Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.entstehen geistliche Lebens Krafft / ein geistlicher Verstand / ein heiliger Wille / vnd himmlische Bewegung. Das kompt von einer geistlichen Geburt / da wir auß Gott geboren / da GOTT selbst Vatter vnd Mutter ist. Diese newe vnd geistliche Geburt geschicht in vnd durch den Glauben / wer glaubet / der ist von GOTT gebohren. Das thut nicht ein jeglicher Glaub. Dann es seynd mancherley Glauben / Türcken vnd Heyden haben auch einen Glauben. So glauben auch die Teuffel. Was ists dann für ein Glaube / der vns zu Gottes Kinder machet? Johannes beschreibet jhn: Wer da glaubet / daß JEsus sey der Christ / der ist von GOtt geboren. In diesem Glauben wird gefordert 1 ein Bekantnuß / daß man erkenne vnnd bekenne / wie der gecreutzigter JEsus von Nazareth / sey der von Gott versprochner Heyland der Welt / der wahre Sohn GOttes / von GOtt in diese Welt gesandt / daß er durch sein Verdienst vns von Sünd vnnd Todt zur gnaden Gottes / vnnd ewigen Leben verhelffe. 2. Ein hertzlich Verlangen zu Gott durch diesen Christum / daß er werde Sünde vergeben / vnd selig machen. Diß ist der Glaube der GOttes Kinder macht. Wie Johannes nicht allein hie in seiner Epistel / sondern auch im Ioh. 1. 12, 131. Cap. seines Evangelij anzeiget: Wie viel jhn auffnahmen / denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden / die an seinen Nahmen glauben / welche nicht von dem Geblüt / noch von dem Willen deß Fleisches / noch von dem Willen eines Mannes / sondern von Gott geboren sind. Hie müssen wir zweyerley versichert seyn. Erstlich / daß das Erkantnuß von Christo nicht sey Fabelwerck / sondern Warheit. Zum andern / daß mein Glaub nicht ein heuchlischer Glaube sey / sondern ein warhafftiger vnnd lebendiger Glaube. In beyden Stücken versichert vns Johannes. entstehen geistliche Lebens Krafft / ein geistlicher Verstand / ein heiliger Wille / vnd himmlische Bewegung. Das kompt von einer geistlichen Geburt / da wir auß Gott geboren / da GOTT selbst Vatter vnd Mutter ist. Diese newe vnd geistliche Geburt geschicht in vnd durch den Glauben / wer glaubet / der ist von GOTT gebohren. Das thut nicht ein jeglicher Glaub. Dann es seynd mancherley Glauben / Türcken vnd Heyden haben auch einen Glauben. So glauben auch die Teuffel. Was ists dann für ein Glaube / der vns zu Gottes Kinder machet? Johannes beschreibet jhn: Wer da glaubet / daß JEsus sey der Christ / der ist von GOtt geboren. In diesem Glauben wird gefordert 1 ein Bekantnuß / daß man erkenne vnnd bekenne / wie der gecreutzigter JEsus von Nazareth / sey der von Gott versprochner Heyland der Welt / der wahre Sohn GOttes / von GOtt in diese Welt gesandt / daß er durch sein Verdienst vns von Sünd vnnd Todt zur gnaden Gottes / vnnd ewigen Leben verhelffe. 2. Ein hertzlich Verlangen zu Gott durch diesen Christum / daß er werde Sünde vergeben / vnd selig machen. Diß ist der Glaube der GOttes Kinder macht. Wie Johannes nicht allein hie in seiner Epistel / sondern auch im Ioh. 1. 12, 131. Cap. seines Evangelij anzeiget: Wie viel jhn auffnahmen / denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden / die an seinen Nahmen glauben / welche nicht von dem Geblüt / noch von dem Willen deß Fleisches / noch von dem Willen eines Mannes / sondern von Gott geboren sind. Hie müssen wir zweyerley versichert seyn. Erstlich / daß das Erkantnuß von Christo nicht sey Fabelwerck / sondern Warheit. Zum andern / daß mein Glaub nicht ein heuchlischer Glaube sey / sondern ein warhafftiger vnnd lebendiger Glaube. In beyden Stücken versichert vns Johannes. