Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.heissen / trewlich halten. Darumb spricht er auch am andern Orth: Du wirst es nicht zugeben / daß dein Heyliger die Verwesung sehe. Der erste Spruch ist genommen Esai. 55, 3.auß dem 55. Capittel deß Propheten Esaiae / der also spricht: Ich will mit euch einen ewigen Bund machen / nemlich die gewissen Gnaden Davids. Damit verspricht GOtt / daß er die gnade David verheissen gewiß halten wolle. David aber war ein Sohn verheissen / der ein ewiger König / vnnd ein ewiger Hoherpriester seyn solte. So muste ja der versprochener Messias nicht jmmer im Todte bleiben. Der ander Spruch ist genommen Psal. 16, 10.auß dem 16. Psalm: Du wirst nicht zugeben / daß dein Heyliger V. 34. 35.verwese. Wie solches in Christo erfüllet sey / erkläret Paulus selbst mit solchen Worten: Dann David / da er zu seiner Zeit gedienet hat dem Willen Gottes / ist er entschlaffen / vnd zu seinen Vättern gethan / vnnd hat die Verwesung gesehen. Den aber GOtt aufferweckt hat / der hat die verwesung nicht gesehen. Mit dieser Rede hat Paulus wollen zuvor kommen dem Ergernuß der Juden; als were diese Predigte von Christo eine newe Lehr; welches der Apostel hie wiederleget / da er gleichsamb sagen will: Ihr sollet nicht meynen / daß dieses was von Christo ich euch gesaget habe / was newes sey; es ist alles zuvor den Vättern verheissen worden / vnd vns jhren Kindern erfüllet / in dem er Jesum aufferwecket hat. II. Salutis fructus.Biß hieher hat der Apostel seinen Zuhörern / das Gewächs deß Heyls / den Stamm vnd Fundament vnsers Heyls / das ist Christum in seinem Leyden vnd Aufferstehung fürgebildet / folgendes zeyget er jhnen auch die Frucht dieses Heyls: Wann er saget: V. 38. 39.So sey es euch kundt gethan / daß euch verkündiget wird heissen / trewlich halten. Darumb spricht er auch am andern Orth: Du wirst es nicht zugeben / daß dein Heyliger die Verwesung sehe. Der erste Spruch ist genommen Esai. 55, 3.auß dem 55. Capittel deß Propheten Esaiae / der also spricht: Ich will mit euch einen ewigen Bund machen / nemlich die gewissen Gnaden Davids. Damit verspricht GOtt / daß er die gnade David verheissen gewiß halten wolle. David aber war ein Sohn verheissen / der ein ewiger König / vnnd ein ewiger Hoherpriester seyn solte. So muste ja der versprochener Messias nicht jmmer im Todte bleiben. Der ander Spruch ist genommen Psal. 16, 10.auß dem 16. Psalm: Du wirst nicht zugeben / daß dein Heyliger V. 34. 35.verwese. Wie solches in Christo erfüllet sey / erkläret Paulus selbst mit solchen Worten: Dann David / da er zu seiner Zeit gedienet hat dem Willen Gottes / ist er entschlaffen / vnd zu seinen Vättern gethan / vnnd hat die Verwesung gesehen. Den aber GOtt aufferweckt hat / der hat die verwesung nicht gesehen. Mit dieser Rede hat Paulus wollen zuvor kommen dem Ergernuß der Juden; als were diese Predigte von Christo eine newe Lehr; welches der Apostel hie wiederleget / da er gleichsamb sagen will: Ihr sollet nicht meynen / daß dieses was von Christo ich euch gesaget habe / was newes sey; es ist alles zuvor den Vättern verheissen worden / vnd vns jhren Kindern erfüllet / in dem er Jesum aufferwecket hat. II. Salutis fructus.Biß hieher hat der Apostel seinen Zuhörern / das Gewächs deß Heyls / den Stam̃ vnd Fundament vnsers Heyls / das ist Christum in seinem Leyden vnd Aufferstehung fürgebildet / folgendes zeyget er jhnen auch die Frucht dieses Heyls: Wann er saget: V. 38. 