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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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trug / es sey groß oder klein / daß du durch vnrecht vnd Betrug gewonnen hast. Betriegstu schon niemands / so kans doch seyn / daß die Liebe deß zeitlichen deine Hand verschliesset für deinem Nächsten / dem du helffen soltest. Da gedenckt mancher: Es ist viel gebens / habe selbst viel von nöthen; sihe da will Gelt dein Herr seyn. Was soltu thun? Entfreye dein Hertz / vnd gedencke daran / was Gott lieb vnd wolgefällig. Hoffärtiges Leben / Pracht / Ehr / Gewalt hat grosse Krafft das menschliche Hertz an sich zu ziehen. Jener Potentat hat pflegen zu sagen: Vmbs Regiment willen / mögePropter regna justitian violare licet, in caeteris pietatem colas. man wol wieder Recht vnnd Gerechtigkeit handeln / sonsten in andern Sachen soll man Gottesfurcht in acht nehmen. Du aber / bistu ein Christ auß GOTT geboren / hältst den Pracht so wol für Koth in der Welt als den Reichthumb. Der Mann GOttes Moses / konte nicht alle in reich seyn am Königlichen Hoff in Egypten / sondern auch gewaltig / vnd hätte wol mögen eines Königes Sohn genennt werden / der Geist Gottes aber gibt jhm dieses Lob / zun Hebreern am 11. Daß durch den Glauben er nicht gewoltEbr. 11, 24. ein Sohn heissen der Tochter Pharao / vnnd erwöhlet viel lieber mit dem Volck Gottes Vngemach zu leiden / dann die zeitliche Ergetzung der Sünden zu haben. Dann er achtet die Schmach Christi für grösser Reichthumb / denn die Schätze Egypti / dann er sahe an die Belohnung. König David hat bey des erfahren / Herrligkeit in der Welt / vnd Lust in GOtt / wenn er aber gefraget wird / wobey jhm zum besten ist / antwortet er im 84. Psalm. Ein Tag in deinenPsal. 84, 11. Vorhöffen / ist besser dann sonst tausent / ich will lieber der Thür hüten in meines GOttes Hause / denn lange wohnen in der gottlosen Hütten. Dann GOtt der HErr ist Sonn vnd Schild / der HErr gibt Gnad

trug / es sey groß oder klein / daß du durch vnrecht vnd Betrug gewonnen hast. Betriegstu schon niemands / so kans doch seyn / daß die Liebe deß zeitlichen deine Hand verschliesset für deinem Nächsten / dem du helffen soltest. Da gedenckt mancher: Es ist viel gebens / habe selbst viel von nöthen; sihe da will Gelt dein Herr seyn. Was soltu thun? Entfreye dein Hertz / vnd gedencke daran / was Gott lieb vnd wolgefällig. Hoffärtiges Leben / Pracht / Ehr / Gewalt hat grosse Krafft das menschliche Hertz an sich zu ziehen. Jener Potentat hat pflegen zu sagen: Vmbs Regiment willen / mögePropter regna justitiã violare licet, in caeteris pietatem colas. man wol wieder Recht vnnd Gerechtigkeit handeln / sonsten in andern Sachen soll man Gottesfurcht in acht nehmen. Du aber / bistu ein Christ auß GOTT geboren / hältst den Pracht so wol für Koth in der Welt als den Reichthumb. Der Mann GOttes Moses / konte nicht alle in reich seyn am Königlichen Hoff in Egypten / sondern auch gewaltig / vnd hätte wol mögen eines Königes Sohn genennt werden / der Geist Gottes aber gibt jhm dieses Lob / zun Hebreern am 11. Daß durch den Glauben er nicht gewoltEbr. 11, 24. ein Sohn heissen der Tochter Pharao / vnnd erwöhlet viel lieber mit dem Volck Gottes Vngemach zu leiden / dann die zeitliche Ergetzung der Sünden zu haben. Dañ er achtet die Schmach Christi für grösser Reichthumb / denn die Schätze Egypti / dann er sahe an die Belohnung. König David hat bey des erfahren / Herrligkeit in der Welt / vnd Lust in GOtt / wenn er aber gefraget wird / wobey jhm zum besten ist / antwortet er im 84. Psalm. Ein Tag in deinenPsal. 84, 11. Vorhöffen / ist besser dann sonst tausent / ich will lieber der Thür hüten in meines GOttes Hause / denn lange wohnen in der gottlosen Hütten. Dann GOtt der HErr ist Sonn vnd Schild / der HErr gibt Gnad

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[681/0701] trug / es sey groß oder klein / daß du durch vnrecht vnd Betrug gewonnen hast. Betriegstu schon niemands / so kans doch seyn / daß die Liebe deß zeitlichen deine Hand verschliesset für deinem Nächsten / dem du helffen soltest. Da gedenckt mancher: Es ist viel gebens / habe selbst viel von nöthen; sihe da will Gelt dein Herr seyn. Was soltu thun? Entfreye dein Hertz / vnd gedencke daran / was Gott lieb vnd wolgefällig. Hoffärtiges Leben / Pracht / Ehr / Gewalt hat grosse Krafft das menschliche Hertz an sich zu ziehen. Jener Potentat hat pflegen zu sagen: Vmbs Regiment willen / möge man wol wieder Recht vnnd Gerechtigkeit handeln / sonsten in andern Sachen soll man Gottesfurcht in acht nehmen. Du aber / bistu ein Christ auß GOTT geboren / hältst den Pracht so wol für Koth in der Welt als den Reichthumb. Der Mann GOttes Moses / konte nicht alle in reich seyn am Königlichen Hoff in Egypten / sondern auch gewaltig / vnd hätte wol mögen eines Königes Sohn genennt werden / der Geist Gottes aber gibt jhm dieses Lob / zun Hebreern am 11. Daß durch den Glauben er nicht gewolt ein Sohn heissen der Tochter Pharao / vnnd erwöhlet viel lieber mit dem Volck Gottes Vngemach zu leiden / dann die zeitliche Ergetzung der Sünden zu haben. Dañ er achtet die Schmach Christi für grösser Reichthumb / denn die Schätze Egypti / dann er sahe an die Belohnung. König David hat bey des erfahren / Herrligkeit in der Welt / vnd Lust in GOtt / wenn er aber gefraget wird / wobey jhm zum besten ist / antwortet er im 84. Psalm. Ein Tag in deinen Vorhöffen / ist besser dann sonst tausent / ich will lieber der Thür hüten in meines GOttes Hause / denn lange wohnen in der gottlosen Hütten. Dann GOtt der HErr ist Sonn vnd Schild / der HErr gibt Gnad Propter regna justitiã violare licet, in caeteris pietatem colas. Ebr. 11, 24. Psal. 84, 11.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/701>, abgerufen am 25.11.2024.