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0686" n="666"/> entstehen geistliche Lebens Krafft / ein geistlicher Verstand / ein heiliger Wille / vnd himmlische Bewegung. Das kompt von einer geistlichen Geburt / da wir auß Gott geboren / da GOTT selbst Vatter vnd Mutter ist.</p> <p>Diese newe vnd geistliche Geburt geschicht in vnd durch den Glauben / wer glaubet / der ist von GOTT gebohren. Das thut nicht ein jeglicher Glaub. Dann es seynd mancherley Glauben / Türcken vnd Heyden haben auch einen Glauben. So glauben auch die Teuffel. Was ists dann für ein Glaube / der vns zu Gottes Kinder machet? Johannes beschreibet jhn: Wer da glaubet / daß JEsus sey der Christ / der ist von GOtt geboren. In diesem Glauben wird gefordert 1 ein Bekantnuß / daß man erkenne vnnd bekenne / wie der gecreutzigter JEsus von Nazareth / sey der von Gott versprochner Heyland der Welt / der wahre Sohn GOttes / von GOtt in diese Welt gesandt / daß er durch sein Verdienst vns von Sünd vnnd Todt zur gnaden Gottes / vnnd ewigen Leben verhelffe. 2. Ein hertzlich Verlangen zu Gott durch diesen Christum / daß er werde Sünde vergeben / vnd selig machen. Diß ist der Glaube der GOttes Kinder macht. Wie Johannes nicht allein hie in seiner Epistel / sondern auch im <note place="left">Ioh. 1. 12, 13</note>1. Cap. seines Evangelij anzeiget: Wie viel jhn auffnahmen / denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden / die an seinen Nahmen glauben / welche nicht von dem Geblüt / noch von dem Willen deß Fleisches / noch von dem Willen eines Mannes / sondern von Gott geboren sind.</p> <p>Hie müssen wir zweyerley versichert seyn. Erstlich / daß das Erkantnuß von Christo nicht sey Fabelwerck / sondern Warheit. Zum andern / daß mein Glaub nicht ein heuchlischer Glaube sey / sondern ein warhafftiger vnnd lebendiger Glaube. In beyden Stücken versichert vns Johannes.</p> </div> </body> </text> </TEI> [666/0686]
entstehen geistliche Lebens Krafft / ein geistlicher Verstand / ein heiliger Wille / vnd himmlische Bewegung. Das kompt von einer geistlichen Geburt / da wir auß Gott geboren / da GOTT selbst Vatter vnd Mutter ist.
Diese newe vnd geistliche Geburt geschicht in vnd durch den Glauben / wer glaubet / der ist von GOTT gebohren. Das thut nicht ein jeglicher Glaub. Dann es seynd mancherley Glauben / Türcken vnd Heyden haben auch einen Glauben. So glauben auch die Teuffel. Was ists dann für ein Glaube / der vns zu Gottes Kinder machet? Johannes beschreibet jhn: Wer da glaubet / daß JEsus sey der Christ / der ist von GOtt geboren. In diesem Glauben wird gefordert 1 ein Bekantnuß / daß man erkenne vnnd bekenne / wie der gecreutzigter JEsus von Nazareth / sey der von Gott versprochner Heyland der Welt / der wahre Sohn GOttes / von GOtt in diese Welt gesandt / daß er durch sein Verdienst vns von Sünd vnnd Todt zur gnaden Gottes / vnnd ewigen Leben verhelffe. 2. Ein hertzlich Verlangen zu Gott durch diesen Christum / daß er werde Sünde vergeben / vnd selig machen. Diß ist der Glaube der GOttes Kinder macht. Wie Johannes nicht allein hie in seiner Epistel / sondern auch im 1. Cap. seines Evangelij anzeiget: Wie viel jhn auffnahmen / denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden / die an seinen Nahmen glauben / welche nicht von dem Geblüt / noch von dem Willen deß Fleisches / noch von dem Willen eines Mannes / sondern von Gott geboren sind.
Ioh. 1. 12, 13 Hie müssen wir zweyerley versichert seyn. Erstlich / daß das Erkantnuß von Christo nicht sey Fabelwerck / sondern Warheit. Zum andern / daß mein Glaub nicht ein heuchlischer Glaube sey / sondern ein warhafftiger vnnd lebendiger Glaube. In beyden Stücken versichert vns Johannes.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/686>, abgerufen am 16.02.2025. |