39.So sey es euch kundt gethan / daß euch verkündiget wird <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0672" n="652"/> heissen / trewlich halten. Darumb spricht er auch am andern Orth: Du wirst es nicht zugeben / daß dein Heyliger die Verwesung sehe. Der erste Spruch ist genommen <note place="left">Esai. 55, 3.</note>auß dem 55. Capittel deß Propheten Esaiae / der also spricht: Ich will mit euch einen ewigen Bund machen / nemlich die gewissen Gnaden Davids. Damit verspricht GOtt / daß er die gnade David verheissen gewiß halten wolle. David aber war ein Sohn verheissen / der ein ewiger König / vnnd ein ewiger Hoherpriester seyn solte. So muste ja der versprochener Messias nicht jmmer im Todte bleiben. Der ander Spruch ist genommen <note place="left">Psal. 16, 10.</note>auß dem 16. Psalm: Du wirst nicht zugeben / daß dein Heyliger <note place="left">V. 34. 35.</note>verwese. Wie solches in Christo erfüllet sey / erkläret Paulus selbst mit solchen Worten: Dann David / da er zu seiner Zeit gedienet hat dem Willen Gottes / ist er entschlaffen / vnd zu seinen Vättern gethan / vnnd hat die Verwesung gesehen. Den aber GOtt aufferweckt hat / der hat die verwesung nicht gesehen.</p> <p>Mit dieser Rede hat Paulus wollen zuvor kommen dem Ergernuß der Juden; als were diese Predigte von Christo eine newe Lehr; welches der Apostel hie wiederleget / da er gleichsamb sagen will: Ihr sollet nicht meynen / daß dieses was von Christo ich euch gesaget habe / was newes sey; es ist alles zuvor den Vättern verheissen worden / vnd vns jhren Kindern erfüllet / in dem er Jesum aufferwecket hat.</p> <note place="left">II. 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heissen / trewlich halten. Darumb spricht er auch am andern Orth: Du wirst es nicht zugeben / daß dein Heyliger die Verwesung sehe. Der erste Spruch ist genommen auß dem 55. Capittel deß Propheten Esaiae / der also spricht: Ich will mit euch einen ewigen Bund machen / nemlich die gewissen Gnaden Davids. Damit verspricht GOtt / daß er die gnade David verheissen gewiß halten wolle. David aber war ein Sohn verheissen / der ein ewiger König / vnnd ein ewiger Hoherpriester seyn solte. So muste ja der versprochener Messias nicht jmmer im Todte bleiben. Der ander Spruch ist genommen auß dem 16. Psalm: Du wirst nicht zugeben / daß dein Heyliger verwese. Wie solches in Christo erfüllet sey / erkläret Paulus selbst mit solchen Worten: Dann David / da er zu seiner Zeit gedienet hat dem Willen Gottes / ist er entschlaffen / vnd zu seinen Vättern gethan / vnnd hat die Verwesung gesehen. Den aber GOtt aufferweckt hat / der hat die verwesung nicht gesehen.
Esai. 55, 3.
Psal. 16, 10.
V. 34. 35. Mit dieser Rede hat Paulus wollen zuvor kommen dem Ergernuß der Juden; als were diese Predigte von Christo eine newe Lehr; welches der Apostel hie wiederleget / da er gleichsamb sagen will: Ihr sollet nicht meynen / daß dieses was von Christo ich euch gesaget habe / was newes sey; es ist alles zuvor den Vättern verheissen worden / vnd vns jhren Kindern erfüllet / in dem er Jesum aufferwecket hat.
Biß hieher hat der Apostel seinen Zuhörern / das Gewächs deß Heyls / den Stam̃ vnd Fundament vnsers Heyls / das ist Christum in seinem Leyden vnd Aufferstehung fürgebildet / folgendes zeyget er jhnen auch die Frucht dieses Heyls: Wann er saget: So sey es euch kundt gethan / daß euch verkündiget wird
V. 38. 39.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/672>, abgerufen am 16.02.2025. |