnd wolte gerne / daß diese Statt vnd Tempel im Grund niedergerissen wurde. Dahin bearbeitet er sich zum allermeistẽ / daß er von <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0730" n="710"/> seyt jhr das außerwöhlte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heylige Volck / das Volck deß Eigenthumbs.</p> <p>Der Grund- vnd Eckstein an diesem geistlichen Tempel ist Christus JEsus. Alle die zu jhm kommen / wachsen an demselbigen Grundstein als lebendige Steine / dann der Geist Christi dringt durch alle / die auff diesen Grund geleget werden / verbindet sie vnd macht sie lebendig / gleich wie Christus ein lebendiger Stein ist. Also wachset der geistlicher Tempel / der herrlich vnd lebendig ist für GOtt.</p> <p>Ein jeglicher Stein auff diesen Grund gebawet / ist zugleich ein Priester vnd ein Opffer / der sich in Christo Gott selbsten auffopffert <note place="left">Rom. 12, 1.</note>/ nach der Ermahnung Pauli zun Römern am 12. Daß wir vnsere Leiber begeben zum Opffer / daß da lebendig / heilig vnnd GOtt wolgefällig sey. 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seyt jhr das außerwöhlte Geschlecht / das Königliche Priesterthumb / das heylige Volck / das Volck deß Eigenthumbs.
Der Grund- vnd Eckstein an diesem geistlichen Tempel ist Christus JEsus. Alle die zu jhm kommen / wachsen an demselbigen Grundstein als lebendige Steine / dann der Geist Christi dringt durch alle / die auff diesen Grund geleget werden / verbindet sie vnd macht sie lebendig / gleich wie Christus ein lebendiger Stein ist. Also wachset der geistlicher Tempel / der herrlich vnd lebendig ist für GOtt.
Ein jeglicher Stein auff diesen Grund gebawet / ist zugleich ein Priester vnd ein Opffer / der sich in Christo Gott selbsten auffopffert / nach der Ermahnung Pauli zun Römern am 12. Daß wir vnsere Leiber begeben zum Opffer / daß da lebendig / heilig vnnd GOtt wolgefällig sey. Das macht dann ein heilig Königlich Priesterthumb. Dann die in Christo JEsu geheiliget seyn / seyn Priester / die da opffern / bitten / GOtt versönen. Sie seyn auch König / die da herrschen / streiten vnd siegen.
Rom. 12, 1. Diß heilige Königliche Priesterthumb / ist eben das himlische Jerusalem / daß vns in heiliger Schrifft abgemahlet wirdt. Es ist nicht jrrdisch / sondern himlisch / dann es hat seinen Vrsprung auß GOtt / ist auff GOtt gegründet / vnd sihet auff GOtt. Doch rühret es auch die Erde an. Dann wir / die wir Himmels Bürger seyn / wallen zur Zeit noch auff Erden / doch aber nicht / als die auff Erden daheimb seyn / sondern als die Frembdlinge / eben darumb weil wir Bürger im Himmel seyn.
Diß geistliche Priester thumb muß hie auff Erden / als in der Frembde viel leiden. Der Fürst dieser Welt setzet jhm vnnd dessen Gliedmassen gewaltig zu. Er höret nit auff vns zubestreiten / vnd wolte gerne / daß diese Statt vnd Tempel im Grund niedergerissen wurde. Dahin bearbeitet er sich zum allermeistẽ / daß er von
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